Lebenshilfe Heidelberg: Inklusives Kunstprojekt mit Pädagogischer Hochsule präsentiert Ergebnisse am 12. Juli

IMG 5407Auf dem Weg zum Sehnsuchtsort
- Inklusives Kunstseminar mit Pädagogischer Hochschule
- Resultate werden auf Sommerfest am 12. Juli präsentiert

„Mischen“ – der Titel der Seminarreihe an der Pädagogischen Hochschule (PH) Heidelberg ist Programm, denn mischen kann man nicht nur verschiedene Kunstformen, Farben und Ideen, mischen kann und sollte man auch Menschen mit und ohne Behinderung, um gesellschaftliche Teilhabe zu verwirklichen. Die Ergebnisse des inklusiven Kunstseminars, an dem in diesem Semester acht Beschäftigte der Heidelberger Werkstätten teilnehmen, werden am 12. Juli im Rahmen des Sommerfests der Fachbereiche Kunst und Musik und der Ausstellung Zwischenstand, die um 19 Uhr im Kunstfoyer der Pädagogischen Hochschule Heidelberg eröffnet wird, vorgestellt.

Nach zwei Seminarrunden, in denen die bildende Kunst im Mittelpunkt stand, konzentrieren sich die Kursteilnehmer in diesem Semester auf die szenische und performative Arbeit mit dem eigenen Körper. Unter dem Arbeitstitel „Sehnsuchtsort“ erkunden die Lebenshilfe-Künstler hierbei gemeinsam mit zehn PH-Studierenden, was für sie Sehnsucht bedeutet und wo ihr ganz persönlicher Sehnsuchtsort liegt – vom italienischen Strand bis hin zum Märchenwald.

Unterschiedliche Ausdrucksformen

Unter der Anleitung von Susanne Catrein, Akademische Rätin am Fachbereich Kunst, lernen die Teilnehmer, wie dieses Empfinden anhand unterschiedlicher Ausdrucksformen künstlerisch umgesetzt werden kann. Das Resultat sind zum einen kleine Kästchen, in die jeder auf seine eigene Art die Essenz des von ihm gewählten Ortes mit verschiedenen Kunsttechniken einarbeitet. Zum anderen entsteht in dem Seminar eine rund 20- bis 30-minütige gemeinsame szenische Collage, in der die verschiedenen Orte dargestellt und miteinander verwoben werden. Zum Einsatz kommen hierbei je nach Gusto literarischere Textfragmente, Popmusik-Texte oder auch selbst geschriebene und ausgedachte Assoziationen und Bewegungen.

Ansteckende Spontaneität

Der gesamte Prozess ist für die Gruppe eine sehr interessante Erfahrung, bei der alle voneinander lernen können. „Ich arbeite zum ersten Mal mit Menschen mit einer geistigen Behinderung in diesem Kontext zusammen und bin vor allem begeistert davon, wie viel Spontaneität die Teilnehmer in die Runde einbringen und mit welcher besonderen Ausdrucksstärke sie den anderen näherbringen, wo ihr persönlicher Sehnsuchtsort liegt. Man konnte richtig merken, wie diese Offenheit auch auf die anderen Teilnehmer übergegriffen hat“, schildert Susanne Catrein ihre Eindrücke. Und auch die Kunstpädagogin Barbara Schmidt, die die Seminarreihe seitens der Lebenshilfe begleitet, ist vom Konzept und von den Ergebnissen des gemeinsamen Schaffens vollauf überzeugt: „Neben dem tollen künstlerischen Austausch mit den Studierenden ist es unser besonderes Anliegen, dass Menschen mit Behinderung nach draußen in die Gesellschaft kommen. Die Kooperation ist in diesem Zusammenhang eine wunderbare Gelegenheit für unsere Künstler, auch außerhalb des Werkstatt-Kontextes Anerkennung und Wertschätzung zu erfahren.“