Lebensmittel verwenden, nicht verschwenden

Abfallwirtschaft
Stadt Mannheim

82 Kilogramm Lebensmittel pro Jahr und Kopf werfen die Bundesbürgerinnen und Bundesbürger im Schnitt in den Müll – eine enorme Verschwendung von Ressourcen. Mit ihrer aktuellen Plakatkampagne und mit weiteren Aktionen macht die Abfallwirtschaft Mannheim deshalb auf das Thema Lebensmittelverschwendung aufmerksam. Doch wie lassen sich Lebensmittelabfälle konkret vermeiden? Vom geplanten Einkauf über die richtige Lagerung bis hin zur Verwendung von Lebensmitteln gibt es hierzu viele Möglichkeiten, die zudem den Geldbeutel schonen.

Bewusst einkaufen

Der beste Abfall ist der, der gar nicht erst entsteht. Das gilt auch für Lebensmittelabfälle. Sie lassen sich schon durch die Befolgung weniger Verhaltenstipps deutlich reduzieren. Sorgfältige Planung, ein Blick in den Kühlschrank vor dem Gang in den Supermarkt und die gute alte Einkaufsliste – klassisch handgeschrieben oder auf dem Handy – helfen dabei, nicht zu viel oder unnötige Lebensmittel einzukaufen. Sonderangebote verleiten oft zum Kauf von Lebensmitteln, die gar nicht gebraucht werden und dann in den Tiefen des Kühlschranks verderben. Vermeintliche Rabatte beim Kauf von Großmengen entpuppen sich schnell als Kostenfalle, wenn sie nicht verbraucht werden können und dann ein trauriges Ende in der Mülltonne nehmen.

Richtig lagern

Durch die richtige Lagerung von Lebensmitteln kann vermieden werden, dass diese unansehnlich oder ungenießbar werden. Trockenwaren wie Mehl oder Müsli werden am besten in gut schließbare Gefäße umgefüllt, um Schädlingsbefall zu vermeiden. Brot sollte in den Brotkasten, Zwiebeln und Kartoffeln in den Vorratsschrank. Wichtig ist, auch bei hochsommerlichen Temperaturen die Kühlkette von Kühl- und Tiefkühlwaren möglichst nicht oder nur kurzzeitig zu unterbrechen. Für den Transport vom Laden nach Hause bietet sich eine Kühltasche an. Nach dem Einkauf, aber auch nach dem Frühstück oder Kaffeetrinken, sollten Milch und Co. direkt wieder in die Kühlung. Im Kühlschrank selbst gilt es, verschiedene Temperaturzonen zu beachten: Selbstgekochtes sollte ganz oben eingeräumt werden, Käse und Milchprodukte in der Mitte. Leicht verderbliche Waren wie Fleisch und Fisch gehören in die unterste Etage, Eier, Butter und Getränke in die Tür. So bleiben die Lebensmittel länger frisch und haltbar.

Mindesthaltbarkeitsdatum dient der Orientierung

Der Frischkäse ist abgelaufen – noch lange kein Grund ihn wegzuwerfen! Vertrauen Sie Ihrer Wahrnehmung: Solange er gut aussieht, riecht und schmeckt, ist er bedenkenlos genießbar, auch wenn das Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten ist. Dieses ist kein Verfallsdatum, wie fälschlicherweise oft angenommen wird. Vielmehr bedeutet es lediglich, dass die unveränderte Qualität bis zu diesem Datum garantiert wird. Die meisten Lebensmittel können auch danach noch ohne Bedenken konsumiert werden. Insbesondere trockene Waren wie Reis und Nudeln bleiben wesentlich länger gut, aber auch durchgehend gekühlte Sauermilcherzeugnisse wie Joghurt oder Quark sind oft mehrere Wochen über das Mindesthaltbarkeitsdatum hinaus genießbar. Anders verhält es sich mit dem Verbrauchsdatum, das bei Fisch und Fleisch angegeben ist. Diese leicht verderblichen Lebensmittel müssen unbedingt vor Ablauf des angegebenen Datums verzehrt werden.

Kreative Resteküche

Oma machte es uns vor: Ob Nudelauflauf oder Bratkartoffeln, Knödel oder arme Ritter, Wurstsalat, Gemüsesuppe oder Käsespätzle – vom Mittagessen übrig gebliebene oder zeitnah zu verbrauchende Lebensmittelreste lassen sich oft schmackhaft weiter verarbeiten. Was früher noch gang und gäbe war, ist heute manchmal in Vergessenheit geraten. Dabei gibt es neben den oben genannten „Klassikern“ auch zahlreiche moderne Gerichte aus der Resteküche: Tortilla, Gazpacho oder Club-Sandwich, Amaranthsalat oder Couscoustaler – der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt.

Verdorbene Lebensmittel können oft in die Biotonne

Wenn trotz aller Vorsicht doch einmal etwas verdirbt, dann sollte geprüft werden, ob die Biotonne für diese Abfälle in Frage kommt. Nicht mehr genießbare Obst- und Gemüsereste, verschimmeltes Brot oder ähnliches, die – ohne Verpackung – über die Biotonne entsorgt werden, werden zu Kompost weiterverarbeitet und landen so nicht in der Müllverbrennungsanlage. Im Rahmen der deutschlandweiten „Aktion Biotonne“ wirbt die Abfallwirtschaft daher im Aktionsmonat September auch für die Nutzung der Biotonne.

Tipps zur Abfallvermeidung im Internet

Zahlreiche praxistaugliche Tipps zur Abfallvermeidung sowie zu Recycling und Mülltrennung hat die Abfallwirtschaft Mannheim unter www.abfallwirtschaft-mannheim.de unter dem Menüpunkt „Abfallberatung“ zusammengestellt. Interessierte Bürgerinnen und Bürger, die etwas gegen Lebensmittelverschwendung tun möchten, können sich außerdem unter www.zugutfuerdietonne.de informieren.