Kreativer Hot-Spot: In den Campbell Barracks soll ein neues Kreativwirtschaftszentrum entstehen

Heidelberg Logo neuDie Nachfrage nach Räumen für die Kultur- und Kreativwirtschaft in Heidelberg ist ungebrochen: Mehr als 200 Unternehmerinnen und Unternehmer stehen als Mietinteressenten auf der Warteliste des Kreativwirtschaftszentrums Dezernat 16 in der alten Feuerwache im Stadtteil Bergheim. Um die kreativen Köpfe in Heidelberg zu halten und ihnen hier attraktive Bedingungen zu bieten, soll nun ein neues Kreativwirtschaftszentrum in den alten Stallungen der ehemaligen Campbell Barracks in der Südstadt entstehen. Der Stand der Planung ist Thema im Konversionsausschuss am 20. Oktober.

Ein neuer kreativer Hot-Spot in unmittelbarer Nähe zum neuen Standort des Kulturhauses Karlstorbahnhof könnte das geplante Kreativwirtschaftszentrum werden. Mit der Realisierung und dem Betrieb sollen die Heidelberger Dienste gGmbH beauftragt werden, die bereits seit 2013 Erfahrung als Betreiber des Dezernats 16 gesammelt haben. Das Architekturbüro Kessler De Jonge Architekten und Partner aus Heidelberg wurde beauftragt, den Um- und Ausbau zu übernehmen. Derzeit laufen die vorbereitenden Untersuchungen.

Bereits im Jahr 2014 wurde vom Amt für Stadtentwicklung und Statistik eine Machbarkeitsstudie in Auftrag gegeben, um das Potenzial des Gebäudes der alten Stallungen für eine Nutzung als Kreativwirtschaftsstandort zu prüfen. Das Ergebnis: Lage, Struktur und bauliche Gegebenheiten der Gebäude verfügen über das Potenzial, ein erfolgreicher Kreativwirtschaftsstandort zu werden. Auf der Nutzfläche von rund 4.000 Quadratmetern könnten unterschiedliche Sektoren der Kreativwirtschaft bedient werden.

„Neben der grundsätzlich schwierigen Situation für Existenzgründer auf dem Gewerbeimmobilienmarkt, sind es insbesondere die Raumanforderungen, die es den Kreativunternehmen schwer machen“, weiß Tabea Gernoth-Laber von der Stabsstelle Kultur- und Kreativwirtschaft der Stadt Heidelberg. „In der Regel sind es Kleinstunternehmer und Soloselbständige, die in Netzwerken arbeiten, und kleinteilige Räume suchen, die flexibel nutz- und erweiterbar und in einem entsprechenden Umfeld verortet sind“. Insbesondere junge Unternehmen seien dabei auch auf niedrige Preise angewiesen.

Dass es durchaus Orte gibt, die diesen Bedürfnissen gerecht werden, zeigt der Erfolg des Dezernat 16: Das Kultur- und Kreativwirtschaftszentrum in der Emil-Maier-Straße 16 ist mit über 100 Mietern, rund 50 Co-Workern und rund 250 geschaffenen Arbeitsplätzen in den Bereichen Architektur, Literatur, Design, Film, darstellende Künste, Musik, Presse, Rundfunk, Software/Games, Textil und Werbung auf einer Gesamtfläche von 4.500 Quadratmetern zum nachgefragtesten Arbeitsort für Existenzgründer der Kultur- und Kreativwirtschaft in Heidelberg geworden.

Hintergrund:

Die Kultur- und Kreativwirtschaft ist ein bedeutender Wirtschaftssektor in Heidelberg mit einer überdurchschnittlichen Aktivität. Jedes zehnte Unternehmen in Heidelberg ist diesem Sektor zuzuordnen, mit einem Umsatz von über 650 Millionen Euro jährlich. Die stärkste Wirtschaftskraft zeigen die Teilmärkte „Buchmarkt“ und „Software/Games“, Wachstumspotenziale bieten die Teilmärkte „Designwirtschaft“ und „Architektur“. In der Kultur- und Kreativwirtschaft arbeiten aktuell mehr als 4.100 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte. Das sind circa 20 Prozent mehr als noch vor fünf Jahren. Weitere Infos zum Thema Kultur- und Kreativwirtschaft in Heidelberg unter: www.heidelberg.de/kreativwirtschaft