Speyer.
Wie auf Bestellung strahlte heute die Sonne hinter den Wolken hervor, als die Werkstattcrew der Technik Museen Sinsheim Speyer und Mitarbeiter der Spedition Kübler GmbH die Drehung des Unterseebootes U-17 erfolgreich abschlossen. „Wenn die Vision zur Realität wird, ist es doch schon ein super Gefühl“, so Frieder Saam, technischer Projektleiter und Fahrer der Spedition Kübler GmbH mit Blick auf den um 73 Grad geneigten Kollos. Nun kann der Weitertransport ins Technik Museum Sinsheim 2024 kommen.
Gegen 9 Uhr morgens betätigte der Extremsportler Felix Baumgartner den Startknopf und die Motoren der riesen Drehvorrichtung setzten zum Kippvorgang des U-Bootes an. Dem Dauermitglied des Museumsvereins ist es zu verdanken, dass die Museumsmacher mit der Farros Equipment GmbH zusammenkamen. Sie fertigte die beiden Rollenböcke der Drehvorrichtung an und trug damit entscheidend dazu bei, dass das Projekt, U17 ins Technik Museum Sinsheim zu bringen, realisierbar wird. Die Drehung des U-Bootes ist die einzige Möglichkeit, U17 unter diversen Brücken auf dem Weg nach Sinsheim hindurchzubekommen, allen voran unter der Alten Brücke in Heidelberg.
In rund vier Stunden wurde das neue Exponate der Technik Museen Sinsheim Speyer in 25 cm Schritten, auf der Außenhaut gemessen, gedreht. Jeder Schritt entsprach ungefähr sechs Grad. In diesem linearen Verlauf wurde nach und nach gekippt, bis die Leihgabe der Wehrtechnischen Studiensammlung des Bundesamtes für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr (BAAINBw) im 73 Grad Winkel zum Liegen kam. So wurde der U-Boot-Turm auf die gleiche Höhe wie der eigentliche Rumpf gebracht. Damit ist gewährleistet, dass die Hindernisse auf dem Neckar und auf dem Landweg unterfahren werden können. Die Transportfirma Van der Wees führte anschließend eine finale Messung durch und war mit den Ergebnissen mehr als zufrieden. Die Van der Wees Gruppe aus Dordrecht in den Niederlanden wird das U-Boot 2024 über den Rhein und den Neckar transportieren.
Die beiden Mitglieder des VDU e.V. (Verband Deutscher Ubootfahrer e.V.) Jürgen Weber und Jörg Wiest waren ebenfalls vor Ort – auf ihre Initiative hin wurde das Mammutprojekt 2008 ins Rollen gebracht. Mit großen Augen verfolgten sie die Drehung und bewunderten freudestrahlend den ehemaligen Arbeitsplatz des Wachoffiziers auf der Brücke, den Turm, in völlig neuer Lage und Perspektive.