Masernfälle in Baden-Württemberg haben sich verdoppelt

syringe 1974677 1920DAK-Gesundheit weist auf niedrigste Impfquote aller Bundesländer hin
Die Zahl der Masernerkrankungen in Baden-Württemberg hat sich im Vergleich zu 2016 mehr als verdoppelt. Dies berichtet die DAK-Gesundheit mit Bezug auf eine aktuelle Statistik des Landesgesundheitsamtes. Bis Ende August gab es im Südwesten 51 Masernfälle - im Vorjahreszeitraum waren es nur 23 (2016 gesamt: 28). Trotz des starken Anstiegs ist die Impfbereitschaft landesweit sehr niedrig. Nur 78,9 Prozent der Kinder in Baden-Württemberg haben nach dem ersten Lebensjahr die von der Ständigen Impfkommission empfohlene Erstimpfung erhalten (Bund: 81,2). Damit ist nach aktuellen Zahlen des Versorgungsatlas des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung mehr als jedes fünfte Kind nicht gegen die gefährliche Infektionskrankheit geimpft. Bei der zweiten Masernimpfung sinkt die Quote auf nur noch 60,8 Prozent (Bund: 63,3). Das ist der niedrigste Wert bundesweit. Am häufigsten gegen die meldepflichtige Erkrankung geimpft sind Kinder in Sachsen-Anhalt (85,1 Prozent) und in Nordrhein-Westfalen (84,3 Prozent).
„Manche Eltern halten Masern immer noch für eine lästige und ungefährliche Kinderkrankheit, aber für manche enden sie tödlich“, sagt Siegfried Euerle, Leiter der Landesvertretung der DAK-Gesundheit in Baden-Württemberg. „Die zweifache Impfung verhindert bei bis zu 99 Prozent der geimpften Kinder den Ausbruch einer Erkrankung und führt in der Regel zu lebenslanger Immunität.“ Während mehrerer Masernausbrüche in ganz Europa sind laut Weltgesundheitsorganisation im vergangenen Jahr 35 Menschen gestorben. „Bereits mit einem geringen Anstieg der Impfquoten könnten wir in Baden-Württemberg beim Gesundheitsschutz viel erreichen“, sagt Euerle. „Daher appellieren wir an Eltern, ihre Kinder bis zum zweiten Lebensjahr zu impfen.“ Auch Erwachsene sollten ihren Impfstatus überprüfen lassen. Um die Infektionskrankheit auszurotten empfehlen Experten der Weltgesundheitsorganisation WHO eine Impfquote von mindestens 95 Prozent.