Heidelberg-Studie 2020: Wissenschaft und Forschung werden enorm wertgeschätzt Wachstumsflächen als nötig erachtet / Menschen in Heidelberg haben Pandemie bisher gut bewältigt

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Die Heidelberg-Studie 2020 hat einen besonderen Stellenwert. Es ist die erste Bürgerumfrage in Heidelberg inmitten einer Pandemie. Dabei wurden im Oktober 2020 rund 1.100 Bürgerinnen und Bürger Heidelbergs telefonisch befragt. Die Ergebnisse zeigen: Die Mehrheit der Befragten hat die ersten Pandemie-Monate gut bewältigt. 92 Prozent sind mit ihrer persönlichen Situation sehr zufrieden oder zufrieden. Auch die wirtschaftliche Lage zeigt sich stabil: Etwas mehr Bürgerinnen und Bürger als 2019 geben an (75 Prozent), sich in einer guten wirtschaftlichen Lage zu befinden. 20 Prozent geht es finanziell teils gut, teils schlecht, 4 Prozent befinden sich nach eigenen Angaben in einer schwierigen Lage. In der Krise steigt auch die Wertschätzung des nahen Umfelds, das die Menschen in der Pandemie (wieder-)entdecken. Die neue Studie belegt, dass sich 97 Prozent der Menschen in Heidelberg wohlfühlen, knapp Dreiviertel fühlen sich sogar sehr wohl – ein Wert, der 2020 von 67 auf 73 Prozent angestiegen ist. Heidelberg baut damit sein Image als Wohlfühlstadt weiter aus. 70 Prozent sind mit der Arbeit des Oberbürgermeisters zufrieden – der höchste Wert seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2009.

Diese Zahlen und mehr offenbart die repräsentative Heidelberg-Studie. Die Befragung ist ein wichtiges Mittel, um Meinungen und Einstellungen zu erfahren sowie Handlungsressourcen der Stadt noch stärker zielgerichtet einzusetzen. Zudem gibt es ein jährlich wechselndes Schwerpunktthema: 2020 ist das die Wissenschaft.

Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner: „Mit der Heidelberg-Studie können wir erkennen, was Heidelberger Bürgerinnen und Bürger bewegt. Das Schwerpunktthema Wissenschaft und Forschung ist gerade in der Pandemie von großem Interesse. So zeigt die Studie, wie sehr die Menschen in Heidelberg die Wissenschaftseinrichtungen wertschätzen und einem Wachstum für die Konkurrenzfähigkeit als Wissenschaftsstandort zustimmen.“

Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck: „Die Ergebnisse aus der Heidelberg-Studie fließen in unsere tägliche Arbeit ein. So haben wir beispielsweise Daten aus der Studie 2019 und dem damaligen Schwerpunkt Verkehr in den Verkehrsentwicklungsplan 2035 aufgenommen. Die Daten über die Wissenschaft und Forschung helfen uns zum Beispiel bei der weiteren Entwicklung des Masterplans Im Neuenheimer Feld.“

Interesse an Kommunalpolitik steigt:

 Interesse für Politik steigt deutlich: 62 Prozent aller Befragten geben an, sich sehr stark oder stark für das politische Geschehen zu interessieren. 2019 waren es 53 Prozent.
 Aufgaben des Oberbürgermeisters: 70 Prozent aller Heidelberger Bürgerinnen und Bürger finden, dass Prof. Dr. Eckart Würzner seine Arbeit als Oberbürgermeister eher gut macht. Lediglich 15 Prozent sehen das nicht so, weitere 15 Prozent erlauben sich darüber kein Urteil. Das ist die höchste Zustimmung für den Oberbürgermeister seit Beginn der Erhebung im Jahr 2009. Der Wert ist gegenüber 2019 um 6 Prozentpunkte von 64 auf 70 Prozent gestiegen.
 Gemeinderat im Blick: Die Beurteilung des Gemeinderats fällt ähnlich aus wie 2019. 50 Prozent der Befragten sind mit den Leistungen des Kommunalparlaments insgesamt sehr zufrieden beziehungsweise zufrieden, 32 Prozent sind weniger oder gar nicht zufrieden, 18 Prozent machen keine Angabe. 2019 waren 48 Prozent zufrieden oder sehr zufrieden.

Studien-Schwerpunkt 2020: Wissenschaft und Forschung in Heidelberg

Das diesjährige Schwerpunkthema passt sehr gut in das Pandemiejahr 2020, das allen wieder vor Augen führte, wie lebenswichtig Wissenschaft und Forschung sind. Neben der Universität werden auch andere Wissenschaftseinrichtungen in den Fokus genommen und auch kritische Aspekte wie die Wahrnehmung des Zusammenwirkens von Stadt und Wissenschaft abgefragt.
 Stadt profitiert von Wissenschaft und Forschung: 95 Prozent der Befragten sind überzeugt, dass die Stadt von wissenschaftlichen Einrichtungen wie Universität und Forschungsinstituten sehr stark oder stark profitiert.
 Weitere Flächen für Wachstum: Die überwiegende Mehrheit von 81 Prozent stimmt darin überein, dass Wachstumsflächen für Wissenschaft und Forschung nötig sind, damit der Wissenschaftsstandort Heidelberg weiterhin konkurrenzfähig bleiben kann.
 Wissenschaft zieht neue Bürgerinnen und Bürger an: 23 Prozent der Heidelbergerinnen und Heidelberger sind oder waren an einer wissenschaftlichen Einrichtung wie der Universität oder einem Forschungsinstitut beschäftigt. Etwas mehr als die Hälfte davon (54 Prozent) ist wegen einer solchen Beschäftigung oder eines Studiums nach Heidelberg gezogen.
‒ Gute Zusammenarbeit: Eine überwiegende Mehrheit (67 Prozent) findet, dass die Unterstützung wissenschaftlicher Einrichtungen durch die Heidelberger Politik und Verwaltung derzeit genau richtig ist.
Pandemie: Datenerhebung sieben Monate nach erstem Lockdown

Die Pandemie hat ihre Spuren in den erhobenen Daten hinterlassen. Beispiele:

 Wichtigste Probleme der Stadt: Auf 18 Prozent und damit auf Rang drei kommt das Thema „Corona“ mit all den Maßnahmen und seinen gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen Folgen. Das Thema „Verkehr“ bleibt für die Heidelbergerinnen und Heidelberger auch in diesem Jahr das wichtigste Problem der Stadt. Mit 53 Prozent entfallen darauf weniger Nennungen als 2019 (68 Prozent). Ähnlich verhält es sich mit dem zweitwichtigsten Bereich „Wohnungsmarkt und Mieten“ (21 Prozent), der ebenfalls nicht mehr so häufig wie 2019 (25 Prozent) genannt wird.
 Heidelbergerinnen und Heidelberger im Homeoffice: Vor der Pandemie nutzten 28 Prozent der erwerbstätigen Befragten (zumindest teilweise) das Arbeiten im Homeoffice. Während der Pandemie (innerhalb von vier Wochen vor der Befragung) stieg dieser Anteil auf 40 Prozent und damit deutlich an. Rund 77 Prozent der Befragten sind sehr zufrieden oder zufrieden mit der Gesamtsituation im Homeoffice.
 Arbeiten und Kinderbetreuung: Ein deutlicher Unterschied wird bei der Unterscheidung nach minderjährigen Kindern im Haushalt sichtbar: Je jünger die Kinder sind, desto mehr Befragte sind mit der Vereinbarkeit zwischen Familie und Beruf unzufrieden.
 Einkaufen im Internet nimmt zu: Der Anteil der Online-Käuferinnen und -Käufer an der Menge der befragten Personen ist mit 65 Prozent gegenüber 2019 konstant geblieben. Auf 35 Prozent signifikant gestiegen ist der Anteil der Heidelbergerinnen und Heidelberger, die mindestens einmal pro Woche oder mehrmals im Monat etwas im Netz bestellen (28 Prozent im Jahr 2019). Am häufigsten kaufen die Befragten Kleidung und Schuhe, Elektronik, Computer(-zubehör) und Haushaltsgeräte sowie Bücher und E-Books.
 Eigener Corona-Kurzbericht: Weitere Fragen zur Corona-Pandemie erscheinen als Sonderauswertung in einem eigenständigen Kurzbericht. Dort zeigt sich, dass eine deutliche Mehrheit von 82 Prozent sehr zufrieden oder zufrieden mit der Organisation zur Pandemiebekämpfung in Heidelberg ist. Mehr dazu im Internet unter www.heidelberg.de/heidelberg-studie.