Aktion „Hürdenlos rein“: Stadt wirbt bei Geschäften und Lokalen für die Anschaffung mobiler Rampen

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Philipp Rothe - Demonstration der mobilen Rampe mit einem Rollstuhl beim Vor-Ort-Termin in der Heidelberger Altstadt (v. l.): Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner, der städtische Praktikant Marius Schürmann, Christina Reiß, Kommunale Behindertenbeauftragte, Mathias Schiemer, Geschäftsführer der Heidelberg Marketing GmbH, Nikolina Visevic, Geschäftsstellenleiterin des Pro Heidelberg e. V., „Bibliographicum“-Geschäftsinhaber Hans-Hermann Lindner und Matthias Friedrich vom Amt für Wirtschaftsförderung und Beschäftigung der Stadt Heidelberg.
Service für Menschen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen

Heidelberg ist attraktiv, weil es hier ein vielfältiges Angebot an Einkaufsmöglichkeiten und Gastronomie in historischer Umgebung gibt. Die historischen Gebäude punkten durch ihr Flair, bringen aber leider einen Nachteil mit sich: Oft sind sie nur über Stufen zu betreten. Damit ist Menschen im Rollstuhl oder mit Kinderwagen der Zugang erschwert oder gar verwehrt. Die Stadt startet nun die Aktion „Hürdenlos rein“, mit der bei Inhaberinnen und Inhabern von Geschäften und Gastronomiebetrieben in Heidelberg für die Anschaffung mobiler Rampen geworben wird. Ab Mitte Dezember 2016 hängen zudem Werbeplakate der Aktion in Straßenbahnen und Bussen Heidelbergs.
Im Vorfeld des 3. Dezember, dem Welttag der Menschen mit Behinderung, hat Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner am Montag, 28. November 2016, die neue Aktion der Öffentlichkeit im „Bibliographicum“ vorgestellt und für die Idee mit der mobilen Rampe geworben. Mit dabei waren die Initiatorin der Aktion, die Kommunale Behindertenbeauftragte, Christina Reiß, und die Kooperationspartner Nikolina Visevic, Geschäftsstellenleiterin des Pro Heidelberg e. V., Mathias Schiemer, Geschäftsführer der Heidelberg Marketing GmbH, und Matthias Friedrich vom Amt für Wirtschaftsförderung und Beschäftigung der Stadt Heidelberg.

OB Dr. Würzner: „Alle sollen gleichberechtigt am städtischen Leben teilnehmen können“

„Heidelberg setzt sich seit langem und in vielen verschiedenen Bereichen dafür ein, dass alle Menschen gleichberechtigt am Leben in unserer Stadt teilnehmen können. Diese Aktion kann dazu beitragen, dass mehr Menschen die Heidelberger Geschäfte und Lokale nutzen und der Einzelhandel neue Kundinnen und Kunden gewinnt. Der Einsatz mobiler Rampen kann Hindernisse mit vergleichsweise geringem Aufwand überwinden. Ich möchte die Heidelberger Geschäftsleute dazu ermuntern, sich an der Aktion zu beteiligen,“ warb Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner.

Im „Bibliographicum“, einem Fachgeschäft für alte Grafiken und Landkarten am Marktplatz in der Heidelberger Altstadt, wurde die Handhabung der Rampe mit einem Rollstuhl vorgeführt. Gastgeber und Geschäftsinhaber Hans-Hermann Lindner hat als einer der ersten Einzelhändler zum Start der Aktion eine mobile Rampe bestellt. Folgende acht Geschäfte beteiligen sich bereits:

 Baracca Zermatt, Bismarckplatz, 69115 Heidelberg
 Bibiliographicum, Hauptstraße 194, 69117 Heidelberg
 Friseur Adhoc, Friedrich-Ebert-Anlage 31, 69117 Heidelberg
 Hairfree Institut Heidelberg, Friedrich-Ebert-Anlage 7, 69117 Heidelberg
 i-AM Designmanufaktur, Hauptstraße 152, 69117 Heidelberg
 Lebe gesund, Hauptstraße 168, 69117 Heidelberg
 Seidensticker Store Heidelberg, Hauptstraße 104, 69117 Heidelberg
 Tee Gschwendner, Hauptstraße 56, 69117 Heidelberg

Service für Mobilitätseingeschränkte – neue Kundschaft für Geschäftsleute

Mobile Rampen sind eine einfache und kostengünstige Möglichkeit, ein bis zwei Stufen mit dem Rollstuhl oder einem Kinderwagen zu überwinden. Die klappbaren Aluminium-Rampen sind bei Bedarf schnell aufgebaut. Der Service ist insbesondere bei Elektro-Rollstühlen ein Vorteil: Diese lassen sich aufgrund ihres Gewichts nicht „mal eben“ ein paar Stufen hoch- oder runtertragen. Der Preis für eine Rampe liegt je nach Modell bei rund 100 bis 200 Euro. Von mobilen Rampen profitieren beide Seiten: Für mobilitätseingeschränkte Menschen eröffnen sich neue Möglichkeiten, die Geschäftsleute gewinnen neue Kundschaft. Die Kosten für die Rampe können steuerlich geltend gemacht werden.

Funkklingel oder Telefon zum Anfordern der Rampe

Wer die Rampe nutzen möchte, muss sich bemerkbar machen können: Geschäfte mit mobilen Rampen sind für Passantinnen und Passanten an einem einheitlichen Aufkleber mit dem Aktionslogo an der Tür oder am Schaufenster zu erkennen. Wer den Service nutzen will, kann sich per Funkklingel oder per Telefon bemerkbar machen. Die teilnehmenden Geschäfte und Gastronomiebetriebe werden kostenfrei in den Online-Stadtführer www.heidelberg.huerdenlos.de aufgenommen. Die Standorte mobiler Rampen sind dann automatisch auch über die „Heidelberg-App“ zu finden.

Auf die Heidelberger Aktion ist außerdem die bundesweite Kampagne www.wheelramp.de aufmerksam geworden und unterstützt diese durch einen Aktionsrabatt von fünf Prozent. Am 3. Dezember, dem Welttag der Menschen mit Behinderung, werden die Beteiligten bei einer „Mapping-Aktion“ bei www.wheelramp.de eingetragen und erreichen damit noch mehr Aufmerksamkeit.
Unterstützung bei Planung und Anschaffung

Es gibt verschiedene günstige und bewährte Modelle mobiler Aluminium-Rampen. Bei Interesse wird die Rampe für die Geschäftsinhaberinnen und -inhaber besorgt. Im Vorfeld kann ein kostenloser Vor-Ort-Termin stattfinden, um die beste Lösung auszuwählen. Im Rahmen der Aktion informiert die Stadt zudem über das städtische Förderprogramm „Barrierefreiheit für öffentlich zugängliche Gebäude“ (www.heidelberg.de/foerderprogramm > Barrierefreiheit).
Wer an näheren Informationen interessiert ist oder seine Teilnahme anmelden möchte, wendet sich bitte an die Kommunale Behindertenbeauftragte Christina Reiß, Telefon 06221 58-15590 oder E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.

Verlosung unter den Teilnehmenden

Ein Auftritt des Heidelberger Beschwerdechors in oder vor dem Geschäft ist beim Vor-Ort-Termin unter den Heidelberger Geschäften und Gastronomiebetrieben verlost worden, die bis zum 20. November 2016 eine mobile Rampe verbindlich bestellt hatten. Gewonnen hat den Auftritt die „i-AM Designmanufaktur“ in der Hauptstraße 152.