Bürger sorgen sich um Ordnung und Sicherheit: Runder Tisch Neckarvorland hat wieder getagt

Heidelberg Logo neuStadtverwaltung und Polizei greifen Anregungen auf – Appell, Missstände zu melden

Eine Zunahme der Straftaten und Ordnungswidrigkeiten hat in den vergangenen Wochen für Unruhe im Stadtteil Neuenheim und bei den Besucherinnen und Besuchern der Heidelberger Neckarwiese gesorgt. Weitere Ärgernisse sind unter anderem der hohe Alkoholkonsum, der oft zu Aggressionen führt, die Abfallmengen auf der Wiese sowie das wilde Parken.

Auf Initiative der Stadt Heidelberg hat nun erstmals seit dem Jahr 2011 wieder der „Runde Tisch Neckarvorland“ getagt. In sachlicher, konstruktiver Atmosphäre diskutierten im Bürgersaal Neuenheim unterschiedliche Interessengruppen und Vereine die aktuellen Herausforderungen. Dabei waren unter anderem Vertreterinnen und Vertreter des Bezirksbeirats Neuenheim, des Stadtteilvereins Neuenheim, des Polizeireviers Heidelberg-Nord, des Gemeinderates, der DLRG, der Heidelberger Dienste und verschiedener Ämter der Stadtverwaltung. Der zuständige Bürgermeister Wolfgang Erichson leitete das Treffen.

Polizei und Kommunaler Ordnungsdienst seit Mai verstärkt täglich auf der Wiese im Einsatz

Die Berichte von Polizei und Stadtverwaltung bestätigten, dass seit Sommer 2015 die Kriminalität, aber auch Ordnungsstörungen, auf dem Neckarvorland zugenommen haben. Erster Polizeihauptkommissar Volker Pfeiffer, Leiter des Polizeireviers Heidelberg-Nord, informierte die rund 25 Anwesenden darüber, dass die Gesamtproblematik stark von der Witterung abhängig ist. Bei schönem Wetter sind die Einsatzkräfte der Polizei und die Teams vom Kommunalen Ordnungsdienst (KOD) verstärkt auf der Neckarwiese im Einsatz. Der kommunale Ordnungsdienst bestreift die Neckarwiese in der Früh- und Spätschicht (7.30 Uhr bis 22.30 Uhr) und ist eng mit der Polizei vernetzt. Sie ahnden Ordnungsstörungen und haben ein offenes Ohr für die Sorgen und Nöte der Anwohnerschaft und der Erholungssuchenden auf der Neckarwiese. Die Präsenz zeigt Wirkung und wird verstärkt fortgesetzt.

„Wir brauchen die Bürgerinnen und Bürger. Bitte melden Sie uns Missstände!“

„Eines ist aber auch klar: Wenn die Polizei nichts mitbekommt, kann sie nicht einschreiten. Polizei, Stadt und Bürgerschaft müssen Hand in Hand arbeiten“, appellierte Erster Polizeihauptkommissar Volker Pfeiffer. „Wir brauchen die Bürgerinnen und Bürger, und wir brauchen soziale Kontrolle. Bitte melden Sie uns Missstände zeitnah“, sagte Pfeiffer. Bürgermeister Wolfgang Erichson fügte hinzu: „Wir als Stadt sind für die Hinweise, die wir aus der Bürgerschaft bekommen, dankbar. So können wir gezielt versuchen gegenzusteuern und insbesondere präventive Maßnahmen entwickeln.“

Verbesserungsvorschläge der Teilnehmenden – nächstes Treffen im Herbst

Das nächste Treffen des Runden Tisches Neckarvorland ist für Ende Oktober/Anfang November 2016 geplant. Folgende Anregungen zur Verbesserung der Situation werden Stadtverwaltung und Polizei bis dahin prüfen:

- Parken: Die Stadt geht in Gespräche mit den Stadtwerken, ob eine Art „Sonntagstarif“ möglich ist. Des Weiteren soll die Aufstockung des Gemeindevollzugsdienstes (GVD) angedacht werden.
- „Mobile Wache“: Eine feste Anlaufstelle der Polizei auf der Wiese – analog zum Bismarckplatz –könne nur als Langzeitprojekt angelegt werden, so Stadt und Polizei.
- KOD: Die Stadt prüft, ob die Einsatzzeiten des KOD situativ noch verstärkt werden können.
- Grillen: Die Stadt prüft, ob mehr Grillstellen angeboten werden können. Zu Spitzenzeiten sind die beiden jetzigen Grillstellen oft überfüllt.
- Beleuchtung: An einigen Stellen lässt sich möglicherweise die Beleuchtung verbessern, zum Beispiel durch das Zurückschneiden von Ästen.
- Schilder: Eine bessere Ausschilderung soll die Regelungen für die Wiese besser erkennbar machen; zum Beispiel in punkto Grillen oder Hundehaltung.