„Internationale Wochen gegen Rassismus“ vom 13. bis 26. März

Heidelberg Logo neuGelungener bundesweiter Auftakt in Heidelberg

Vom 13. Bis zum 26. März fanden die „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ statt. In Heidelberg koordiniert das Interkulturelle Zentrum der Stadt Heidelberg seit vier Jahren das Gesamtprogramm. Über achtzig Heidelberger Institutionen und Vereine konnte das Interkulturelle Zentrum dieses Jahr mobilisieren, die sich in den letzten zwei Wochen mit knapp achtzig Veranstaltungen beteiligten.

Erfolgreicher Auftakt in Heidelberg

Am Montag, 13. März 2017, richtete das Interkulturelle Zentrum zudem gemeinsam mit der Stiftung der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ den bundesweiten Auftakt der Aktionswochen in Heidelberg aus. In der mit rund 300 Gästen voll besetzten Alten Aula der Universität Heidelberg sprach Prof. Dr. Heribert Prantl, Mitglied der Chefredaktion der Süddeutschen Zeitung, als Hauptredner. In seiner Rede zum Thema „Wir schaffen das! Aber wie? Eine neue Eiszeit in der Migrationspolitik?“ zog er knapp zwei Jahre nach den ersten Heidelberger Flüchtlingsgesprächen Bilanz: „Es gibt viel Hetze und Häme, aber es gibt immer noch viel Bereitschaft zur Differenzierung. (…) Es gibt auch in schwierigen Zeiten eine Pflicht zur Zuversicht. Diese Zuversicht macht das Handeln leichter.“.

Achtzig Anlässe zur Begegnung in nur zwei Wochen

„Ich freue mich, dass wir 2014 mit acht kleineren Veranstaltungen im Interkulturellen Zentrum angefangen haben und nach nur vier Jahren rund achtzig Veranstaltungen in der ganzen Stadt sowie der bundesweite Auftakt hier in Heidelberg stattfindet. Es ist ein wichtiges Signal für eine offene und vielfältige Gesellschaft. Ich freue mich sehr, dass wir als Interkulturelles Zentrum zum Engagement aufrufen und die zahlreichen Rückmeldungen koordinieren durften. Es ist ein vielseitiges Programm dabei entstanden.“, so Jagoda Marinić, Leiterin des Interkulturellen Zentrums und Initiatorin der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ in Heidelberg.

Konzerte, Lesungen, Kunstaktionen – für jeden was dabei

Das Interkulturelle Zentrum der Stadt Heidelberg richtete neben dem bundesweiten Auftakt sechs weitere Veranstaltungen im Rahmen der „Internationalen Wochen gegen Rassismus“ aus. Es gab viel zu sehen, beispielsweise die Filmvorführung über Kulturen, Identitäten und Menschen, aber auch viel zu hören, wie die Lesung in Kooperation mit dem Theater aus den Werken des diesjährigen Hilde-Domin-Preisträgers Edgar Hilsenrath. Zu der Malaktion „Kunst verbindet“ brachte das Interkulturelle Zentrum 20 Kinder der muttersprachlichen Schulen in der Jugendkunstschule Heidelberg-Bergstrasse zusammen. Die Schüler der Waldparkschule führten ein Gespräch mit Sebastian Riemer von der Rhein-Neckar-Zeitung und Jagoda Marinić vom Interkulturellen Zentrum zum Thema „Fakenews? Lügenpresse? Wir pressen keine Lügen!“.

„Ad.agio“ – Der Klang der Welt in einem Raum

Ein besonderer Abend war das Konzert „Ad.agio“ des italienischen Künstlers Andrea Apostoli. Am Montag, 20. März, stellte das Interkulturelle Zentrum gemeinsam mit Andrea Apostoli und Musikern aus der Stadt dieses außergewöhnliche Projekt vor. Teils auf Teppichen und Sitzkissen, teils auf Stühlen wurden die Musiker von den über hundert Musikinteressierten umringt. Durch diese intensive Atmosphäre entstand eine außergewöhnliche Konzertsituation, in der klassische Konzertmusik mit persischer Musik in einen Dialog trat und die Menschen im Interkulturellen Zentrum auf eine besondere Art und Weise miteinander verbunden hat. Geklatscht wurde am Ende, um die Atmosphäre nicht zu stören, mitsummen durfte das Publikum jedoch schon während des Konzerts und wurde so Teil des Projekts.

Internationaler Tag gegen Rassismus

Zum „Internationalen Tag gegen Rassismus“ am 21. März 2017 lud das Interkulturelle Zentrum zur Lesung von Binyavanga Wainaina, Schriftsteller, Journalist und Aktivist aus Kenia, ein. „Ich kämpfe für mehr Macht für Afrika“, so Wainaina über seine Heimat. Die Gäste erhielten Einblick in das Leben Wainainas, von seiner Kindheit in der urbanen Mittelklasse Kenias, der Studienzeit im Südafrika des gesellschaftlichen Wandels, sowie den ersten schriftstellerischen Versuchen bis zu seinem literarischen Durchbruch. Mit seinem Blogeintrag „Mama, ich bin homosexuell“ als „verloren gegangenes Kapitel“ seiner Erinnerungen in dem Buch „Eines Tages werde ich über diesen Ort schreiben“ outete er sich als homosexuell. Mit diesem provokanten Text trat er der homophoben Rhetorik in vielen Ländern Afrikas entgegen.

Stiftung für die Wochen gegen Rassismus ruft jährlich zu den Aktionswochen auf

1966 riefen die Vereinten Nationen den Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März ins Leben. Die Internationalen Wochen gegen Rassismus finden deshalb jedes Jahr in den Wochen um diesen Tag statt. Jährlich ruft die Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus bundesweit rund 70 Organisationen und Einrichtungen zu den Aktionswochen auf, um ein Zeichen für Vielfalt und gegen Rassismus zu setzen. Seit 2014 beteiligt sich das Interkulturelle Zentrum der Stadt Heidelberg an den Aktionswochen. In diesem Jahr wurden rund 2000 Veranstaltungen während den Aktionswochen deutschlandweit angeboten.

Weitere Informationen gibt es im Sekretariat des Interkulturellen Zentrums unter Telefon 06221-5815600 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!.