„Gesund aufwachsen in Mannheim“

newborn 2553566 1920
pixabay

Satellitenveranstaltung der Kommunalen Gesundheitskonferenz beschäftigte sich mit Kindergesundheit in Mannheim

Zahlen und Daten zur Kindergesundheit in Mannheim standen bei der Satellitenveranstaltung „Gesund aufwachsen in Mannheim“ der Kommunalen Gesundheitskonferenz Mannheim am Mittwoch im Mittelpunkt.

„Ein wichtiges Ziel der Kommunalen Gesundheitskonferenz ist die Stärkung der gesundheitlichen Chancengleichheit für alle Bürgerinnen und Bürger Mannheims sowie die Förderung der gesundheitlichen Rahmenbedingungen in den kommunalen Lebenswelten. Diese erreichen wir jedoch nicht mit Maßnahmen Einzelner, zur Umsetzung ist eine sektorenübergreifende Zusammenarbeit unablässig“, unterstrich Gesundheitsbürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb in ihrer Begrüßung zu Beginn der Veranstaltung. „Nur so können wir gemeinsam und nachhaltig an unserem Ziel der „Gesunden Stadt Mannheim arbeiten“, ergänzte sie. Das Thema „gesund aufwachsen“ sei dabei eines von drei Gesundheitszielen, die die Kommunale Gesundheitskonferenz für die nächsten Jahre ausgewählt und als Arbeitsgrundlage in den Focus genommen hat, so die Gesundheitsbürgermeisterin.

Eröffnet wurde der Nachmittag mit ersten Ergebnissen über die gesundheitliche Lage von Kindern und Jugendlichen in Mannheim. Der Fachbereich Gesundheit hatte sowohl aus eigenen Daten wie etwa dem Programm „Willkommen im Leben“ oder Einschulungsuntersuchungen, als auch aus Daten der Landes- und Bundesstatistiken aussagekräftige Zahlen in einem Bericht zusammengestellt, der Kinder- und Jugendgesundheitsbericht soll Ende des Jahres veröffentlicht werden. Die Zahlen weisen ebenso wie die Ergebnisse einer Wiederholungsbefragung (2014-2017) einer Studie des Robert-Koch-Institutes darauf hin, dass die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen wesentlich vom so genannten sozioökonomischen Status beeinflusst wird. Dieser umfasst die Lebensumstände, in denen Kinder und Jugendliche aufwachsen, wie zum Beispiel Schulbildung, Ausbildung, Einkommen oder Wohnverhältnisse.

„Insgesamt kann die gesundheitliche Lage von Kindern und Jugendlichen im Stadtkreis Mannheim als gut bezeichnet werden. Handlungsbedarfe zeichnen sich jedoch in den Sozialräumen mit sozialstrukturellen Auffälligkeiten ab“, lautet eine der fünf Kernbotschaften aus dem Bericht zur gesundheitlichen Lage von Kindern und Jugendlichen in Mannheim, den Dr. Sabine Seidenstücker, Fachbereich Gesundheit, vorstellte. Kinder aus Sozialräumen mit sozialstrukturellen Auffälligkeiten haben schlechtere Chancen für einen gesunden Start ins Leben. Dort treten häufiger Konfliktschwangerschaften auf, Kinder wachsen häufiger mit nur einem Elternteil auf, sie werden seltener gestillt, die Mütter werden seltener von einer Hebamme betreut und es liegt häufiger besonderer Unterstützungsbedarf der Familien vor.

Einen Blick in die praktische Arbeit gaben Manuel Lehner, Kinderschutzstelle des allgemeinen Sozialen Dienstes des Stadtjugendamtes Mannheims, und Dr. Annette Suhr-Wallem, Sprecherin der niedergelassenen Kinderärzte und Kinderärztinnen in Mannheim, bei dem die abstrakten Zahlen für die Anwesenden greifbar wurden. Der Fachexperte und die -expertin schilderten Fallbeispiele, die verdeutlichten, welche konkreten Probleme sich für Kinder und Familien auch mit Blick auf Versorgungsstrukturen hinter den Zahlen des Berichtes verbergen, so etwa bei der Hebammenversorgung vor Ort, der Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen oder von medizinischen und anderen Beratungsangeboten.

Die anschließende Diskussion mit den gesundheitspolitischen Sprecherinnen und Sprechern sowie den Fachexpertinnen und Fachexperten wurde von Dr. Peter Schäfer, Leiter des Fachbereichs Gesundheit und kommissarischer Leiter Fachbereich Kinder, Jugend und Familien, moderiert. Dabei erörterten die zirka 50 anwesenden Fachexpertinnen und Fachexperten die Fragen, welchen Einfluss der Sozialraum auf gesundes Aufwachsen hat, welche Maßnahmen hieraus abgeleitet werden können und wer hier was beitragen kann.

Ideen und Anregungen, wie beispielsweise „mobile Gesundheitszentren“, die Frage nach den Eltern-Kind-Zentren in den Stadtteilen oder strukturelle und politische Verbesserungen für die Hebammen- oder Kinderarztversorgung wurden ausgetauscht. Der weitere Ausbau der Zusammenarbeit der unterschiedlichen Sektoren, regelmäßige Austauschplattformen, wie „Runde Tische“ und sozialraumbezogene Vernetzungstreffen sind Maßnahmen, die die Anwesenden als wichtige Faktoren für die Stärkung der gesundheitlichen Chancengleichheit ansahen.

Weitere Informationen erteilt Katja v. Bothmer, Geschäftsstelle Kommunale Gesundheitskonferenz und Netzwerke, Telefon 0621-293 2243, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!