Always on: Eltern fragen, Expert*innen antworten Veranstaltung zur Digitalem Mediennutzung bei Jugendlichen – Austausch zwischen Eltern und Expert*innen

always1
Stadt Mannheim

Am Montagabend fand die Fachveranstaltung „24/7 always on – Eltern fragen – Expert*innen antworten“ zum digitalen Medienkonsum bei Jugendlichen in der Mannheimer Abendakademie statt. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation fand die Veranstaltung ausschließlich digital via Live-Stream statt. Die Veranstaltung stieß auf sehr breite Resonanz, es nahmen insgesamt bis zu 150 Besucher*innen teil. Im Rahmen des Online-Chats konnten sich die Teilnehmenden mit Fragen und eigenen Beiträgen an der Fachgesprächsrunde beteiligen.

Der Alltag von Kindern und Jugendlichen ist geprägt von WhatsApp, Instagram, Snapchat, YouTube und Netflix. Smartphones sind längst zum allgegenwärtigen Alltagsgegenstand, Spielzeug und Statussymbol geworden, die dauerhaften Zugang zu den Apps ermöglichen.
Seit der Corona-Pandemie ist ein Anstieg der Onlinenutzung zu beobachten. Nicht selten kommt es wegen der Smartphone-Nutzung zu Diskussionen zwischen Eltern und ihren Kindern. Wie lange sollte ein Kind maximal am Handy sein? Ab wann ist es schädlich und warum? Wie gehen wir mit verstörenden Inhalten um?

Der Bürgermeister für Bildung, Jugend und Gesundheit, Dirk Grunert, untermauerte in seinem Grußwort die Aktualität und Wichtigkeit der Veranstaltung: „Laut einer im April diesen Jahres veröffentlichten Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Forsa berichteten 95 Prozent der befragten Eltern, dass ihr Kind zwischen sechs und 18 Jahren während der Corona-bedingten Schulschließung PC, Smartphone und Co. stärker nutzte als bisher. Rund drei Viertel saßen in dieser Zeit aktuell häufiger oder länger vor digitalen Medien, um für die Schule zu arbeiten oder Videos anzuschauen“, erläuterte er.

Nach der Begrüßung diskutierten folgende Exper*innen in einer offenen Talkrunde mit den Zuschauer*innen und beantworteten deren Fragen: Beate Dörflinger und Alisa Haas von der Suchtberatung Caritas und Diakonisches Werk Mannheim, Jürgen Held, Jugendförderung und Dr. Timo Kläser, Suchtprävention, vom Fachbereich Jugendamt und Gesundheitsamt der Stadt Mannheim, Evelyn Reisch, Stadtmedienzentrum, und Bettina Harling, Stadtbibliothek vom Fachbereich Bildung der Stadt Mannheim sowie Reiner Greulich, Kriminalprävention von der Polizeipräsidium Mannheim.

An der Vielzahl der Fragen im Online-Chat zeigte sich das immense Interesse und der aktuelle Handlungsbedarf zu den Themen Medienbildung und deren exzessiven Nutzung.
In der Diskussion und den Fragen der Teilnehmenden wurde deutlich, dass der Dialog und die Auseinandersetzung zwischen Eltern und deren Kindern im Rahmen der Mediennutzung eine wichtige Grundlage dafür sind, dass Kinder und Jugendliche einen verantwortungsvollen und reflektierten Umgang mit Medien erlernen. Die Expert*innen stimmten darin überein, dass die Themen Medienbildung und -nutzung flächendeckend und kontinuierlich in allen Klassen ab der Grundschule – sowohl für die Schüler*innen als auch für die Eltern - angeboten werden sollen. Denn eine gute Medienbildung für Kinder und Jugendliche könne nur gelingen, wenn alle an einem Strang ziehen und sowohl in die technische Infrastruktur aber vor allem in die Aus- und Weiterbildung von Pädagog*innen investiert wird.

Ein Abschlussstatement der Expert*innen zu der Veranstaltung lautete: „Wir brauchen einen angemessenen Umgang mit dem Internet. Dafür ist es notwendig, dass wir uns alle mit der normalen Nutzung von Medien im Gegensatz zur inadäquaten Nutzung bewusst werden und auseinandersetzen.“

Ein Live-Mitschnitt der Veranstaltung kann auf dem YouTube-Kanal der Mannheimer Abendakademie abgerufen werden: undefined

Zur Beantwortung weiterer Fragen stehen die beteiligten Institutionen gerne zur Verfügung. Weitere Informationen zu den Angeboten der kommunalen Suchtprävention finden sich auch auf der Webseite der Stadt Mannheim: undefined

Die Veranstaltung für Eltern und alle anderen Zielgruppen, die privat und beruflich Kontakt mit Jugendlichen haben, wie beispielsweise Lehrer*innen und Pädagog*innen, wurde vom Kommunalen Netzwerk für Suchtprävention und Suchthilfe der Stadt Mannheim unter Federführung des Beauftragten für Suchtprävention, Dr. Timo Kläser (Kontakt: E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!, Telefon: 0621-293 9339), vom Fachbereich Jugendamt und Gesundheitsamt der Stadt Mannheim in Kooperation mit der Mannheimer Abendakademie ausgerichtet.