Die Mauersegler sind zurück in Heidelberg

pd 17 05 02 mauersegler by nabu fotonatur
NABU/Fotonatur - Mauersegler haben mit 40 Zentimetern eine deutlich größere Flügelspannweite als Schwalben.
Stadt bittet um Mithilfe bei Kartierung

Seit Kurzem fliegen sie wieder flink am Heidelberger Himmel: Mauersegler. Die besonders geschützte Vogelart kommt jedes Frühjahr aus ihrem südafrikanischen Winterquartier nach Europa, um hier zu brüten und die Jungtiere aufzuziehen. Mauersegler sind sogenannte Gebäudebrüter, die sich für ihre Brutstätten häufig Spalten, Nischen oder Hohlräume in älteren Gebäuden aussuchen. Aufgrund ihrer Standorttreue kehren sie immer wieder an ihren Brutplatz zurück.

Durch Abrissarbeiten, Umbaumaßnahmen und moderne Bauweisen gehen heutzutage jedoch viele Nistplätze verloren. Die Stadt Heidelberg plant deshalb, Vogelliebhabern künftig eine finanzielle Förderung im Rahmen des „Förderprogramms zur energetischen Gebäudesanierung“ für das Anbringen von Nistkästen anzubieten. Der Gemeinderat berät sich zu diesem Thema am 29. Juni 2017.

Auch an ihren eigenen Gebäuden bringt die Stadt neue Nistplätze an. Bei der Fassadensanierung am Rathaus wurden sechs Mauerseglerkästen eingebaut. Bei diesem Projekt hat sich insbesondere Professor Dr. Volker Voigtländer, ehrenamtlicher Naturschutzwart der Stadt Heidelberg, engagiert.

Aufruf zur Unterstützung bei Kartierung

Um mehr über den Bestand der Tiere und die Brutstellen zu erfahren, erfasst der Arbeitskreis Vogelkunde der NABU-Gruppe Heidelberg in Kooperation mit dem Umweltamt der Stadt Heidelberg dauerhaft Daten zum Mauersegler. Bürgerinnen und Bürger sind aufgerufen, die Kartierung zu unterstützen und ihre Beobachtungen zu Mauerseglern und ihren Niststätten telefonisch unter 06221 600705 oder per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! mitzuteilen. Wichtig sind Angaben darüber, an welchen Gebäuden Mauersegler in Nisthöhlen einfliegen und um wie viele Nisthöhlen es sich handelt – wenn möglich unter Angabe der genauen Adresse.

Mauersegler erkennen

Wichtigstes Erkennungsmerkmal der Mauersegler ist ihre Flugsilhouette mit den sichelförmigen Flügeln. Oft werden sie mit Schwalben verwechselt, ihre Flügelspannweite ist mit 40 Zentimetern jedoch deutlich größer als die der Schwalben. In Ruhestellung werden die Flügel über dem Rücken gekreuzt und stehen über den gegabelten Schwanz hinaus. Daneben fallen Mauersegler durch ihre durchdringenden, hohen „srie-srie“-Rufe auf. Mauersegler halten sich überwiegend in der Luft auf und können sogar im Flug schlafen. Gegen Anfang oder Mitte August kehren die Tiere wieder in ihre afrikanischen Winterquartiere zurück. Weitere Informationen zum Mauersegler und zu Nisthilfen gibt es unter www.nabu-heidelberg.de.

Engagement-Möglichkeiten für Ehrenamtliche

Wer helfen möchte, kann sich per E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! wenden. Beispiele für ehrenamtliche Tätigkeiten:

 Kurierdienste übernehmen: Transport von der Fundstelle zum „Päppler“ oder in die Mauerseglerklinik nach Frankfurt
 selbst Vögel aufziehen oder als Fütterungsexperte unerfahrenen Menschen Hilfestellung bieten
 Kontrollgänge an bekannten Brutstandorten durchführen

Mauersegler-Tipps für Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer

 Bei einem Dachumbau oder bei Wärmedämmungsmaßnahmen darauf achten, ob im Gebäude Mauersegler brüten. Falls ja, darf der Umbau nicht während der Brutzeit (Mai bis August) durchgeführt und es müssen Ersatznistkästen angebracht werden. Maria Romero Martin von der Unteren Naturschutzbehörde der Stadt Heidelberg steht für Beratungen gerne zur Verfügung (Telefon 06221 58-18150, E-Mail Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!).
 Mit dem Umbau neue Nistmöglichkeiten schaffen! Über geeignete Nistkästen geben folgende Websites Auskunft: www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/nistkaesten und www.mauersegler.com.