Der Gemeindevollzugsdienst ist täglich im Einsatz

Heidelberg Logo neuVerwaltung informierte Gemeinderat über die Arbeit des GVD

Damit Verkehrssünder in Heidelberg nicht ungestraft „davonfahren“, überwachen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Gemeindevollzugsdienstes (GVD) den ruhenden und fließenden Verkehr. Sie führen mobile Geschwindigkeitskontrollen durch, verteilen Knöllchen oder lassen Fahrzeuge abschleppen, wenn diese den Straßenverkehr behindern. Die Bilanz ihrer Tätigkeit war Thema im Gemeinderat am 21. Juli 2016.

Derzeit sind 22 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im GVD tätig. Vor dem Hintergrund wachsender Aufgaben, zum Beispiel durch den neuen Stadtteil Bahnstadt und die Einrichtung neuer Bereiche mit Parkraumbewirtschaftung, ist eine personelle Aufstockung des GVD geplant: Hierüber wird der Gemeinderat im Rahmen des nächsten Doppelhaushalts 2017/2018 beraten. Bereits im Vorgriff sollen vier neue GVD- Mitarbeiter befristet eingestellt werden.

Anschaffung eines neuen Messgeräts geplant

Um künftig Geschwindigkeitsmessungen auch in solchen Straßen durchführen zu können, wo dies bislang aufgrund der baulichen Gegebenheiten nicht möglich war, ist die Anschaffung eines neuen Messgeräts geplant. Das Gerät ist eine Weiterentwicklung und war bisher in Deutschland noch nicht erhältlich: Es kommt zum Beispiel ohne Messfahrzeug in unmittelbarer Nähe aus und benötigt nur circa zehn Meter Abstand zum Messobjekt. Erst kürzlich hat die Stadt Uster in der Schweiz ein Pilotprojekt mit dem Gerät erfolgreich beendet. Die Stadt Heidelberg möchte nun als eine der ersten Kommunen in Deutschland ein solches Messgerät einsetzen. Voraussetzung ist die Zustimmung des Gemeinderats im Rahmen des nächsten Doppelhaushalts, die Anschaffungskosten liegen bei rund 70.000 Euro.

Überwachungsschwerpunkte

Der GVD hat vor allem zentrumsnahe Stadtteile im Blick, da diese durch das hohe Verkehrsaufkommen als besonders gefahrenträchtig gelten. Im Altstadtbereich, wo überdurchschnittlich viele Radfahrer und Fußgänger unterwegs sind, wird halbjährig eine Schwerpunktaktion durchgeführt: Alle Überwachungskräfte kontrollieren dann eine Woche lang primär diesen Stadtteil. Im Jahr 2015 wurden dabei rund 2.300 Falschparker verwarnt und 122 Fahrzeuge abgeschleppt, nachdem eine Halterfeststellung erfolglos blieb. Insgesamt wurden allein in der Altstadt 2015 rund 32.600 Knöllchen (24 Prozent) verteilt und 207 Autos (71 Prozent) abgeschleppt.

Außerdem ist der GVD verstärkt an Schulen und Kindertagesstätten aktiv, um die Verkehrssicherheit für Kinder zu verbessern: In der Einschulungswoche zeigen die GVD-Kräfte Grundschülerinnen und -schülern, wie sie eine Straße sicher überqueren und sich im Straßenverkehr richtig verhalten. Weitere Schwerpunkte werden durch Überwachungswünsche der Bürgerinnen und Bürger, Mitteilungen über Verkehrsstörungen sowie Aufträge der Verkehrspolizei festgelegt. Zudem ist der GVD an zahlreichen Wochenenden bei Veranstaltungen im gesamten Stadtgebiet tätig, um den ruhenden Verkehr zu überwachen.

Sicherheitsbilanz 2015

- Geschwindigkeitsmessungen:
Rund 1.100 Geschwindigkeitsmessungen führte der GVD 2015 durch. Das sind im Schnitt drei pro Tag. Die Hälfte der insgesamt 94 Messstellen befinden sich im Umkreis von Schulen und Kindertagesstätten. In Schul- und Kitanähe wurde die Geschwindigkeit von rund 560 Autos gemessen, von denen 56 Autos (10 Prozent) zu schnell fuhren. Insgesamt wurden 2015 in Heidelberg 455.000 Fahrzeuge kontrolliert, von denen 33.400 (7 Prozent) zu schnell fuhren.

- Verwarnungen:
Rund 135.000 Knöllchen wurden 2015 verteilt, davon allein 32.600 in der Altstadt. 2.300 Verwarnungen kamen bei zwei Schwerpunktaktionen über jeweils eine Woche in der Altstadt zusammen.

- Abschleppungen:
Rund 290 Mal musste der GVD im Jahr 2015 Autos abschleppen lassen, davon allein 71 Prozent (207 Autos) in der Altstadt. 122 der Abschleppmaßnahmen 2015 erfolgten bei den beiden Schwerpunktaktionen in der Altstadt.

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