Das neue Schiff der Weissen Flotte Heidelberg heißt: „Königin Silvia“

K1024 weisse Flotte neues SchiffSchiffstaufe Mitte Mai geplant / Neues Fährschiff „Liselotte von der Pfalz“ eröffnet an Karfreitag die Saison der Weissen Flotte Heidelberg

Lange Zeit haben die Familie Hofstätter, Geschäftsleitung und Gesellschafter der Weissen Flotte über einen Namen für das neue Schiff der Flotte nachgedacht. Hilfreich war da der Namenswettbewerb der Reederei, der bereits im Frühjahr 2015 startete. Gleich drei der knapp 1000 Einsender schlugen „Königin Silvia“ vor. Damit bestätigten sie mit ihrem Vorschlag indirekt den Namen, den auch Silke Hofstätter, die Gattin des Reeders und zuständig für die Gastronomie an Bord der Weissen Flotte, noch vor dem Wettbewerb für den besten hielt. Die Reederei dankt allen Einsendern für ihre Wettbewerbsteilnahme und ermittelt den Gewinner per Los.

Damit erhält das neue Flaggschiff der Reederei den Namen einer noch lebenden, berühmten Persönlichkeit der Zeitgeschichte, die ihre Wurzeln in Heidelberg hat: Königin Silvia von Schweden gehört wohl zu den bekanntesten noch lebenden Menschen, die in Heidelberg geboren wurden. Zudem engagiert sie sich überaus aktiv für Kinder, Demenzkranke und behinderte Menschen.

Hoffnungsvolle Signale aus Drottningholm
Bereits Mitte Juni 2015 erging mit der Unterstützung der Stadt Heidelberg die offizielle Anfrage der Weissen Flotte Heidelberg an das schwedische Königshaus, ob das neue Schiff den Namen der Königin „Königin Silvia“ tragen dürfe.

Gegen Ende des Jahres dann schickte das Büro der Deutsch-Schwedischen Gesellschaft Heidelberg, die einen guten Kontakt zum Königshaus pflegt, erste hoffnungsvolle Signale, dass die Königin nicht abgeneigt gegen die beabsichtigte Namensnennung sei.

Ein paar Wochen später, im Januar 2016, kam die erste offizielle Nachricht per Telefon, wiederum von der Deutsch-Schwedischen Gesellschaft. Das Königshaus in Schweden, so die Nachricht, sei mit der Namensgebung „Königin Silvia“ einverstanden. Die Königin fühle sich „geehrt“, so hieß es von der Deutsch-Schwedischen Gesellschaft. Das erleichterte die Geschäftsführung der Weissen Flotte, denn sämtliche Werbematerialien, darunter der neue gedruckte Fahrplan, können natürlich erst dann verbreitet werden, wenn das neue Schiff einen Namen hat – und diesen auch tragen darf.

Königin Silvia von Schweden – ein Herz für Kinder und Kranke
Die gebürtige Heidelbergerin Silvia Renate Sommerlath (1943) heiratete den Schwedischen König Carl Gustav im Jahr 1976. Kennengelernt hatte sich das Königspaar 1972 bei der Olympiade in München, wo Silvia als Fremdsprachenkorrespondentin arbeitete. Als Königin von Schweden ist Silvia Schirmherrin von insgesamt 62 Vereinigungen. Besonders engagiert sich die Königin für benachteiligte Kinder, Demenzkranke und körperlich Behinderte. So gründete sie 1999 die „World Childhood Foundation“, die sich dem Schutz von Kindern vor sexuellem Missbrauch und den Opfern – darunter besonders Mädchen und jungen Müttern – angenommen hat. In der Nähe des Königssitzes Schloss Drottningholm rief Silvia die Stiftung „Silviaheim“ (Silviahemmet) ins Leben, die Demenzkranke betreut. Die Stiftung Silviahemmet kooperiert in Deutschland mit den Maltesern. Außerdem gründete das Königspaar den Königlichen Hochzeitsfonds, der Forschung auf dem Gebiet des Behindertensports unterstützt. Für ihr Engagement hat Königin Silvia mehrere Auszeichnungen erhalten (u.a. Deutscher Kulturpreis, Deutscher Medienpreis, Ehren-Bambi).

Die Weisse Flotte Heidelberg ehrt die gebürtige Heidelbergerin Königin Silvia – auch für ihr soziales Engagement – auf besondere Weise: indem sie das neue Schiff der Flotte auf den Namen der Königin tauft.

Ein majestätisches Schiff
Ab Mitte Mai dürfen sich Heidelberg und die gesamte Metropolregion Rhein-Neckar über ein modernes und schickes Fahrgastschiff freuen. Mit der „Königin Silvia“ erweitert die Heidelberger Reederei ihre Schiffsflotte von fünf auf sechs Schiffe und kann dann insgesamt rund 2600 Passagiere zeitgleich befördern. Doch die Schiffe transportieren nicht nur Menschen von einem Ort zum anderen: Aus den ehemals reinen Ausflugsschiffen sind mehr und mehr Kulturschiffe geworden mit viel Komfort und Bequemlichkeit. So stehen neben den Ausflugsfahrten auf Neckar und Rhein Konzerte, Bühnenstücke, Musicals, musikalische Märchen oder Eventdinner – für fast jeden Geschmack – im Bordprogramm. Anstelle von Fast Food bietet die Bordküche der Flotte vor allem regionale Speisen und Getränke auf ihrer Speisekarte an.

Seit 47 Jahren – das erste neue Neckar-Fahrgastschiff
Die „Europa“ ist mit ihren 47 Dienstjahren momentan noch das jüngste Schiff der Reederei. Zwar ist sie nach einer Generalüberholung kaum wiederzuerkennen und rundum in Topform – dennoch verlangte die Flotte nach einer spürbaren Verjüngung. So bietet nun das Flaggschiff, die „Königin Silvia“, 600 Menschen ausreichend Platz – und es ist länger, breiter und moderner als alle Fahrgastschiffe, die bislang auf dem Neckar fahren.

Die künftigen Fahrgäste werden ganz andere Dimensionen erleben, als sie sie von Fahrgastschiffen bisher kannten: Das durchgehende Deck des 59 Meter langen und 10,60 Meter breiten Schiffes hat eine drei Meter hohe Decke, eine Klimaanlage, Panoramafenster, die bis zum Boden reichen, einen barrierefreien Zugang und einen Lift, mit dem etwa Rollstuhlfahrer oder Gehbehinderte bequem das Oberdeck erreichen können.

Musicals, musikalische Märchen für Kinder und klassische Musik
Neben den obligaten Linien- und Charterfahrten soll das neue Schiff, das etwa 3,5 Millionen Euro kostet, auch zur Bühne für vielseitige Kulturveranstaltungen werden. So wird es schon im Herbst auf dem neuen Schiff eine Musical Dinnershow geben und im Oktober steht jetzt bereits die „Trottellumme“ auf dem Programm, ein musikalisches Märchen für Kinder. Und auch die klassische Musik soll auf dem neuen Schiff einen Platz bekommen – schließlich findet sich im großzügigen Schiffsinneren auch eine Bühne. Neu sind zudem eine Ü-30-Party, das kulinarische „Tapas-Schiff“ für die Freunde spanischer Kleinigkeiten oder das „Tanz-Schiff“.

Ein weiterer Neuzugang: Die „neue“ Liselotte von der Pfalz
Die alte Neckarfähre „Liselotte“ hat im Winter Heidelberg verlassen – dafür nimmt die ehemalige „MS Hallstatt“ aus dem österreichischen Salzkammergut den Fährdienst auf dem Neckar auf – und heißt nun natürlich „Liselotte“. Weisse-Flotte-Geschäftsführer Karl Hofstätter hat sich nur ungern von der alten Liselotte getrennt. Doch mit der Zeit machten sich beim ehemaligen Fährschiff mehr und mehr bauliche Unzulänglichkeiten bemerkbar – so war etwa die Mitnahme von Rollstühlen, Kinderwagen und Fahrrädern kaum möglich. Die 1972 gebaute ehemalige „MS Hallstatt“ ist zwar nur einen Meter länger und einen Meter breiter als die „Liselotte“. Doch hat sie ein richtiges Steuerhaus, ein Sonnendeck am Bug und am Heck, ist wirklich gut in Schuss und bietet den Fahrgästen insgesamt mehr Komfort. Im großen Eingangsbereich kann man nun auch Fahrräder abstellen, so Karl Hofstätter. Den Fahrgästen präsentiert sich die „neue“ Liselotte pünktlich zum Saisonbeginn an Karfreitag.

__________________________
Über die Weisse Flotte Heidelberg
Die Weisse Flotte Heidelberg ist mit ihren sechs Schiffen und der Fähre Liselotte von der Pfalz die größte Reederei im Südwesten Deutschlands, die Fahrgastschifffahrt auf Flüssen betreibt. Im Frühling 2016 erwartet die Reederei ein neues Schiff mit einer großen Bühne im Innenraum. Hier sind viele kulturelle Veranstaltungen möglich, vom Theaterstück über Kammerkonzerte bis hin zu artistischen Vorführungen der Kleinkunst.