12. Nachtwandel erleuchtet den Jungbusch - Über 800 Kreative präsentieren am 23. und 24. Oktober den Stadtteil in seiner Vielfalt und Dynamik

 

12. Nachtwandel erleuchtet den Jungbusch - Über 800 Kreative präsentieren am 23. und 24. Oktober den Stadtteil in seiner Vielfalt und Dynamik

Zwischen Hafen und City hat sich der Jungbusch zu einem atmosphärischen und urbanen Stadtteil gewandelt. Beim 12. Nachtwandel werden erneut Künstler, Kulturschaffende sowie Kreative die schillernden und spannenden Seiten des dynamischen Stadtteils ins Licht rücken. Insgesamt 92 verschiedenen Programmpunkten, darunter Lesungen, Theateraufführungen, Ausstellungen und musikalische Ereignisse sowie Film-, Foto- und Performancevorführungen warten auf die Besucher aus Mannheim und der Metropolregion. Über 700 Künstler und Kreativgruppen aus Stadtteil und Stadt werden sich am Kunst- und Kulturfest beteiligen, das in diesem Jahr am 23. und 24. Oktober jeweils zwischen 19 und 24 Uhr im Jungbusch stattfindet. Über 60 verschiedene Lokalitäten – so viel wie nie zuvor –werden dabei bespielt.
 
Zwischen 25.000 und 30.000 Menschen haben im letzten Jahr den Nachtwandel im Jungbusch in seiner 11. Auflage besucht. „Mit wachsendem Selbstbewusstsein zeigt der lebendige Stadtteil seine positive Vielfalt und seine Einzigartigkeit: eben ungewöhnlich, lebendig, anregend und aufregend, teilweise auch widersprüchlich“, freut sich Quartiermanager Michael Scheuermann auf das bevorstehende Kulturfest. „Den Termin vorzumerken lohnt sich also, denn die Besucher können auch in diesem Jahr Herausragendes und sonst Verborgenes entdecken“ so Scheuermann. Das Quartiermanagement organisiert den Nachtwandel auch in diesem Jahr mit der Künstlergruppe Laboratorio17 in enger Zusammenarbeit mit dem Kulturamt und der Wirtschafts- und Strukturförderung der Stadt Mannheim sowie dem Stadtmarketing Mannheim.
 
Die Ausrichtung des diesjährigen Nachtwandels stellt einen besonderen Kraftakt dar. „Wir stoßen in der bisherigen Struktur und Ausstattung tatsächlich an unsere Grenzen“, beschreibt Michael Scheuermann die Situation. Höhere Sicherheitsaufwendungen und ein höherer Grad an Professionalität und Organisationskraft sind notwendig, um den geeigneten Rahmen zu setzen, in dem sich Kreativität, Vielfalt und Lebendigkeit entstehen. Gleichzeitig beziehe der Nachtwandel seine Anziehungskraft aus dem Engagement der Menschen im Stadtteil. „Der Nachtwandel ist Jungbusch und der Jungbusch ist Nachtwandel“, meint der Quartiermanager, der auf die vielfältigen Wirkungen des Ereignisses hinweist. „Der Nachtwandel ist mehr als ein Event, er schafft Identität, Zusammenhalt, setzt Kräfte frei und verbindet Kulturen und Lebenswelten“.

Besondere Programmpunkte in diesem Jahr
Beim diesjährigen Nachtwandel setzen sich das Quartiermanagement Jungbusch, die Künstlergruppe Laboratorio17 und das Kulturamt das Ziel, Kunst und (Multi)Kultur als Kern und Markenzeichen des Nachtwandels in den Mittelpunkt der Kultnächte zu stellen und diesen als Prisma der spannenden Jungbuschentwicklung wirken zu lassen.
 
Mit einer besonderen Sorgfalt haben die Veranstalter darauf geachtet, dass die Balance zwischen laut und leise gelingt. „Wir wollen kein Straßenfest, sondern das Profil des Nachtwandels als Kulturnacht schärfen. Der Jungbusch ist ein ehrlicher Stadtteil. Deshalb legen wir Wert auf ein authentisches Programm, das ohne Schminke auskommt“, gibt der künstlerische Koordinator Bernd Görner die Richtung für das Ereignis vor. Die künstlerische Qualität und Vielfalt der Jungbuschkulturen herausstellen und Orte des Wandels im Stadtteil zu beleuchten, sind zwei zentrale Zielsetzungen. So werden in diesem Jahr die leisen Töne in der Kirchenstraße dominieren, wo Akteurinnen und Akteure aus der Creative Factory und dem Laboratorio17 mit weiteren Künstlern mit Fenster- und Balkonlesungen, Musikdarbietungen und interaktiven Programmbeiträgen neue Akzente setzen und dabei Interkultur groß schreiben.
 
Aktuelle Entwicklungen im Jungbusch bilden sich beim Kunst- und Kulturfest Nachtwandel ab. Einen ganz besonderen Akzent können die Veranstalter in diesem Jahr an der Promenade entlang des Verbindungskanals setzen. Zum ersten Mal in der Geschichte des Nachtwandels werden Programmpunkte in dieser Dichte entlang einer Achse, die vom Musikpark an der Neckarvorlandstraße bis zur Spatzenbrücke reicht, die dynamische Entwicklung an der Wasserseite des Jungbuschquartiers deutlich machen. Mit von der Partie sind das Kreativwirtschaftszentrum C-Hub mit einzigartigen Musik- und Kreativinstallationen, die kommunale Galerie Port 25, die Interaktionskunst und zeigen, der Musikpark und ansässige Gastronomen, die neuen Bewohner von Dock31 in der Kauffmannmühle sowie eine Gruppe von Kunsthandwerkern, mit Design- und Handmadeprodukten.
 
„Der Nachtwandel als attraktive und vernetzte Plattform der Künstler ist inzwischen auch überregional angekommen“ so Stefanie Rihm vom Kulturamt, die ergänzt: „Das Kulturfest ist ein Geschenk des Stadtteils Jungbusch an die Stadt und die Besucher aus nah und fern“. Neben vielen lokalen Künstlern wird in diesem Jahr die Galerie Stoffwechsel Streetart-Kunst präsentieren. Die zeitgenössische Kunstform „Urban Art“ wird nicht nur an dieser Stelle einem breiten Publikum vermittelt.
 
Zahlreiche im Quartier angesiedelte Kreativunternehmen öffnen beim Nachtwandel ihre Räume und präsentieren sich: „Der Nachtwandel ist eine kreative Leistungsschau und ein Fest der Bewohner des Jungbuschs. Engagierte Bewohner, professionelle Anbieter und freie Initiativen tragen gemeinsam zu einem bunten und lebendigen Stadtteil bei. Insbesondere Veranstaltungen wie der Nachtwandel zeigen, wie viel Schnittmengen es zwischen Quartier und Kreativen gibt“, beschreibt Kultur- und Wirtschaftsbürgermeister Michael Grötsch den Nachtwandel. „Wir werden die Zukunft dieses herausragenden Projekts gelungener Stadtteilkulturarbeit absichern und ein tragfähiges Konzept dafür mit dem Quartiermanagement im Gemeinschaftszentrum Jungbusch erarbeiten“, bekräftigt der Dezernent.
 
Mitmachen ist bei zahlreichen Programmpunkten groß angesagt, unter anderem auf Youngbush-Island, der Verkehrsinsel an der Dalbergstraße zu, wohin die Initiative „Jedermann“ lädt oder im Gemeinschaftszentrum Jungbusch, wo die Jugendinitiative Jungbusch mit einem Fotoprojekt, der Internationale Mädchentreff, das Mahalle-Team und Kinder aus dem Stadtteil mit dem Projekt Zugvögel zu Workshops einladen.
 
Nicht zuletzt werden aktuelle Herausforderungen im Stadtteil aufgegriffen. So ermöglichen die Kulturbrücken Jungbusch (Balkan meets Jungbusch), der Internationale Frauentreff Jungbusch (Orientalische Nacht), Laboratorio17 (Bosporus Nights) und Kreative um Lisa Massetti (Weltmusik, Theater) sowie viele andere neue Einsichten zur Thematik der Zuwanderung und des Zusammenlebens von Kulturen, Religionen und Ethnien. In diesem Kontext wird auch das Thema „Flüchtlinge“ aufgegriffen werden. Kirchen und Moscheen laden zudem zu Begegnungen ein.

Über den Nachtwandel
Der Nachtwandel ist weit mehr als ein Event, sondern vielmehr ein umfassendes Beteiligungsprojekt, zu dem ganz unterschiedliche Menschen und Gruppen ihren Beitrag leisten. Kulturschaffende und Künstler sind dabei genauso vertreten wie Stadtteilvereine, Initiativen und soziale Einrichtungen. Institutionen wie die Popakademie oder der Musikpark sind ebenso mit von der Partie wie die freie Musikszene, Galerien und Kneipen. Auch die Hafenkirche, die Liebfrauenkirche und die beiden Moscheen laden wieder zu Begegnungen ein. Das Programm ist wie immer interkulturell, insbesondere auf den Straßen, Plätzen und Hinterhöfen. Der Nachtwandel steht zudem für gelebte Nachbarschaft. So vielfältig wie nie zuvor beteiligen sich einzelne Bewohner oder Bewohnergruppen mit und ohne Migrationshintergrund, die Hinterhöfe beleben, Straßenmusik machen oder ihre Ateliers für zwei Nächte beleben und öffnen. Das gemeinsame Programm, an dem unterschiedliche ethnische Gruppen beteiligt sind, stärkt somit den Zusammenhalt im Quartier und trägt gleichermaßen den Wandel im Jungbusch nach außen. Dazu gehört auch die sich vielfältig entwickelnde Gastronomie im „Kiez“.
 
„Für das Gemeinschaftszentrum Jungbusch ist der Nachtwandel eine enorme Energieleistung“, meint Angelika Weinkötz, Vorständin des Trägervereins „Unser Engagement zielt darauf, die Teilhabe aller Bewohnergruppen am Stadtteilleben und an der Stadtteilentwicklung zu ermöglichen“ und ergänzt: „Auf keiner anderen Veranstaltung in Mannheim könne eine so große Vielfalt erlebt werden“.
 

Förderer und Sponsoren
Der Nachtwandel wird von der Stadt Mannheim (Kulturamt, Wirtschafts- und Strukturförderung, Beauftragter für Integration und Migration) und dem Stadtmarketing Mannheim unterstützt. Sponsoren und Partner der Veranstaltung sind die Bauunternehmung Sax + Klee, die Hafengesellschaft Mannheim, die GBG Mannheimer Wohnungsbaugesellschaft, der Bezirksbeirat Innenstadt/Jungbusch, die VR Bank Rhein-Neckar, die Internetagentur Ueberbit, das Leihhaus und Juwelier Dobrzynski, die Druckerei Schwörer und der Verkehrssicherungspartner FST.
 
 
Besucherinformationen – Spende statt Eintritt
Erste Anlaufstelle und Info-Point für alle Neueinsteiger und Wissbegierige ist das laboratorio17 in der Jungbuschstraße. 17. Ein weiterer Infopunkt wird auf der Jungbuschstraße/Ecke Luisenring eingerichtet.
Der Nachtwandel kostet keinen Eintritt. Das gehört zu unserer Philosophie eines offenen Kulturfestes. Allerdings stoßen wir aufgrund hoher Ausgaben für Ordnung und Sicherheit finanziell an Grenzen und sind daher auf Ihren Solidarbeitrag dringend angewiesen.
Wir richten uns deshalb mit einem Appell an alle Besucherinnen und Besucher, den Nachtwandel durch eine Spende in Höhe von 5,- € (auch gerne mehr…) für den blau und rot leuchtenden kleinen Soli-Stern zu unterstützen und damit seine Zukunft zu sichern.
Diesen LED-Anhänger können Sie bei mobilen Nachtwandlern oder an den Infopunkten be¬kommen. Aktuelle Infos und das vollständige Programm finden Sie unter www.nachtwandel-im-jungbusch.de.
 
Einladung zur Eröffnung des Nachtwandels
Der 12. Nachtwandel im Jungbusch wird am Freitag, 23. Oktober um 20 Uhr gemeinsam mit dem Oberbürgermeister der Stadt Mannheim feierlich eröffnet. Künstler aus Stadtteil und Stadt, u.a. der Orientalischen Musikakademie Mannheim umrahmen das Eröffnungsprogramm mit überraschenden musikalischen Kontrastierungen.
 
Organisatorische Hinweise
Zum Veranstaltungsgelände gelangen die Besucherinnen und Besucher bequem über die Stadtbahnhaltestellen Dalbergstraße (Linie 2) und Rheinstraße (Linie 2 und 6). Die Buslinie 60 wird von jeweils 19 Uhr bis 9 Uhr des darauffolgenden Tages über Verbindungskanal Linkes Ufer umgeleitet. Ersatzhaltestellen befinden sich an der Ecke Neckarvorlandstraße/Hafenstraße und am Verbindungskanal Linkes Ufer (Höhe Teufelsbrücke).
 
Eine Anfahrt mit dem PKW empfiehlt sich nicht, zumal die Straßen des Stadtteils an beiden Veranstaltungstagen schon ab 17 Uhr bis ca. 1 Uhr aus Sicherheitsgründen gesperrt bleiben. Als Parkmöglichkeit bietet sich die Tiefgarage H 6 an.Mannheim aktuell