Videoüberwachung von Bismarckplatz und Bahnhofsvorplatz: Gemeinderat fordert Zahlen

Heidelberg LogoIn den zurückliegenden Monaten hat sich die objektive Sicherheitslage in Heidelberg verschlechtert und das subjektive Sicherheitsempfinden der Bürgerinnen und Bürger hat abgenommen. Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner hat daher dem Gemeinderat eine Reihe von Maßnahmen vorgeschlagen – darunter auch die Prüfung, ob eine Videoüberwachung von Bismarckplatz und Bahnhofsvorplatz möglich ist. Der Gemeinderat hat dazu nun in seiner Sitzung am 18. Februar beschlossen, dass zunächst eine statistische Aufstellung von Übergriffen vorgelegt werden muss. Die Daten sollen die Kriminalitätsentwicklung an den für die Videoüberwachung vorgeschlagenen Standorten in den Jahren zwischen 2000 und 2015 aufzeigen. Erst nach der Vorlage und Auswertung dieser Daten werde der Gemeinderat eine Entscheidung über die Videoüberwachung treffen.

„Ich halte Kameras an unseren beiden größten Umsteigeplätzen des ÖPNV durch die neue Bewertung der Sicherheitslage für eine angemessene Maßnahme. Wir müssen sicherstellen, dass alle Bürgerinnen und Bürger auch weiterhin unsere öffentlichen Verkehrsmittel mit einem guten Gefühl nutzen“, so Würzner. Die angeforderten Zahlen wolle man daher schnellstmöglich bereitstellen.

Der Gemeinderat beschloss zudem, dass Oberbürgermeister Würzner Gespräche mit der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV) aufnehmen soll. Das Ziel solle sein, dass die RNV die Videoüberwachung in ihren Bahnen schneller als geplant ausbaut und umgehend mehr Sicherheitspersonal in Bussen und Bahnen einsetzt.

Zuschüsse an Frauennotruf und fairmann

Eine wichtige Rolle in der Sicherheitsdebatte spielt aber auch weiterhin die Präventionsarbeit. Der Gemeinderat hat daher beschlossen, Projekte des Frauennotrufs und des Vereins fairmann mit einem Zuschuss in Höhe von 55.000 Euro zu unterstützen. 32.500 Euro fließen in Workshops, die beide Organisationen in 8. Klassen an Heidelberger Schulen anbieten. Die Mädchen werden dabei von Mitarbeitern des Frauennotrufs geschult, sich vor sexuellen Übergriffen zu schützen. Bei den Jungen führen fairmann-Mitarbeiter Antigewalt- und soziale Kompetenztrainings durch. Das Konzept des Frauennotrufs lässt sich mit entsprechender Modifikation auch auf erwachsene Frauen übertragen. Hierfür stellt der Gemeinderat 22.500 Euro Zuschuss bereit.