Staatssekretärin Schütz zu Gast in Mannheim

PHOENIXUli Regenscheit
Uli Regenscheit

Staatssekretärin Katrin Schütz, Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg, besuchte während ihrer dreitägigen Ausbildungsreise vom 3. bis 5. August insgesamt 13 Unternehmen, um sich mit Geschäftsleitungen, Auszubildenden sowie Ausbilderinnen und Ausbildern auszutauschen. Stationen der Reise waren Betriebe aus Industrie, Handwerk, Hotel- und Gastgewerbe, aus dem Bereich Spedition und Logistik sowie des Groß- und Einzelhandels. Schütz machte sich vor Ort ein Bild davon, wie die Betriebe die Herausforderungen der Corona-Pandemie meistern.

„Mit der Reise möchte ich meine hohe Wertschätzung zeigen für die vielen Betriebe, die auch während der Krise Verantwortung für die jungen Menschen übernehmen und weiter ausbilden. Zwischen Lockdown, Homeoffice und Konjunkturabschwung eine hochwertige Ausbildung weiterzuführen ist keine einfache Aufgabe. Umso beachtlicher finde ich, wie tatkräftig und innovativ unsere Betriebe in Baden-Württemberg bei der Ausbildung dabei sind. Hier wird wirklich alles getan, um in der jetzigen Situation die Ausbildung weiter zu gewährleisten und eine hohe Ausbildungsqualität sicherzustellen und weiterzuentwickeln. Das zeigt deutlich: Eine Berufsausbildung ist für junge Menschen ein erstklassiger Grundstein für eine erfolgreiche und sichere berufliche Zukunft“, so Schütz.

In Mannheim machte Schütz unter anderem Station bei PHOENIX Pharmahandel GmbH & Co KG. Mit von der Partie war Wirtschaftsbürgermeister Michael Grötsch von der Stadt Mannheim. Grötsch zeigte sich erfreut darüber, dass „Unternehmen wie PHOENIX so massiv und engagiert ausbilden. Das ist eine Investition in die Zukunft.“ Grötsch berichtete von der geltenden Übernahmegarantie von Auszubildenden und Dualen Studierenden bei der Stadt Mannheim als wirksames Instrument zur Fachkräftebindung.

Marcus Freitag, Vorstand Vertrieb & Marketing der PHOENIX group sowie Vorsitzender der Geschäftsleitung Deutschland, präsentierte das Unternehmen, das mit über 27 Milliarden Euro Umsatz und mehr als 39.000 Mitarbeitern in 27 Ländern zu den Top 5-Familienunternehmen bundesweit gehört. In Deutschland beliefert PHOENIX Apotheken, Krankenhäuser und Ärzte mit Arzneimitteln und Gesundheitsprodukten, entwickelt Apothekensoft- und Hardware und bietet Apotheken viele weitere Dienstleistungen an. Am Standort Mannheim werden rund 100.000 verschiedene Artikel gelagert. Hier befindet sich neben dem Vertriebszentrum auch die Unternehmenszentrale der PHOENIX group.

PHOENIX beschäftigt bundesweit rund 130 Auszubildende und Dual Studierende und verzeichnet eine Übernahmequote von über 80 Prozent. Ab September 2020 kommen rund 40 neu dazu. Damit hält das Unternehmen seine bisherige Ausbildungsquote aufrecht. In den vergangenen Monaten war vor allem das Thema mobiles Arbeiten in der Ausbildung eine besondere Herausforderung. PHOENIX stellt allen Auszubildenden und Studierenden zu Beginn ihrer Ausbildung bzw. ihres Studiums Laptops zur Verfügung. Somit konnten die Nachwuchskräfte ohne Probleme von zu Hause am Berufsschulunterricht teilnehmen und im Mobile Office arbeiten.

„Die Corona-Pandemie war aufgrund des komplett geänderten Nachfrageverhaltens der Kunden eine enorme Herausforderung für uns. Zugleich hat die Situation unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter noch stärker als Team zusammengeschweißt. Die Auszubildenden und Dualen Studierenden haben tatkräftig angepackt und haben unter anderem die Kommissionierung der Ware im Lager unterstützt“, zeigte sich Freitag stolz auf seine Mannschaft. Zudem setzt Freitag auf eine künftige Entwicklung der Telemedizin, allem voran von digitalen Rezept-Lösungen. „Die Digitalisierung im Gesundheitswesen nimmt Fahrt auf. Durch die Erfahrungen der vergangenen Monate ist die Bevölkerung nun diesem Thema gegenüber viel aufgeschlossener“, so Freitag.

Schütz stand den Azubis und Studierenden Rede und Antwort und nahm sich Zeit, um mit allen persönlich ins Gespräch zu kommen. Die Staatssekretärin zeigte sich beeindruckt von dem Ausbildungsengagement des Unternehmens: „Systemrelevante Bereiche waren im Lockdown besonders gefordert. Die Auszubildenden wurden in neue Aufgaben und Strukturen einbezogen und konnten so wertvolle Erfahrungen sammeln. Beim Wiederanfahren der Berufsschule haben sich die Betriebe außerdem vorbildlich für die Vereinbarkeit von Ausbildung und Unterricht eingesetzt.“

Info: Die Corona-Pandemie hat den Ausbildungsmarkt schwer getroffen. Das Wirtschaftsministerium unterstützt die Betriebe, um zu vermeiden, dass bestehende Ausbildungsverhältnisse unter der Krise leiden. Das Soforthilfe-Programm des Landes war ein erster wesentlicher Schritt, um die Auswirkungen der Corona-Krise auch für Ausbildungsbetriebe zu bewältigen. Im Programm „Azubi im Verbund“ wurde der bisherige Mindestzeitraum von 20 Wochen für kurzarbeitende Betriebe auf vier Wochen herabgesetzt, so dass eine Förderung der Verbundausbildung schneller möglich ist und mehr Betrieben offensteht. Und durch das Programm „Azubi transfer“ erhalten Betriebe, die Auszubildende von insolventen Betrieben übernehmen, eine Übernahmeprämie von 1.200 Euro.