Weichenstellungen für Patrick-Henry-Village

Heidelberg Logo neuForum der Internationalen Bauausstellung am Mittwoch / Auftakt für Bebauungsplanverfahren im Gemeinderat

Die Entwicklung der größten Heidelberger Konversionsfläche Patrick-Henry-Village (PHV) ist in vollem Gang. In dieser Woche stehen gleich drei Weichenstellungen an. Zunächst zeigt die Internationale Bauausstellung (IBA) am Mittwoch das Ergebnis der bisherigen Planungen: eine Entwicklungsvision für das rund 97 Hektar große Areal. Einen Tag später berät der Gemeinderat zum einen, ob das Land für eine befristete Zeit weiterhin eine Teilfläche von PHV nutzen kann. Gleichzeitig entscheidet das Gremium über den Vorschlag, die Erarbeitung eines Bebauungsplanes für das gesamte Areal zu starten.

„Wir haben immer gesagt, dass wir Patrick-Henry-Village für unsere eigene Entwicklung dringend benötigen. Deshalb wollen wir jetzt den ersten Schritt im Bebauungsplanverfahren machen und ein klares Signal geben, dass wir unsere Planungshoheit auch ausüben werden. Nach dem Abschluss der ,Planungsphase Null‘ der IBA ist das nur konsequent“, sagt Oberbürgermeister Dr. Eckart Würzner. Mit diesem klaren Rahmen wolle man dem Land in Verhandlungen anbieten, einen Teilbereich von PHV für ein weiteres Jahr als zentrale Einrichtung zur Registrierung von Flüchtlingen nutzen zu können – befristet bis zum 30. April 2018. „Es muss klar sein, dass PHV nicht der Standort für eine dauerhafte Einrichtung sein kann“, betont Würzner.

PHV als „Wissensstadt von morgen“

PHV wurde in den 1950er-Jahren von der US-Armee im Stile einer US-Kleinstadt gebaut. Die Frage, wie daraus die „Wissensstadt von morgen“ werden kann, hat die IBA im Auftrag der Stadt mit international renommierten Städtebaubüros und der Stadtgesellschaft ein Jahr lang bearbeitet. Nun werden am Mittwoch, 29. März, um 18 Uhr im Hermann-Maas-Haus in Kirchheim, Hegenichstraße 22, die vier bereits im Vorjahr präsentierten Szenarien und die darauf aufbauende Entwicklungsvision von Städteplaner Kees Christiaanse (KCAP) gezeigt. Veranschaulicht wird die Vision mit einem Modell im Maßstab 1:200. Kees Christiaanse wird seine Arbeit selbst vorstellen. Anschließend haben die Bürger Zeit für inhaltliche Rückfragen und Kommentierungen.

„Das PHV zu einem eigenständigen, multifunktionalen Stadtteil zu entwickeln, ist eine besondere Herausforderung – und mit dem Beitrag von Kees Christiaanse bekommen wir nun eine sehr konkrete Diskussionsgrundlage voller Ideen und Innovationen. Das Konzept wird weit über Heidelberg hinaus für Gesprächsstoff sorgen. Und genau das brauchen wir, um die „Wissensstadt von morgen“ zu entwickeln und um dem Anspruch der IBA gerecht zu werden“, sagt Heidelbergs Erster Bürgermeister Jürgen Odszuck.

Die gezeigte Entwicklungsvision und die gesammelten Kommentierungen der Bürger und Fachleute bilden die Grundlage für den weiteren Abstimmungsprozess. Dieser soll nach den Sommerferien 2017 in den Gemeinderat eingebracht werden. Zum Jahresende soll es dann einen inhaltlichen Beschluss über die grundlegenden Ziele der städtebaulichen Planung geben.