Stadt Heidelberg erhält Bundesmittel zur Förderung des Breitbandausbaus

Heidelberg Logo neuFür Beauftragung einer Machbarkeitsstudie bis zu 50.000 Euro

Die Stadt Heidelberg erhält Bundesmittel in Höhe von bis zu 50.000 Euro zur Förderung des Breitbandausbaus: Norbert Barthle, Parlamentarischer Staatssekretär beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur, überreichte am Mittwoch, 6. Juli 2016, in Berlin den Förderbescheid. Die Fördersumme wird der Stadt für die Beauftragung eines Markterkundungsverfahrens (MEV) mit Machbarkeitsstudie und Breitbandanalyse zur Verfügung gestellt. Die Untersuchungen werden aufzeigen, welche Gebiete in Heidelberg bereits mit zukunfts- und hochleistungsfähigem Breitbandnetz versorgt sind und wo und mit welchen Technologien das Netz innerhalb der nächsten drei Jahre erweitert werden soll. Die Studie wird die Basis für das Konzept der Stadt Heidelberg zum Breitbandausbau für superschnelles Internet bilden.

Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) unterstützt mit dem Breitbandförderprogramm Kommunen und Landkreise in unterversorgten Gebieten, in denen in den kommenden drei Jahren kein privatwirtschaftlicher Netzausbau zu erwarten ist. Das BMVI will insgesamt vier Milliarden Euro in schnelle Datenübertragung investieren.

Weitere Förderung möglich

Die Stadt Heidelberg kann unter gewissen Voraussetzungen Bundes- und Landesmittel zum Ausbau des Breitbandnetzes erhalten – wenn der Ausbau für Netzbetreiber wegen einer wirtschaftlichen Deckungslücke nur mit einer Finanzierung oder Förderung umsetzbar ist, es keine Ausbaupläne von Unternehmen gibt oder diese das Projektgebiet nicht komplett abdecken. Die maximale Fördersumme für Einzelprojekte liegt bei 15 Millionen Euro. Der Fördersatz des Bundes beträgt im Regelfall 50 Prozent der Kosten – bis zu 70 Prozent bei besonders geringer Wirtschaftskraft. Mit den Mitteln soll die Deckungslücke eines Betreibers in einem betriebswirtschaftlich unattraktiven Gebiet geschlossen oder der Kommune geholfen werden, Netzinfrastrukturen – „Dark Fiber“, also Leerrohre mit zunächst unbeleuchteten Glasfaserleitungen – selber zu errichten und an Netzbetreiber zu verpachten. Glasfaserleitungen erlauben heute schon Bandbreiten von deutlich über 1.000 Megabit pro Sekunde.

Aktuell gibt es keine zentrale Übersicht über die vorhandenen Breitbandleitungen aller Anbieter auf Heidelberger Gemarkung. Dem Breitbandatlas des BMVI zufolge ist derzeit vor allem die Versorgung in Schlierbach ein Problem. In drei gewerblichen Teilbereichen liegen der Stadt bereits Interessensbekundungen für den Ausbau schneller Datenleitungen durch Telekommunikations-Dienstleister vor: Wieblingen West (Mittelgewann), Bahnstadt (östlich der Speyerer Straße) und Rohrbach (Gewerbegebiet westlich der Rohrbacher Straße). Bei Neubauvorhaben, bei denen die Stadt über ihre Gesellschaften als Entwickler tätig ist – beispielsweise bei den Konversionsflächen –, wird die Breitbandinfrastruktur mit Glasfaserkabeln von Anfang an planerisch berücksichtigt und realisiert. Die Stadtwerke Heidelberg verlegen im Zuge ihrer Erschließungsaufträge für Strom, Wasser und Wärme gleichzeitig Leerrohre, die in einem späteren Schritt von Netzbetreibern für Glasfaserleitungen genutzt werden können.