„Die Corona-Pandemie ist zweifelsohne eine große Herausforderung für die Schulen im Land und

Baden Wuerttemberg

insbesondere für die Schulleiterinnen und Schulleiter eine enorme zusätzliche Belastung. Das wissen wir, und versuchen sie deshalb bei ihrer Arbeit so gut wie nur möglich zu stärken und entlasten“, sagt Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann und fügt an: „Wir stehen mit den Schulen im Land in einem engen Kontakt und reagieren auf Rückmeldungen aus der Praxis, wie etwa jüngst bei der Maskenpflicht. Wir stellen den Lehrkräften Mund-Nasen-Bedeckungen zur Verfügung und bieten ihnen die Möglichkeit, sich kostenlos testen zu lassen. Auch das Sofortausstattungsprogramm für Laptops erleichtert die Arbeit der Schulen, insbesondere beim Fernunterricht.“

Das Kultusministerium hat allen Lehrkräften sowie dem sonstigen Personal an den weiterführenden und beruflichen Schulen sowie den Sonderpädagogischen Bildungs- und Beratungszentren und Schulkindergärten in öffentlicher und freier Trägerschaft am Ende der Sommerferien rund 23,7 Millionen OP-Masken zur Verfügung gestellt. Die öffentlichen und privaten SBBZ sowie Schulkindergärten erhielten aufgrund der besonderen Bedarfslage neben OP-Masken auch rund eine Million FFP2-Masken.

Vor dem Hintergrund, dass manche Lehrkräfte krankheitsbedingt nur im Fernunterricht eingesetzt werden können, hat das Kultusministerium bereits im Sommer zusätzliche Mittel in Höhe von sechs Millionen Euro für ergänzende Vertretungsverträge zur Verfügung gestellt. Diese wurden um weitere insgesamt 16,6 Millionen für das Schuljahr 2020/2021 aufgestockt. Damit können die Schulen den Präsenzunterricht besser absichern und Vertretungsverträge auch für Lehrkräfte, die coronabedingt nicht selbst vor der Klasse stehen können, abschließen. Eine weitere Zuweisung in Höhe von 11,1 Millionen Euro soll im kommenden Jahr bis zum Ende des Schuljahres zur Verfügung gestellt werden.

„Alle Maßnahmen, die wir ergreifen, dienen dazu, flächendeckende Schulschließungen zu verhindern. Auch die Maskenpflicht, die wir nun entsprechend des Stufenplans der Landesregierung umsetzen, verfolgt diesen Zweck. Unser Ziel ist und bleibt der Präsenzunterricht. Flächendeckende Schulschließungen oder ein Wechselbetrieb sind nicht mit Inzidenzwerten verbunden, weil wir diese unbedingt vermeiden wollen. Das haben wir alle in der Gesellschaft in der Hand – wir kommen nur gemeinsam durch diese Pandemie. Das zeigen auch unsere Schulen, die in diesen Zeiten Herausragendes leisten“, betont die Ministerin.

Vorrang hat stets der Präsenzunterricht, gleichzeitig müssen aber auch Personen mit gesundheitlichen Risiken besonders geschützt werden, weshalb Schülerinnen und Schüler mit relevanten Vorerkrankungen von der Teilnahme am Unterricht entschuldigt werden können. „Es gibt aber auch Familien, die ihre Kinder aus Angst um deren Gesundheit oder der von anderen im Haushalt lebenden Personen nicht in den Präsenzunterricht schicken möchten. Mit Rücksicht auf die besondere Situation dieser Familien haben wir von Anfang an den Eltern das Recht eingeräumt, ihre Kinder auch formlos vom Präsenzunterricht entschuldigen zu können. Die betroffenen Familien sind für diese Möglichkeit sehr dankbar“, sagt Ministerin Eisenmann und fügt an: „Aber natürlich haben wir diese Regelung im Blick. Aktuell führen wir erneut eine Abfrage an den Schulen durch, wie viele Lehrkräfte, aber auch Schülerinnen und Schüler vom Präsenzunterricht befreit sind. Sollte sich der Anteil der Schüler, der zuletzt bei unter einem Prozent lag, zwischenzeitlich deutlich erhöht haben, werden wir das bisherige Vorgehen selbstverständlich überprüfen.“

Für das Schuljahr 2020/2021 hat das Kultusministerium für die Planung und Durchführung des Fernunterrichts landesweite, verlässliche Vorgaben gemacht. Das Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) bietet Unterstützungsangebote zur Unterrichtsgestaltung für allgemein bildende und berufliche Schulen. Darunter sind auch praktische Hinweise zur Verzahnung von Präsenz- und Fernunterricht bzw. zur Unterstützung der Lehrkräfte bei der Stärkung der Basiskompetenzen in Deutsch und Mathematik. Das Kultusministerium wird den weiteren Verlauf des Infektionsgeschehens und die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse aufmerksam verfolgen, um die zum Schutz der Gesundheit der Schülerinnen und Schüler sowie der Lehrkräfte erforderlichen Maßnahmen treffen zu können.