OB Würzner: „Eine gute Lernumgebung fördert den Schulerfolg unserer Kinder“

Heidelberg Logo neuStadt nutzt die Zeit rund um die Sommerferien für weitere Modernisierungen an den Schulen

Komplettsanierung, Neubau, Mensa-Einbau, Brandschutz: Wenn die Sommerferien in greifbare Nähe rücken, arbeitet das städtische Gebäudemanagement auf Hochtouren. Denn die schulfreie Zeit ist für Bau- und Handwerksarbeiten ideal. „Wir kümmern uns um unsere Schulen. Hier ist jeder Cent gut angelegt. Wir schaffen eine gute Lernumgebung und fördern damit den Schulerfolg unserer Kinder“, sagte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner bei der Vorstellung der aktuellen Sanierungs- und Neubaumaßnahmen am 11. Juli im Rathaus. Die Stadt Heidelberg investiert seit Jahren auf hohem Niveau in ihre 35 öffentlichen Schulen. 150 Millionen Euro flossen alleine von 2007 bis 2014 in die Modernisierung der Schulgebäude. Im aktuellen Doppelhaushalt 2015/2016 sind es weitere 41,8 Millionen Euro. An den Heidelberger Schulen werden derzeit mehr als 22.000 Schülerinnen und Schüler unterrichtet.

Die bauliche Planung müsse sich daran orientieren, dass die Schule immer mehr vom Lern- zum Lebensraum wird, unterstrich Stephan Brühl, Leiter des Amtes für Schule und Bildung. „Neue Lehr- und Lernformen, Inklusion und Individualisierung erfordern zunehmend flexiblere und multifunktionale Räume“, erklärte Brühl. Auch die Digitalisierung der Schulen sei eine Aufgabe, die in den nächsten Jahren anstehe. Weil immer mehr Kinder ganztags in Schulen sind, sei der Ausbau weiterer Mensen erforderlich. Über die aktuellen Projekte informierte Xenia Hirschfeld, Leiterin des städtischen Gebäudemanagements.

Im Sommer 2016 laufen folgende Bau- und Modernisierungsmaßnahmen:

Neubau

- Bildungs-, Betreuungs- und Bürgerhaus B³ in der Bahnstadt: Ende August 2015 haben die Bauarbeiten für das Großprojekt B³ in der Bahnstadt begonnen, jetzt ist der Rohbau des Bildungs-, Betreuungs- und Bürgerhauses am Gadamerplatz bereits zu 70 Prozent fertiggestellt, so dass Mitte September 2016 das Richtfest gefeiert werden kann. Mit dem Einbau der Fenster und Fassaden wurde Anfang Juli begonnen. Ab Ende Juli werden die Installationsfirmen der Haustechnik die Arbeiten aufnehmen. Der Gebäudekomplex vereint eine dreizügige, inklusive Grundschule mit Sporthalle, eine Kindertagesseinrichtung mit vier Gruppen sowie ein Bürgerzentrum mit öffentlichem Café, Mehrzweckräumen und Bürgersaal. Zum Schuljahr 2017/2018 soll B³ in Betrieb genommen werden. Kosten: 31,6 Millionen Euro.

Erweiterungen und Sanierungen

- Mark-Twain-Schule: Seit Februar 2016 wird die ehemalige Mark-Twain-Schule auf der Konversionsfläche in der Südstadt saniert. Sie soll künftig von der beruflichen Julius-Springer-Schule genutzt werden. Hierfür werden die ehemalige High School und die ehemalige Elementary School renoviert und barrierefrei gestaltet. Nachdem die Abbrucharbeiten nahezu abgeschlossen sind, laufen derzeit die Rohbauarbeiten. Noch im Juli wird mit der Rohinstallation der Elektroanlagen sowie den Trockenbauarbeiten begonnen. Die Bauarbeiten sollen voraussichtlich im Juli 2017 abgeschlossen werden, der Umzug der Julius-Springer-Schule wäre dann in den Sommerferien 2017 möglich. Der Umzug der Julius-Springer-Schule in die ehemalige Mark-Twain-Schule hat nicht nur für die berufliche Schule selbst positive Effekte. Auch die Schulen in der Umgebung profitieren davon: Die Pestalozzi-Grundschule bekommt vier Klassenräume zurück, die derzeit noch durch die Julius-Springer-Schule belegt sind. Sie werden dringend für die Schülerbetreuung gebraucht – auch im Hinblick auf die steigenden Schülerzahlen durch den Zuzug auf die Konversionsflächen. Die berufliche Willy-Hellpach-Schule wiederum kann ins Gebäude der Springer-Schule ziehen, um Platz für die Sanierung des eigenen Stammhauses zu machen, aber auch um einen Teil der Räume dauerhaft zu nutzen. „Man sieht hier deutlich: Die Entwicklung der Konversionsflächen bringt Entlastungseffekte nicht nur auf dem Wohnungsmarkt, sondern in der ganzen Stadt“, sagte Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner. Kosten: rund 13 Millionen Euro.

- Bunsen-Gymnasium: In der Endphase befinden sich die Bauarbeiten zum Neubau der naturwissenschaftlichen Fachklassen am Bunsen-Gymnasium in Neuenheim. Auf vier Geschossen entstehen im Anbau über 2.000 Quadratmeter Fläche mit Unterrichts- und zugehörigen Nebenräumen. Sobald die neuen Räume in Betrieb gehen, können die bisherigen Fachklassen saniert und umgebaut werden, so dass sie anschließend für das Ganztagsangebot der Schule nutzbar sind. Die Fertigstellung und der anschließende Umzug der Fachbereiche sind für November 2016 geplant. Kosten: rund 8 Millionen Euro.

- Carl-Bosch-Schule: Bis September soll an der beruflichen Schule die Erneuerung der Elektrolabore abgeschlossen sein (Kosten: 540.000 Euro). Danach stehen die haustechnischen Anlagen und Sanitäranlagen auf dem Programm.

- Hölderlin-Gymnasium: Dach- und Grundleitungen der Schule in der Altstadt müssen saniert werden. Nachdem die Straßenseite zur Plöck nach der Dämmung bereits mit Ziegeln eingedeckt wurde ist aktuell die Schulhofseite an der Reihe. Danach geht es an die Grundleitungen. Kosten: 700.000 Euro.

Verbesserung der Essensversorgung/Ganztagesbetreuung
Für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist in Heidelberg an den öffentlichen Schulen die Betreuung weiter ausgebaut worden. Mittlerweile werden 87 Prozent der Grundschüler betreut - entweder über die modulare Betreuung durch päd-aktiv an der Grundschule, in Horten oder an einer der Ganztagsschulen. Der Ausbau von Mensen ist daher dringlich für die Schulen. Aktuell wird eine Mensa im Untergeschoss der Friedrich-Ebert-Schule in der Altstadt eingerichtet. Aus zwei bestehenden Räumen wird ein Speisesaal mit 100 Sitzplätzen. Mit den Abbruch- und Rohbauarbeiten soll im August begonnen werden. Kosten: 889.000 Euro.

Modernisierung und Brandschutz

Einen Schwerpunkt der Modernisierungsarbeiten bildet die laufende Verbesserung des Brandschutzes. Hierzu zählen etwa die Sanierung bestehender und der Bau zusätzlicher Rettungswege, der Einbau von Brandschutztüren oder von Brandschutzanlagen. In den Sommerferien sind Arbeiten zur Verbesserung des Brandschutzes in der beruflichen Johannes-Gutenberg-Schule in Wieblingen, der Grundschule Neckarschule in Ziegelhausen und der beruflichen Willy-Hellpach-Schule in der Südstadt geplant. Insgesamt investiert die Stadt Heidelberg 2015/2016 rund 5,2 Millionen Euro in die Verbesserung des Brandschutzes und der Rettungswege an Schulen.

Im Rahmen der Modernisierung und strukturellen Verbesserung investiert die Stadt jährlich 1,5 Millionen Euro in die laufende Unterhaltung der Schulgebäude. So werden in den Ferien beispielsweise drei Klassenräume im Kurfürst-Friedrich-Gymnasium und zwei Werkräume in der Theodor-Heuss-Realschule in der Altstadt saniert sowie die Lehrertoiletten des Helmholtz-Gymnasiums der Südstadt.

Ausblick

Auch für das Jahr 2017 und folgende stehen bereits einige Projekte auf der Sanierungs- und Erweiterungsliste des Gebäudemanagements: die Marie-Baum-Schule, das Hölderlin-Gymnasium, die Willy-Hellpach-Schule, das Bunsen-Gymnasium und die Carl-Bosch-Schule sowie die Schulsporthalle der Geschwister-Scholl-Gemeinschaftsschule. Mensen für die Albert-Schweitzer-Schule in Wieblingen und die Waldparkschule im Stadtteil Boxberg sowie eine Mensa und Betreuungsräume an der Mönchhofschule in Neuenheim sollen eingerichtet werden. Außerdem soll der Brandschutz im Kurfürst-Friedrich-Gymnasium, der Waldparkschule, am Helmholtz-Gymnasium und an der Marie-Baum-Schule verbessert werden.

Ergänzend: www.heidelberg.de/bildung