„Hochtechnologie made in Heidelberg“

pd 17 08 22 innovationlab by rothe
Philipp Rothe - Gemeinsamer Rundgang durch die Labore der InnovationLab GmbH (v.l.): Prof. Dr. A. Stephen K. Hashmi, Prorektor für Forschung und Struktur der Universität Heidelberg, Marc Massoth, stellvertretender Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Beschäftigung, Dr. Kai Exner von der BASF New Business GmbH, Sieghart Oßwald von der Roland Ernst Grundstücksfonds GmbH & Co. KGs, Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner sowie Luat T. Nguyen und Prof. Dr. Wolfgang Kowalsky, beide Geschäftsführer der InnovationLab GmbH.
Oberbürgermeister Prof. Würzner besuchte InnovationLab GmbH in der Bahnstadt

 Das Forum Organische Elektronik ist eines von zwei Spitzenclustern in Heidelberg. Zentrale Forschungsplattform des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Netzwerkes aus Hochschulen und Unternehmen ist die InnovationLab GmbH (iL) mit Sitz an der Speyerer Straße in der Bahnstadt. Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner hat sich bei einem Besuch mit Marc Massoth, stellvertretender Leiter des Amtes für Wirtschaftsförderung und Beschäftigung, einen Eindruck von der aktuellen Arbeit des internationalen Top-Forschungs- und -Entwicklungszentrums verschafft.

„Es ist faszinierend zu sehen, mit wie viel Forschergeist hier an der Weiterentwicklung der digitalen Zukunft gearbeitet wird. Die InnovationLab GmbH ist ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Hochschulen und Unternehmen gemeinsam mit großem Erfolg forschen und entwickeln. Hier entsteht Hochtechnologie made in Heidelberg“, sagte Oberbürgermeister Prof. Würzner: „Wir möchten die Stadt Heidelberg fit für die Zukunft machen im Sinne einer Smart City, einer intelligent vernetzten Stadt. Auf diesem Weg können wir uns glücklich schätzen, dass wir so starke und weltweit anerkannte und vernetzte Partner wie die InnovationLab GmbH vor Ort in unserer Stadt haben.“

Gedruckte Elektronik: Digitaler Zahnabdruck, intelligente Glasscheiben und Fußmatten

Am Forschungsstandort InnovationLab arbeiten auf einer Fläche von rund 5.000 Quadratmetern etwa 190 Forscher und Entwickler aus circa 20 Ländern. Hochschulen aus der Region und ganz Deutschland – darunter die Universität Heidelberg als Mitbegründerin – forschen und entwickeln gemeinsam mit Unternehmen (unter anderem BASF, SAP, Heidelberger Druckmaschinen) im Bereich der gedruckten Elektronik. Beim funktionalen Drucken handelt es sich um ein höchst effektives und günstiges Produktionsverfahren. Es ermöglicht Entwicklern, neue Anwendungsfelder für verschiedene Sensoren zu erschließen. So könnten künftig mit Hilfe gedruckter Elektronik Lebensmittel vom Herstellungsprozess über den Handel bis hin zu den Verbrauchern Informationen über Haltbarkeit, Verbrauch, Lagerung, Standort und Verfügbarkeit übermitteln. Daraus ergeben sich Vorteile für Unternehmen bei der Produktion und Logistik sowie für Verbraucher durch die erhöhte Transparenz.

Bereits im Einsatz ist eine Entwicklung von InnovationLab für die Zahntechnik: Patienten beißen dabei lediglich auf eine dünne, mit funktionalen Materialien bedruckte Folie – Zahnarzt und Labor erhalten dadurch rasch alle Daten, die sie für ihre Arbeit brauchen. Diese neue Technik spart sowohl Zeit als auch eine Vielzahl an Zahnarztbesuchen, da sie eine schnelle und genauere Diagnose ermöglicht. Die von InnovationLab entwickelte Sensorik wird daneben in der Sicherheits- und in der Gesundheitstechnik eingesetzt: Bodenmatten erkennen, wer die auf ihnen stehende Person ist und ob diese zugangsberechtigt ist. Oder sie analysieren, ob eine auf ihr laufende Person einen ungesunden Gang hat. Mit funktionalem Material bedruckte, intelligente Glasscheiben ermöglichen eine vielfältige, abwechselnde Optik – und bieten damit neue Marketingmöglichkeiten für Unternehmen und Geschäfte.

Von der Forschung in der Bahnstadt werden auch Start-ups profitieren, die in das derzeit entstehende „Business Development Center Organische Elektronik“ des Technologieparks Heidelberg auf der Konversionsfläche Patton Barracks nebenan einziehen werden. Das BDCOE wird jungen Hightech-Unternehmen – auch Ausgründungen aus dem InnovationLab, die Grundlagenforschung in marktreife Produkte verwandeln – einen optimalen Innovationsraum bieten, um sich in Heidelberg anzusiedeln und voneinander zu profitieren.