Lebensretterin Kamila Lezniak mit Auszeichnung des Landes geehrt Frau vor dem Ertrinken aus dem Neckar gerettet

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Philipp Rothe

Mit viel Mut und Tatkraft hat Kamila Lezniak einen Mitmenschen aus Lebensgefahr gerettet: Als die 26-Jährige in der Nacht zum 1. Januar 2018 eine hilflose Frau im Neckar treiben sah, griff sie sofort ein, ohne Rücksicht auf die Gefahren für sich selbst zu nehmen. Nur durch diesen selbstlosen und couragierten Einsatz konnte die heute 21-jährige Frau rechtzeitig aus dem Wasser geborgen und gerettet werden. Auf Entscheidung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann ist Kamila Lezniak mit einer öffentlichen Anerkennung des Landes Baden-Württemberg ausgezeichnet worden. Bürgermeister Wolfgang Erichson überreichte die Urkunde am Mittwoch, 30. Januar 2019. Die Auszeichnung wurde zudem mit einer Ehrengabe von 150 Euro honoriert.

„Kamila Lezniak hat mit ihrem entschlossenen Eingreifen großen Mut und enorme Tatkraft bewiesen. Trotz der besonders schwierigen Umstände, die auch für sie selbst äußerst gefährlich waren, hat sie nicht weggeschaut, sondern durch ihr besonnenes Handeln einen Menschen gerettet. In dieser Nacht hat Kamila Lezniak große Zivilcourage gezeigt und ist damit ein Vorbild für uns alle“, sagte Bürgermeister Wolfgang Erichson.

Kamila Lezniak war in der Silvesternacht zum Jahr 2018 auf der Theodor-Heuss-Brücke unterwegs, als sie unter sich im Neckar Wassergeräusche und Hilferufe bemerkte. Nachdem sie ihrem Freund die Anweisung gegeben hatte, die Polizei zu rufen, lief sie sofort auf der Bergheimer Seite am Ufer entlang, um die hilflose Frau nicht aus den Augen zu verlieren. Da der Neckar zu dieser Zeit Hochwasser führte, war die Strömung besonders stark und das Wasser floss etwa dreimal so schnell wie normalerweise. So musste Kamila Lezniak etwa 600 Meter zurücklegen, bis sie die Frau im Wasser erreichen konnte. An einem Steg im Sportboothafen schaffte sie es, die Frau zu packen und festzuhalten. Durch die Strömung, die Dunkelheit und den rutschigen Steg war dies ein enormer Kraftakt. Außerdem bestand die Gefahr, dass die Retterin selbst ins Wasser fällt und von der Strömung mitgezogen wird. Schließlich konnte sie ausharren, bis ein Polizeibeamter eintraf und beide die in Not geratene Frau gemeinsam bergen konnten.