Freudenberg Stiftung, Heinrich-Vetter-Stiftung und die Stadt Mannheim setzen die erfolgreiche Unterstützung für das COMMUNITY art CENTER in der Neckarstadt fort

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Freudenberg Stiftung, Heinrich-Vetter-Stiftung und die Stadt Mannheim setzen die erfolgreiche Unterstützung für das COMMUNITY art CENTER in der Neckarstadt fort

In Trägerschaft des Kulturamtes der Stadt Mannheim und der Freudenberg Stiftung, unterstützt durch die Heinrich-Vetter-Stiftung, nahm das COMMUNITY art CENTER Mannheim (CaCm), das erste seiner Art in Deutschland, 2012 seine Arbeit auf. Diese wertvolle Stadtteilkulturarbeit kann ab dem kommenden Jahr von dem gemeinnützigen Verein Community art e.V. mit einer Förderung von jeweils 40.000 Euro jährlich durch die Konzeptionsförderung des Kulturamtes, durch die Heinrich-Vetter-Stiftung und durch die Freudenberg Stiftung zusammen mit der BT Spickschen Stiftung fortgesetzt werden.
 
Mithilfe der engen Entwicklungspartnerschaft zwischen der Stadt Mannheim und den engagierten Stiftungen ist das COMMUNITY art CENTER Mannheim in der Neckarstadt-West zu einem wegweisenden Zentrum für Dialog- und Veränderungskunst im Sozialraum mit stadtweiter Strahlkraft geworden. Das zeigen nicht zuletzt langfristige Kooperationen mit Bildungseinrichtungen über die Grenzen des Stadtteils hinaus. Zudem ist es über eine Vereinsgründung gelungen, die Expertise regionaler sowie überregionaler Organisationen wie etwa der Amadeu Antonio Stiftung oder der Weinheimer Initiative in wesentlichen Themenfeldern an das COMMUNITY art CENTER Mannheim zu binden und die Arbeit so auf einem qualitativ hohen Niveau weiter voranzutreiben.
 
„Wichtiger Impulsgeber für die Entwicklung der Neckarstadt-West“
 
Mit professionellem künstlerischem Wirken, stets unter Beteiligung der angesprochenen Zielgruppen, tritt das CaCm entschlossen Vorurteilen entgegen und stärkt den Zusammenhalt in der Neckarstadt-West und der gesamten Stadtgesellschaft. Dies gelingt mit drei Formatlinien, die das COMMUNITY art CENTER eigens hierfür entwickelt hat:
 
Durch künstlerische Aktivitäten stärkt das CaCm benachteiligte Kinder, Jugendliche, Eltern und Großeltern im Stadtteil, etwa durch Landschaftskunst mit Eltern und Kindern oder dem Tanzprojekt „Mythos Alter”
 
durch Kunst und Musik im öffentlichen Raum als gemeinschaftsbildende Aktionen im Stadtteil wie bei dem Festival „Musikwelten“ mit 40 Musikern aus dem Stadtteil und
 
durch Produktionen wie der „Gerüchteküche“ oder dem Klassenzimmerstück „Zigeuner-Boxer”, die zentrale Konfliktthemen aufgreifen.
 
Dabei werden auch ungewöhnliche Orte künstlerisch in Augenschein genommen, wie beispielsweise der Ochsenpferch-Bunker für die erfolgreiche Stückproduktion zum Thema Flucht und Trauma infolge des Bosnienkriegs.
„Das Community art Center ist zu einem wichtigen Impulsgeber für die Entwicklung der Neckarstadt-West geworden“, lobte Kulturbürgermeister Michael Grötsch das künstlerische Wirken im Quartier. „Dieser Stadtteil hat die Funktion eines ‚Ankommens-Stadtteils‘ für Neuzuwanderer; funktionierende Nachbarschaften sind deshalb entscheidend für eine positive Entwicklung unserer gesamten Stadtgesellschaft. Das CaCm bearbeitet Fragestellungen des respektvollen Zusammenlebens in Vielfalt mit künstlerischen Mitteln. Daher fördert die Stadt Mannheim die Einrichtung auch in Zukunft, und ich danke der Freudenberg Stiftung, der BT Spickschen Stiftung und der Heinrich-Vetter-Stiftung, dass sie ihr Engagement für das COMMUNITY art CENTER Mannheim ebenfalls fortführen“, so Grötsch.
 
„Langfristig wirksame Formate“

„Für die Freudenberg Stiftung ist das COMMUNITY art CENTER Mannheim die zentrale Institution zur Förderung demokratischer Kultur durch Kunst in der Neckarstadt-West“, so Dr. Pia Gerber, Geschäftsführerin der Freudenberg Stiftung. „Die Kunstschaffenden des Community Art Center nehmen aktuelle Konfliktthemen im Stadtteil wie Antiziganismus oder den Umgang mit traumatisierten Geflüchteten in ihre Kunst auf. Sie knüpfen an die Lebenserfahrungen der Bewohnerinnen und Bewohner an und bieten so wertvolle Möglichkeiten zu Dialog und Teilhabe.“
Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Peter Frankenberg: „Die Heinrich-Vetter-Stiftung fördert das COMMUNITY art CENTER Mannheim, um Kunst auch in benachteiligte Stadtteile zu bringen, die durch Einwanderung und schwierige Lebenssituationen ihrer Bewohner geprägt sind. Hier kommen Kunst und Hochkultur zu den Kindern, Jugendlichen und Familien, die nicht aus sich heraus damit in Berührung kommen. Deshalb ist uns das Engagement in der Neckarstadt-West besonders wichtig.“
 
„Unsere künstlerische Arbeit zielt auf eine demokratische Kultur der Gleichwertigkeit und die nachhaltige Stärkung des Zusammenhalts im Stadtteil und in der Stadt“, erklärt Annette Dorothea Weber, künstlerische Leiterin des Community art Centers und Vorstandsvorsitzende des Vereins. „Wir konnten in den vergangenen Jahren langfristig wirksame Formate entwickeln. Sie kennzeichnen sich durch hohe künstlerische Qualität, Beziehungsqualität, politische Ausdrucks- und Veränderungsfähigkeit sowie Beteiligung der Zielgruppe“, so Annette Dorothea Weber weiter. „Unsere Arbeit erweckt bundesweites Interesse: Wir werden immer wieder zu Tagungen eingeladen. Das Community art Center ist ein Referenzprojekt für aktivierende Kunst als Beitrag zur demokratischen Kultur in benachteiligten Sozialräumen.“
 
Über das COMMUNITY art CENTER
 
Seit 2012 holt das COMMUNITY art CENTER Mannheim international arrivierte Künstler in den Mannheimer Stadtteil Neckarstadt-West. Viele Bewohner leben hier in prekären ökonomischen Verhältnissen. Mit dem aus den USA stammenden Konzept von Community Art wollen die Künstler etwas verändern, indem sie Themen und Probleme der Bewohner in ihre Kunst aufnehmen, sie wollen helfen, Vorurteile abzubauen, und sie treten Diskriminierung aktiv entgegen. Das COMMUNITY art CENTER ist gleichsam Ort der Begegnung für jene, die bereits im Stadtteil leben, und jene, die in den Stadtteil kommen, um etwas zu erleben. Im November 2013 besuchte Bundespräsident Joachim Gauck das Community Art Center.
 
Mit der Ausstellung „Through my Eyes“ des aus Lagos stammenden Dokumentarfotografen Aderemi Adegbite beteiligt sich das COMMUNITY art CENTER an der diesjährigen „Lichtmeile“ in der Neckarstadt-West (Eröffnung: Samstag, 14. November, 18 Uhr).