Lesbisches Leben feiern und sichtbar machen Veranstaltungen zum Tag der lesbischen Sichtbarkeit ab 23. April in Heidelberg

Lesbisches Leben soll in Heidelberg sichtbar werden: Am 26. April wird international der Lesbian Visibility Day, der internationale Tag der lesbischen Sichtbarkeit, begangen. Auch die Stadt Heidelberg wird zum Gedenktag 2022 am Heidelberger Rathaus die Flagge für lesbische Sichtbarkeit sowie die Regenbogenflagge der lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter* und queeren (kurz: lsbtiq+) Community hissen. Als Mitglied im „Rainbow Cities“-Netzwerk ist es der Stadt Heidelberg wichtig, die Vielfalt der lsbtiq+ Community aufzuzeigen und Möglichkeiten der gleichberechtigten Teilhabe zu stärken. Ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm zum Gedenktag ab 23. April 2022 bietet Raum zum Lernen, Diskutieren und Feiern. „Der Stadt Heidelberg ist es ein Anliegen, die Sichtbarkeit von Frauen in der lsbtiq+ Community zu fördern und die Forderungen, Anliegen und Bedarfe von lesbischen, queeren und frauenliebenden Frauen anzuerkennen“, sagt Stefanie Jansen, Bürgermeisterin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit der Stadt Heidelberg.

Die Verfolgung und Unterdrückung lesbischer Liebe und Sexualität reichte in Deutschland weit über den Nationalsozialismus hinaus. Neben ihrer Repression durch die traditionelle Geschlechterordnung der Nachkriegszeit erfuhren lesbische Frauen gesellschaftliche Ächtung, physische Gewalt, wurden Opfer psychiatrischer Behandlungen. Bis in die 1980er Jahre hinein wurde ihnen oft das Sorgerecht für ihre Kinder entzogen. Die Veranstaltungen rund um den Lesbian Visibility Day dienen dazu, Aspekte dieser spezifischen Verfolgung aufzuarbeiten, von der Emanzipationsgeschichte zu lernen und Räume für positive Erlebnisse zu öffnen.

Kreativer Gestaltungsworkshop am 23. April im Café Leitstelle

Mit der Veranstaltung „You think we are not here? – we are visible and queer” bietet die psychologische lsbtiq+ Fachstelle PLUS Rhein-Neckar e.V. am Samstag, 23. April 2022, von 13 bis 16 Uhr einen Gestaltungsworkshop mit anschließender Lichtinstallation im Café Leitstelle, Emil-Maier-Straße 16, an. Die Medienkünstlerin Carmen Westermeier zeigt in diesem Workshop, wie das lesbische Leben Heidelbergs digital sichtbarer gemacht werden kann. Die Teilnehmer*innenzahl ist begrenzt. Um Anmeldung wird gebeten bis Montag, 18. April, per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!. Die Veranstaltung ist kostenfrei und wird organisiert von PLUS Rhein-Neckar e.V., gefördert durch das Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg. Weitere Informationen zum Workshop finden Interessierte im Internet unter www.plus-rheinneckar.de/index.php/ws-s-gruppen.

Rainbow Café am 24. April

Am Sonntag, 24. April, öffnet das Rainbow Café Heidelberg von 14 bis 22 Uhr wieder seine Türen im Café Leitstelle, Emil-Maier-Straße 16. Neben Kaffee und Kuchen gibt es diesmal mit Talks, Kunst, Musik und Speed Dating gezielt Programm zum Tag der lesbischen Sichtbarkeit. Der Eintritt ist frei, unterstützt durch das Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg. Nähere Informationen zum Event gibt es bald unter www.rainbowcafehd.wordpress.com.

Vorlesungsreihe zu Lesben*geschichte vom 25. April bis 21. Juli

Am Montag, 25. April, spricht um 18.15 Uhr im Friedrich-Ebert-Haus, Pfaffengasse 18, die Historikerin Kirsten Plötz zu „Zwischen Anpassungsdruck und Zensur: Lesbische Liebe im 20. Jahrhundert“. Der Vortrag ist zugleich Auftakt der Vorlesungsreihe „Lesben*geschichte – Zwischen Unsichtbarkeit und Repression“. Zur Einführung sprechen Stefanie Jansen, Bürgermeisterin für Soziales, Bildung, Familie und Chancengleichheit der Stadt Heidelberg, Prof. Karen Nolte vom Institut für Geschichte und Ethik der Medizin Heidelberg und Danijel Cubelic, Leiter des Amts für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg. Die Teilnahme ist kostenfrei. Infos zur Reihe unter www.medizinische-fakultaet-hd.uni-heidelberg.de.

Die Vorlesungsreihe ist eine Kooperation des Instituts für Geschichte und Ethik der Medizin der Universität Heidelberg und des Forschungsprojekts „Alleinstehende Frauen, Freundinnen, Frauenliebende Frauen – Lesbische Lebenswelten im deutschen Südwesten (ca. 1920er-1970er Jahre)“ mit dem Amt für Chancengleichheit der Stadt Heidelberg, dem Queer Festival Heidelberg, der Stiftung Reichspräsident-Friedrich-Ebert-Gedenkstätte und dem Kulturhaus Karlstorbahnhof. Das Forschungsprojekt wird gefördert durch das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg.

Open Dykes: Ein Monat Programm zur lesbischen Sichtbarkeit vom 23. April bis 23. Mai

Bereits vor dem „Lesbian Visibility Day“ startet die Veranstaltungsreihe „OPEN DYKES – lesbisch, queer, sichtbar“ in Heidelberg und der Region. Am Dienstag, 26. April, findet in Heidelberg unter dem Titel „Wo sind all die Lesben hin?“ eine Podiumsdiskussion zu lesbischer Sichtbarkeit statt. Weitere Informationen zum gesamten Aktionsmonat werden veröffentlicht unter www.open-dykes.de.

Unterstützt wird Open Dykes durch die Stadt Heidelberg und Mosaik Deutschland e.V. im Rahmen des Bundesprogramms „Demokratie leben!“ des Bundesministeriums für Familien, Senioren, Frauen und Jugend.

 

Hintergrund: Seit September 2020 ist Heidelberg in Anerkennung des Einsatzes für familiäre, sexuelle und geschlechtliche Vielfalt als Mitglied im Netzwerk der Regenbogenstädte, dem „Rainbow Cities Network“ (RCN), aufgenommen worden. Das Netzwerk ist ein internationaler Zusammenschluss von Städten, die sich der Akzeptanz von LSBTIQ+ verpflichten. Mehr Informationen zur Koordinationsstelle LSBTIQ+ sind zu finden unter www.heidelberg.de/lsbtiq.

 

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Sabine Arndt


Teilnehmerinnen bei den Open Dykes machten bereits 2020 lesbisches Leben in Heidelberg sichtbar.  Bild:Sabine Arndt