POL-MA: Mannheim/Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis: Hilfe annehmen in Corona-Zeiten? Aber sicher! Mannheim/Heidelberg/Rhein-Neckar-Kreis (ots)

30.03.2020 – 15:59

Polizeipräsidium Mannheim

Polizei4

In der derzeitigen Lage fragen sich viele Menschen, wie sie sich Unterstützung und Hilfe zum Beispiel für den Einkauf oder zum Hundespaziergang organisieren können.

Viele ehrenamtliche und private Hilfseinrichtungen bieten hierzu ihre Dienste an. Aber Vorsicht, auch Kriminelle könnten diese Notlagen ausnutzen.

Deshalb hier die Tipps und Infos der Polizei für Hilfesuchende sowie für Hilfsorganisationen.

Sie benötigen grundsätzlich Hilfe?

- Überlegen Sie, wer für welche Hilfeleistung ein vertrauensvoller
Ansprechpartner wäre.
- Wenden Sie sich zunächst an Personen, die Sie persönlich kennen
und denen Sie vertrauen.
- Nehmen Sie organisierte Hilfe zum Beispiel über die
Kommunalverwaltung, über das DRK, die Kirchen und andere
Hilfsorganisationen in Anspruch. Diese Stellen sollten den
Kontakt zwischen Ihnen und den Helfenden koordinieren.
Sie haben sich Hilfe für den Einkauf organisiert?

- Achten Sie auf eine geordnete Übergabe ohne persönlichen
Kontakt: Besorgungen sollten vor der Haustür abgestellt werden.
- Vereinbaren Sie vorab, ob Sie den Einkauf im Voraus oder bei der
Übergabe bezahlen. Händigen Sie keinesfalls EC- oder
Kreditkarten aus.
- Bevor Sie Ihre Haustür beim Klingeln öffnen: Vergewissern Sie
sich, dass es sich um die angekündigte Hilfe handelt. Fragen Sie
z.B. durch ein geöffnetes Fenster, durch die bei vorgelegtem
Sperrriegel geöffnete Tür oder durch die Gegensprechanlage, wer
vor der Tür steht.
- Lassen Sie keine Unbekannten in Ihr Haus oder Ihre Wohnung.
- Ziehen Sie andere Nachbarn für eine Übergabe hinzu, wenn Sie
unsicher sind.
- Melden Sie verdächtige Vorfälle unverzüglich bei der Polizei
über den Notruf 110.
Ansonsten gilt natürlich wie immer: Seien Sie vorsichtig, wenn man Ihnen Waren an der Haustür anbietet, insbesondere wenn es sich um Desinfektionsmittel oder Schutzkleidung handelt. Sprechen sie nicht über Ihre finanziellen Verhältnisse und reagieren Sie nicht auf angebliche Notlagen in Zusammenhang mit dem Corona-Virus, bei denen Sie um Geld gebeten werden.

Sie sind eine Organisation und bieten Hilfe an?

- Schaffen Sie möglichst eine zentrale Koordinierungsstelle (über
Kommunalverwaltungen, Kirchengemeinden oder andere
Hilfsorganisationen) für Hilfesuchende und Helfende.
- Erfassen Sie unter Berücksichtigung der datenschutzrechtlichen
Regelungen die Kontaktdaten. Dokumentieren und überprüfen Sie
ggf. die Hilfsdienste. Dies dient auch dazu, bei Fragen oder
Unklarheiten später Hilfsleistungen nachvollziehen zu können.
- Verpflichten Sie Helfende auf die Einhaltung der vom
Robert-Koch-Institut empfohlenen Distanzabstände und
Hygieneregeln.
- Informieren Sie Hilfesuchende darüber, wer sie aufsuchen wird.
Veranlassen Sie, dass sich Helfende unaufgefordert ausweisen.
- Schaffen Sie Handlungssicherheit, indem Sie Zahlungsmodalitäten
und Regeln wie z. B. in Bezug auf die Übergabe der Einkäufe
festlegen.
- Kommunizieren Sie an die Hilfesuchenden, dass keine Gebühren für
die Hilfsdienste entstehen.
- Wenden Sie sich bei verdächtigen Vorfällen direkt an Ihre
örtliche Polizeidienststelle.