Maruba 3SKRN 5DEMA

Das Metropoljournal im Gespräch mit Jennifer Schäfer …

VfR Bis 2
(Foto: PIX/M.Ruffler) Jennifer Schäfer, seit März Geschäftsführerin beim SV Waldhof

… Geschäftsführerin des SV Walddhof


(GM) Metropoljournal: Frau Schäfer: Sie sind seit Anfang März Geschäftsführerin des SV Waldhof, zuvor waren Sie Geschäftsstellenleiterin. Auch wenn Sie, wie man weiß, dem bisherigen Geschäftsführer schon viele Aufgaben abgenommen haben, wie haben sich ihre Tätigkeitsschwerpunkte verändert?

Jennifer Schäfer: Vorher war ich vorwiegend für Personalfragen und die Buchhaltung zuständig, jetzt ist das Sponsoring meine Hauptaufgabe. Damit hatte ich ja vorher nichts zu tun. Außerdem muss ich jeden Monat Familie Beetz die relevanten Zahlen vorlegen und besprechen. Das sind ebenfalls neue Aufgaben für mich.

Metropoljournal: Sponsoring – ein gutes Stichwort. In der Vergangenheit bemängelten nicht wenige Sponsoren, dass zu ihnen kaum Kontakt gepflegt wurde, nachdem die Verträge unterzeichnet waren. Können Sie diese Beschwerden nachvollziehen?

Jennifer Schäfer: Wie bereits erwähnt, hatte ich ja mit dem Sponsoring bisher nichts zu tun. Ich werde auf jeden Fall die Kontakte zu unseren Sponsoren pflegen. Wir hatten Anfang April endlich wieder einmal einen Sponsorentreff, das hatten wir ja lange nicht. Die Resonanz auf diese Veranstaltung war sehr gut. Ich habe bereits angefangen, einen Großteil unserer Sponsoren persönlich zu besuchen. Derzeit habe ich drei bis vier Termine am Tag – zum Glück funktioniert mein Zeitmanagement (lacht dabei).

Metropoljournal: In der letzten Zeit kehrten einige Sponsoren dem SV Waldhof den Rücken. Gehen Sie davon aus, diese wieder zurückgewinnen zu können?

Jennifer Schäfer: Wahrscheinlich nicht alle, aber einige schon, da bin ich zuversichtlich. Ein positives Beispiel ist die Firma McCate, deren Geschäftsführer ja auf der Mitgliederversammlung seinen Ärger darüber äußerte, wie geringschätzig man sich ihm gegenüber gezeigt hatte, als er wegen eines Trikotsponsorings angefragt hatte. Ihn konnte ich inzwischen auch bereits sprechen und er wird auch zum kommenden Heimspiel im Stadion sein. Es ist mir jedoch vor allem wichtig, die Sponsoren, die wir jetzt im Pool haben, zu behalten, das sind immerhin über 100 Unternehmen. Ich will mit jedem einzelnen von ihnen und ich will von ihnen auch wissen, was sie von uns erwarten und welche Probleme es eventuell in der Vergangenheit gab.

Metropoljournal: In einem anderen Interview kritisierten Sie die bisherige Intransparenz auf der Geschäftsstelle und andererseits, dass die Mitarbeiter viele Informationen über die Presse erfahren haben. In diesem Zusammenhang sprachen Sie davon, dass ihre Tür immer und für jeden offen sein wird. War das vorher nicht so?

Jennifer Schäfer: Das Büro des Geschäftsführers war weitestgehend nicht besetzt, schon allein deshalb war die Tür meistens zu. Meine Arbeitsweise sieht eher die direkte Kommunikation vor, mein Arbeitsplatz ist hier auf der Geschäftsstelle – es sei denn, ich habe einen Außentermin.

Metropoljournal: Sie sagten weiterhin, Sie hätten viele Ideen, was man anders als bisher machen könnte. Konnten Sie bisher diese Ideen nicht verwirklichen?

Jennifer Schäfer: Vieles kam bisher ja auch gar nicht bis zu mir durch, sodass ich mir erst jetzt, in der neuen Aufgabe, darüber Gedanken machen muss. Ich bekomme jetzt natürlich viel mehr mit. Dann entstehen diese Ideen meist durch die Überlegung, wie man dieses oder jenes Problem beheben könnte. Außerdem nehme ich Anregungen von außen auf und überlege dann, wie man das umsetzen kann.

Metropoljournal: Zwischen GmbH und den Fans klafft ja schon seit längerer Zeit ein breiter Graben. Markus Kompp wurde von vielen Fans ja seit Jahren heftig attackiert ….

Jennifer Schäfer: Auch das ist ein Thema, das ich angehen werde. Ich hatte bereits Gespräche mit den Ultras und Pro Waldhof und ich hatte das Gefühl, dass diese Gespräche gut ankamen. Die Kontakte zu diesen Gruppierungen möchte ich auch weiter vertiefen. Natürlich merke ich, dass zu der Geschäftsführung der GmbH kein Vertrauen da ist. Dieses Vertrauen muss erst wieder erarbeitet werden. Wichtig ist, dass beide Parteien nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen sollten, das vielleicht im kleinen Kreis oder in der Presse zu hören oder zu lesen ist.

Metropoljournal: Der SV Waldhof hatte in den letzten Jahren eine ziemlich hohe Fluktuation. Von vielen Mitarbeitern hat man sich nicht gerade geräuschlos getrennt – nicht selten begleitet von Prozessen vor dem Arbeitsgericht. Wird es nicht schwieriger, angesichts dieser Tatsache, qualifizierte Mitarbeiter zu finden; derzeit suchen Sie unter anderem ja einen Social-Media-Manager.

Jennifer Schäfer: Ja, es stimmt, dass in dieser Beziehung der Waldhof in den letzten Jahren nicht gerade positiv rüberkam. Trotzdem kann ich sagen, dass wir immer noch ein interessanter Arbeitgeber sind. Auf unsere Stellenangebote erhalten wir viele Bewerbungen – auch jetzt wieder für den von Ihnen angesprochenen Social-Media-Manager. Damit wollen wir übrigens auch neue Wege beschreiten und junge Leute ansprechen. Wir waren zuletzt nicht mehr auf TikTok vertreten, das möchten wir mit der neuen Arbeitsstelle aber beheben und auch selbst professionell Videos produzieren und schneiden. Es wird einiges an Neuem passieren. Es kommt gerade auch jetzt ein neuer Mitarbeiter für das Sponsoring dazu.

Metropoljournal: Ziehen Sie in Erwägung, den einen oder anderen früheren Mitarbeiter zurückzuholen oder ziehen Sie eher einen Schnitt vor und bauen sich ein neues Team auf?

Jennifer Schäfer: Es gibt natürlich schon den einen oder anderen früheren Kollegen, wo ich sagen würde, da könnte ich mir eine weitere Zusammenarbeit vorstellen. Aber im Großen und Ganzen möchte ich schon einen Schnitt machen. Ich achte dabei nicht allein auf die Qualifikation eines Bewerbers, sondern sein Profil muss auch ins Team hier passen, auch im zwischenmenschlichen Bereich.

Metropoljournal: Bereits als Sie noch Geschäftsstellenleiterin waren, besuchten Sie – als eine der wenigen aus der GmbH übrigens – schon die Veranstaltungen des Ehren- und Ältestenrates und des Clubs der Ehrenmitglieder. Werden Sie diese Besuche auf zukünftig beibehalten.

Jennifer Schäfer: Auf jeden Fall. Ich halte es für wichtig, solche Veranstaltungen zu besuchen. Und ich sehe das auch nicht als Pflichtbesuche. Ich gehe gerne dorthin und ich fühle mich da auch wohl. Die GmbH ist die GmbH, aber dort trifft man halt die Mitglieder des Vereins.

Metropoljournal: Frau Schäfer, letzte Frage: Sie haben einen randvollen Terminkalender. Wie viele Arbeitsstunden hat Ihre Woche?

Jennifer Schäfer: Ich bin meistens sechs Tage in der Woche im Einsatz und habe normalerweise eine 46-Stunden-Woche.

Metropoljournal: Dann bedanken wir uns, dass Sie sich so viel Zeit für uns genommen haben und wünschen Ihnen für Ihre Tätigkeit weiterhin viel Erfolg.