Internationaler Tag gegen Gewalt an Frauen: Stadt Mannheim beteiligt sich mit verschiedenen Aktionen - Kooperationsvereinbarung regelt Zusammenarbeit zwischen den Institutionen

StadtMannheim

Am 17. Dezember 1999 verabschiedete die UN-Generalversammlung eine Resolution, nach der der 25. November zum Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen bestimmt wurde. Die Stadt Mannheim begeht diesen Gedenktag nicht nur mit verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen. Eine Kooperationsvereinbarung zwischen dem Polizeipräsidium Mannheim und der Clearingstelle Mannheim, die vom Fraueninformationszentrum des Mannheimer Frauenhaus e. V. und dem Frauen- und Kinderschutzhaus Heckerststift des Caritasverbandes Mannheim e. V. getragen wird, regelt ab sofort die Zusammenarbeit der Institutionen, indem sie die für die beiden Kooperationspartner*innen maßgeblichen Interventionsketten festlegt.

Danach informiert die Polizei das Opfer häuslicher Gewalt über das proaktive Beratungsangebot der Clearingstelle und übermittelt - mit Einverständnis der Betroffenen - die Kontaktdaten an die Clearingstelle, die ihrerseits innerhalb von 48 Stunden Kontakt zum Opfer aufnimmt und eine Erstberatung durchführt. Themen der Beratung sind die persönliche Gefährdung, die Entwicklung eines Sicherheitsplans und Informationen zu zivil- und strafrechtlichen Schutzmaßnahmen. Die psychosoziale Unterstützung und Beratung umfasst eine Klärung der aktuellen Situation sowohl in emotionaler, rechtlicher als auch finanzieller Hinsicht und zeigt bei Bedarf weitere Hilfsangebote auf.

Durch eine Vermittlung der Polizei an die Clearingstelle werden betroffene Frauen an die Beratungs- und Unterstützungsangebote herangeführt, die sie andernfalls – oft aus Unkenntnis – nicht nutzen würden. So kann der Gewaltkreislauf unterbrochen werden.

Die Vereinbarung basiert auf einem gemeinsamen Grundverständnis der Bekämpfung häuslicher Gewalt und des Opferschutzes. Die Arbeit der Clearingstelle wird seit vielen Jahren - auch finanziell -von der Stadt Mannheim unterstützt.

Sowohl Erster Bürgermeister Christian Specht als auch Polizeipräsident Andreas Stenger sowie Vertreterinnen der Clearingstelle senden dazu digitale Grußbotschaften, um ein Zeichen zu setzen, dass die Stadt Mannheim die Bekämpfung der Gewalt an Frauen als eine langfristige gesamtgesellschaftliche Aufgabe ansieht, die eine Bündelung aller Kräfte erfordert.
Link zu den Grußbotschaften: undefined

Aktionen zum Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen

Auch in diesem Jahr werden anlässlich des Gedenktages am Rathaus und am Friedrichsplatz die Fahnen der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes „frei leben ohne gewalt“ gehisst, um auf gravierende Menschrechtsverletzungen an Frauen aufmerksam zu machen.

Außerdem beteiligt sich die Stadt Mannheim am 25.11.2020 erneut an der weltweiten Aktion „Orange the World“. Dabei werden markante öffentliche Gebäude orange angestrahlt, um die Öffentlichkeit für die Problematik der Gewalt an Frauen und Mädchen zu sensibilisieren und Betroffene zu ermutigen, ihre Rechte wahrzunehmen.

Diese Aktion wurde ursprünglich von Zonta International initiiert, einem weltweiten Zusammenschluss berufstätiger Frauen, die sich ehrenamtlich für eine Verbesserung der Lebenssituation von Frauen und Mädchen engagieren. In diesem Jahr haben sich der Zonta Club Mannheim und die Gleichstellungsbeauftragte dafür eingesetzt, dass die Beleuchtung möglichst stadtweit durchgeführt wird: Unter anderem werden das Polizeipräsidium Mannheim, die Abendakademie, die Christuskirche, die Hochschule Mannheim, der Kunstverein, das Modehaus Engelhorn, der Palazzo, der Rosengarten und die SAP Arena sowie eine Reihe von Geschäften und Kirchen orange beleuchtet sein. Die Reiss-Engelhorn-Museen haben sich der Aktion mit einer Social-Media-Kampagne auf ihrem Facebook-Kanal und ihrem Instagram-Account angeschlossen. undefined und undefined Zusammengestellt wurden Fotografien, Objekte und Inszenierungen, die das Thema aus künstlerischer und kulturhistorischer Sicht „beleuchten“, indem sie dokumentieren, welchen Zwängen Frauen und Mädchen in Gesellschaften ausgesetzt sein können.

Organisiert von der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Mannheim, hatte es bereits am 19.11.2020 einen digitalen Fachvortrag zum Thema „Die Istanbul-Konvention – Wo stehen wir drei Jahre nach Inkrafttreten? Impulse für die kommunale Ebene“ gegeben. Rund fünfzig Teilnehmende, darunter Mitglieder des Gemeinderats, Polizeibeamt*innen und Mitarbeiter*innen des Hilfesystems hatten den aktuellen Stand und die notwendigen Schritte der Umsetzung des Übereinkommens des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt auf kommunaler Ebene erörtert.