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  • POL-MA: Heidelberg: Staatsanwaltschaft Heidelberg erwirkt Haftbefehl gegen 34-jährigen Mann wegen gefährlicher Körperverletzung Heidelberg - Gemeinsame Presseerklärung der Staatsanwaltschaft Heidelberg und des Polizeipräsidiums Mannheim (ots)

Oberbürgermeister Prof. Würzner setzt sich für Schwimmkurse für Kinder ein Brief an Ministerpräsident Kretschmann / 300 Kinder sollen nach Pfingsten schwimmen lernen können

OBEckartWuerzner 

Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner hat sich in einem Brief an den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann dafür eingesetzt, dass in Heidelberg zeitnah wieder Schwimmkurse für Kinder stattfinden können. „Es geht um die Gesundheit und Sicherheit unserer Kinder. Die Zahl an Mädchen und Jungen, die nicht schwimmen können, steigt während der Pandemie angesichts geschlossener Schwimmbäder und ausgefallener Schwimmkurse noch stärker als bislang. Damit wächst die Gefahr von schweren Badeunfällen. Deshalb haben wir in Heidelberg ein Konzept entwickelt, mit dem Kinder trotz der coronabedingten Einschränkungen das Schwimmen lernen sollen“, betont Oberbürgermeister Prof. Würzner.

Die Stadt und die Stadtwerke Heidelberg, der Schwimmverein SV Nikar Heidelberg und die Franziska van Almsick Stiftung haben das Konzept gemeinsam erstellt. „Durch die Öffnung eines Hallenbades zwischen den Pfingst- und den Sommerferien könnten mehr als 300 Kindern das Schwimmen beigebracht werden“, erläutert Oberbürgermeister Prof. Würzner. Teil des Konzepts ist ein umfangreiches und bis ins Detail ausgearbeitetes Hygienekonzept, das mit dem Gesundheitsamt abgestimmt wird. Die aktuelle Corona-Verordnung lässt ein Schwimmkurs-Programm für Kinder nicht zu. Oberbürgermeister Prof. Würzner bittet Ministerpräsident Kretschmann daher um eine Sondergenehmigung für dieses wichtige und letztlich lebensrettende Schwimmprojekt.

Wegen der Pandemie können schätzungsweise bis zu 4.000 Kinder noch nicht schwimmen

Pandemiebedingt sind im laufenden Schuljahr nahezu der komplette Schwimmunterricht an Schulen und unterrichtsbegleitende Projekte ausgefallen. Auch in den außerschulischen Nichtschwimmerkursen des SV Nikar konnten 2020 über 1.000 Kinder nicht schwimmen lernen. In diesem Jahr kommen in jedem Lockdown-Monat mit geschlossenen Bädern und ausfallenden Schwimmkursen circa 100 neue Kinder hinzu, die das Schwimmen nicht lernen können. Allein in Heidelberg können derzeit wohl 3.000 bis 4.000 Kinder nicht schwimmen, obwohl das in ihrem Alter überlebenswichtig sein kann.

„Deshalb ist schnelles Handeln dringend notwendig. Es geht dabei nicht allein – wie in anderen Sportarten – um die für Kinder enorm wichtige Bewegung. Es geht insbesondere auch um den Schutz unserer Kinder vor dem Ertrinken. Denn viele Familien werden bei geschlossenen Schwimmbädern im Sommer auf Seen und andere Gewässer ausweichen. Die Ertrinkungsgefahr ist dort besonders für kleine Kinder am Größten“, sagt Oberbürgermeister Prof. Würzner.

Die Situation ist alarmierend: Bereits vor der Pandemie haben fast 25 Prozent aller Grundschüler keinen Schwimmunterricht erhalten. Jede zweite Schülerin und jeder zweite Schüler können zum Ende der Grundschulzeit nicht sicher schwimmen. In Heidelberg unternimmt die Stadt gemeinsam mit Partnern deshalb schon seit über zehn Jahren schulbegleitend und außerschulisch besondere Anstrengungen, um möglichst vielen Kindern im Grundschulalter das Schwimmen zu erlernen. Durch Projekte der Franziska van Almsick Stiftung, der Manfred Lautenschläger Stiftung und des SV Nikar wurde viel erreicht: Vor zehn Jahren konnten teils nur vier von zehn Heidelberger Grundschülern schwimmen – mittlerweile sind es neun von zehn.