„Stuttgarter Wirtschaftsempfang“ von IHK Region Stuttgart, BWIHK und der Stadt Stuttgart am 06.07.2023 zu „Mobilitätswirtschaft – Business mit Zukunft für Stuttgart!?“

Die Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart (IHK) und der Baden-Württembergische Industrie- und Handelskammertag (BWIHK) luden am 06.07.2023 zu ihrem traditionellen Sommerempfang in diesem Jahr gemeinsam mit der Stadt Stuttgart Unternehmerinnen und Unternehmer sowie Verantwortliche aus Politik und Vertreterinnen und Vertreter aus Wirtschaft, Forschung , Entwicklung, Wissenschaft und Verbänden zum Networking ein. Der „Stuttgarter Wirtschaftsempfang“ widmete sich dem Thema Mobilität „Mobilitätswirtschaft – Business mit Zukunft für Stuttgart!?“.

In Stuttgart wurde das Automobil vor mehr als 135 Jahren erfunden. Es wurde stetig weiterentwickelt und die Automobil- und Zuliefererindustrie ist bis heute eine zentrale Säule der Stuttgarter Wirtschaft. Von ihr hängen zahlreiche andere Branchen und auch Arbeitsplätze direkt oder indirekt ab.

Christian O. Erbe, Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags (BWIHK), Claus Paal, Präsident der IHK Region Stuttgart, Dr. Susanne Herre, Hauptgeschäftsführerin der IHK Region Stuttgart sowie der Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Stuttgart Dr. Frank Nopper und Bernhard Grieb, Leiter Abteilung Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt Stuttgart, gaben Hintergrundinformationen und hatten Gäste eingeladen, die im Gespräch vertieften, worin sie die Zukunftspotentiale der Mobilitätswirtschaft sehen:

Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Mercedes-Benz Group AG, präsentierte seine Vision, der sich wandelnden Mobilität „made in Stuttgart“. Sophia Rödiger, Gründerin von bloXmove, einer auf Blockchain-Technologie basierenden Mobilitätsplattform für ÖPNV, Sharing&Charging Infrastruktur, stellte vor wie diese zur Verbesserung der Mobilität und der Energiewende eingesetzt werden kann, (und nicht mit „Bitcoin“ gleichgesetzt werden darf), eine Erleichterung in der Anwendung für die Nutzerinnen und Nutzer. Außerdem sprach Professor Josef Kallo, ein Pionier in der Entwicklung von Wasserstoffflugzeugen.

Für die Automobil-Branche werden viele Produkte und Dienstleistungen hier in der Region Stuttgart erbracht. Die regionale Automobilindustrie macht jährlich einen Umsatz von 85 Milliarden Euro, in der Gesamtindustrie sind es jährlich 137 Milliarden Euro. Das entspricht 17 Prozent der bundesweiten und 60 Prozent der landesweiten Umsätze der Autoindustrie. Das regionale Automotive-Cluster hat zusammen mit den Zulieferern aus Industrie und Dienstleistung rund 220.000 Beschäftigte.

Auf die Frage wie sich die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Baden-Württemberg weiter steigern lässt, ging IHK-Präsident Claus Paal ein, er sagte: „Wir haben bei der Wirtschaftskraft der Automobilbranche häufig vor allem die großen Namen im Blick, es gibt aber unzählige kleine und mittelständische Betriebe, die ganz maßgeblich an der Wertschöpfung im Automotive-Cluster der Region Stuttgart beteiligt sind“. „Das ist eine starke Branche, die mit ihren Ideen und ihrem Know-how bei vielen Technologien führend in Forschung und Entwicklung ist“, so Paal. „Daraus ergeben sich enorme Chancen, denn sehr viele aktuelle Herausforderungen wie Klimaschutz, Energiebereitstellung oder Mobilität haben mit Technologien zu tun, die es bei uns gibt. Wir müssen dafür sorgen, dass wir diese Technologieführerschaft behalten und ausbauen, unsere Innovationen nicht aus den Händen geben und die Wertschöpfung daraus anderen überlassen. Wir müssen unsere Erfolge für uns nutzen. Dazu gehört neben einer hohen Innovationsgeschwindigkeit vor allem die Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Technologien. Ich werbe dafür, nicht wie bei uns üblich, zunächst ausführlich Risiken zu diskutieren und dann zu regulieren, während andere bereits beginnen Neues zu nutzen.“

Christian O. Erbe, Präsident des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags sieht mit dem Anstieg der Beschäftigten in der gesamten Automobil- und Zulieferer-Branche, dass sich deren Bedeutung für die Region Stuttgart in den vergangenen Jahren weiter erhöht habe. Und damit das so bleibe, müsse der Standort Baden-Württemberg seine Wettbewerbsfähigkeit weiter steigern. Dazu gehörten vor allem Standortfaktoren wie konkurrenzfähige Energiepreise und entsprechende Infrastruktur. „Es bedarf einer Industriepolitik, die mit einem klaren roten Faden Anreize setzt für Wachstumsimpulse und konsequent auf Innovationsförderung ausgerichtet ist.“ Hier seien uns andere Länder weit voraus. „Für alle kommenden Innovationen Baden-Württembergs und die Mobilität von morgen brauchen wir auch die richtigen und vor allem ausreichend Fachkräfte. Das ist vielleicht die elementarste Aufgabe unserer To-Do-Liste. Nicht nur müssen wir alle Bausteine von Ausbildung bis Zuwanderung mit Konsequenz weiterentwickeln, intelligent fördern und bewerben – wir brauchen auf dieser Marathonstrecke auch einen langen Atem.“

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Diana Rasch
 v.l. Professor Josef Kallo, Ola Källenius, Dr. Frank Nopper, Bernhard Grieb, Sophia Rödiger

Text und Foto: Diana Rasch