Buddeln, bolzen, balancieren: Stadt saniert Spielflächen

Stadt Heidelberg - Klettern nach Herzenslust: Auf dem Spielplatz in der Ilse-Krall-Straße in Kirchheim lädt ein Gerät sowohl zum Klettern als auch zum Spiel im Sand ein. Die krummen Hölzer fördern die Konzentration beim Klettern.Kinder und Jugendliche freuen sich über neue Geräte und moderne Anlagen

Auf den Kletterturm, fertig, los! Die Spielflächen im Heidelberger Stadtgebiet sind äußerst beliebt. Damit die Kinder noch mehr Freude an Spiel und Bewegung haben, hat das Landschafts- und Forstamt der Stadt Heidelberg zahlreiche Spielplätze, Schulhöfe und Spielanlagen saniert oder komplett überarbeitet. Auch neue Geräte wie Klettertürme, Schaukeln und ein Soccerfeld laden zum Austoben an der frischen Luft ein.

Folgende Spielflächen wurden seit Anfang des Jahres 2016 überarbeitet:

- Kinderspielplatz Vangerowstraße in Bergheim: Ein neuer Spielturm ersetzt den alten. Besonderes Highlight des neuen Turms ist eine Gitterröhre, in der man zur nächsten Spielebene klettern kann. Diese ist im gesamten Stadtgebiet bisher einmalig. Sie ermöglicht eine etwas andere Höhenerfahrung für die Kinder, da man den Boden unter sich beim Klettern direkt sehen kann. Die Kosten für den Bau betrugen inklusive Baunebenkosten rund 60.000 Euro. Die Herausforderung bestand darin, auf der sehr begrenzten Fläche möglichst viele Spielangebote unterzubringen.

- Kinderspielplatz Ilse-Krall-Straße in Kirchheim: Hier wurde eine alte Sandspiel-Kletterkombination abgerissen und durch eine neue ersetzt. Sie bietet unter anderem eine anspruchsvolle Hangelstrecke sowie eine Balkenbrücke in fast drei Metern Höhe ohne Netz oder feste Brüstung. Herausforderungen, die sicher nicht alle Kinder beim ersten Mal meistern können. Somit bleibt die Anlage lange spannend und interessant. Die Konstruktion mit krummen Hölzern fordert den Kindern beim Klettern besondere Konzentration ab, da im Gegensatz zu einer klassischen Leiter jede Bewegung wohl bedacht sein muss und sich kein „Kletterautomatismus“ einstellen kann. Für jüngere Kinder gibt es jede Menge Sand zum Kuchen backen und Burgen bauen. Neben der großen Spielanlage wurden die Fallschutzbereiche mit umlaufenden Einfassungen aus Robinienholz nachgerüstet. Außerdem hat die Stadt Heidelberg ein altes Doppelreck gegen ein neues aus Metall ausgetauscht. Das fehlende Pendeltor im Westen wurde wieder ergänzt. Die Baukosten betrugen etwa 60.000 Euro.

- MTV Skate- und Basketballanlage in der Südstadt: Die Anlage gehört zu den Konversionsflächen und liegt westlich der Elsa-Brandström-Straße. Sie wurde gereinigt, ertüchtigt und an die europäischen Sicherheitsstandards angepasst. Das Landschafts- und Forstamt richtete einen Zugang vom Radweg im Westen her ein. Die Maßnahme ist temporär, bis die Konversionsfläche ihrer späteren Nutzung zugeführt wird. Kosten: circa 25.000 Euro.

- Kinderspielplatz Richard-Drach-Straße im Pfaffengrund: Die Anlage wurde als Ersatz für den 2013 abgerissenen Spielplatz Obere Rödt/Drosselweg gebaut. Die Grünfläche für den Spielplatz hat die Kirche zur Verfügung gestellt. Mit einem Sandspielgerät, Buddelsand und einer Doppelschaukel ist er auf jüngere Kinder im Alter von etwa vier bis acht Jahren zugeschnitten. Außerdem wurden zwei Sitzplätze eingerichtet. Der Bau kostete rund 70.000 Euro.

- Kurfürst-Friedrich-Gymnasium in der Altstadt: Hier wurde der so genannte Dornröschengarten nach einem Schülerentwurf umgestaltet. Die Schülerinnen und Schüler können nun unterschiedliche Sitzpodeste vor bunten Säulen nutzen. Baukosten: circa 35.000 Euro.

- Kinderspielplatz Erlenweg in Rohrbach: Hier wird derzeit eine bestehende Pumptrack um einen Starthügel erweitert. Eine Pumptrack ist eine spezielle Fahrradstrecke. Der neue Starthügel macht die Anlage noch attraktiver. Im vorderen Bereich entsteht ein modernes Soccerfeld auf der Bolzplatzwiese hinter dem Spielplatz am Erlenweg.

- Kinderspielplatz Frühlingsweg im Pfaffengrund: Für diesen Spielplatz ist eine Kinderbeteiligung nach den Sommerferien geplant. Das Landschafts- und Forstamt wird anschließend die Planungen auf Grundlage der Wünsche der Kinder aufnehmen.

- Schulhof der Albert-Schweitzer- und Stauffenbergschule im Pfaffengrund: Der Schulhof wird voraussichtlich nach den Sommerferien umgebaut. Sämtliche Asphaltflächen werden erneuert. Die Stadt Heidelberg baut zwei große, teils mit Sträuchern bepflanzte Holzhackschnitzelflächen mit einem Sitzkreis für Unterricht im Freien. Außerdem soll es eine neue Kletterspielanlage und einen Kletterfelsen geben. Die Albert-Schweitzer-Schule erhält einen separaten Garten für ihr naturwissenschaftliches Profil. Das Regenwasser wird in Zukunft größtenteils in Sickermulden entwässert.

Insgesamt gibt es in Heidelberg etwa 130 öffentliche Spielplätze; die Palette reicht von Kleinkinder-Spielplätzen über Schulhöfe bis hin zu Anlagen für Jugendliche wie Bolzplätze und Skateanlagen. In die Pflege und Unterhaltung investiert die Stadt pro Jahr rund 1,3 Millionen Euro. Weitere 400.000 Euro fließen in Neuanlagen und Erneuerungen.