SV Waldhof – Verdienter war ein Aufstieg nie

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w.neuberth

Der Aufstieg des SV Waldhof Mannheim, in die 3. Liga, der am vergangenen Samstag, mit dem Sieg über Wormatia Worms endlich, endlich gelang, war so verdient, wie selten ein Erfolg im deutschen Fußball.
Das ist keinesfalls übertrieben, wenn man einmal bedenkt, wie oft sich die jeweiligen Teams der Blau-Schwarzen, und besonders die Fans, schon hoffnungsvoll in die unsägliche Relegation begeben mussten, die an sich schon eine sportliche Ungerechtigkeit darstellt. Aber zudem deckt sie auch die Sturheit beim DFB auf, der sich jahrelang einer Modifizierung der Aufstiegsregelung verweigert hat und sie stattdessen zum unlösbaren Problem deklarierte.

Es gibt genügend Beispiele von Regionalligisten, die – selbst nach einer starken Saison - in der Relegation scheiterten und im darauffolgenden Jahr diese Leistung nicht mehr wiederholen konnten und die Mannschaft in der Folge auseinanderfiel. Nicht so der SV Waldhof. Nach der Meisterschaft in der Saison 2015/16, und dem Scheitern in der Relegation an den Sportfreunden Lotte, wurden die Mannheimer in der Saison 2016/17 Zweiter hinter dem SV Elversberg und mussten in der Relegation – nach Elfmeterschießen – dem SV Meppen den Vortritt in Liga 3 lassen. Und dann kam Uerdingen.
Die Saison 2017/18 schloss der SV Waldhof erneut als Zweiter ab, hinter dem 1.FC Saarbrücken. Die Ereignisse vom 27. Mai 2018 müssen wir uns nicht mehr ins Gedächtnis rufen. Aber neben dem – nun bereits zum dritten Mal – verpassten Aufstieg, den Mannschaft und Fans verkraften mussten, kam der Schaden für den Verein, den Chaoten mit dem provozierten Spielabbruch verursachten.

In der Folge gab es Strafen durch den DFB; Auflagen – unter anderem, Sperrung der Otto-Siffling-Tribüne – dazu Geldstrafe und Punkteabzug. Keine guten Voraussetzungen, um gleich wieder das Ziel „3. Liga“ ins Auge zu fassen. Trainer Bernhard Trares und Sportchef Jochen Kientz taten es doch – unbeirrt und entschlossener als je zuvor, wie es schien. Parallel dazu kämpfte Geschäftsführer Markus Kompp vor Gericht um die 3 Punkte, die am Ende hätten wichtig werden können.

Die Saison 2018/19 startete keineswegs so, als hätte es Grund zum Optimismus gegeben; gleich zum Saisonauftakt, im Spiel gegen den SSV Ulm, gab es eine 0:1-Heimniederlage, vor leerer OST und auf einem Spielfeld in erbärmlichem Zustand.

Doch danach ging es aufwärts; 7 Siege gab es in Folge, ehe am 9. Spieltag, beim 0:0 in Stuttgart erstmals wieder Punkte abgegeben werden mussten. Doch es folgten direkt zwei weitere Siege, aber auch die zweite Saisonniederlage. Wieder daheim und ausgerechnet gegen die Offenbacher Kickers. Aber diese Niederlage, am 12. Spieltag, sollte die vorerst letzte gewesen sein. Am vergangenen Wochenende sicherten sich die „Buwe“ mit dem Sieg gegen Wormatia Worms Meisterschaft und Aufstieg vorzeitig – vier Tage vor Saisonende, mit momentan 17 (!) Punkten Vorsprung und allen widrigen Umständen und DFB zum Trotz.

Markus Scholz, Gianluca Korte und Yannik Sommer waren bei allen drei vergeblichen Versuchen, in Liga 3 aufzusteigen, dabei. Ihnen ist dieser Aufstieg ganz besonders zu gönnen, aber auch allen anderen; denen auf und neben dem Platz und denen hinter den Kulissen und auch den vielen echten Fans des SV Waldhof, denn wie bereits erwähnt: Verdienter war ein Aufstieg nie. 

INFO: Die nächste Live-Talkshow im „MaRuBa“ das Gasthaus findet am 30. April 2019, Beginn 19.45 Uhr, Einlass 19.00 Uhr statt. Der Eintritt ist frei.
Produziert und aufgezeichnet wird „Besser WISSEN“ von Metropoljournal und ist auf YouTube und auf den Seiten von www.metropoljournal.com oder www.metropoljournal.tv zu sehen. Für die musikalische Umrahmung sorgt der Mannheimer Sänger, Texter und Mundart-Künstler Bernd Graßmann.