Damit aus der Fremde ein Zuhause wird

Mannheim News

Damit aus der Fremde ein Zuhause wird

3. kommunale Gesundheitskonferenz des Fachbereiches Bildung
 
Wir werden immer älter: Baden-Württemberg ist nicht nur das Bundesland mit der höchsten Lebenserwartung Deutschlands, neuesten Statistiken zufolge leben hier auch besonders glückliche Menschen. „Damit wir weiterhin glücklich zusammenleben und gesund älter werden, bedarf es einer vorausschauenden Einstellung gegenüber Herausforderungen, die auf uns zukommen werden und für die wir deshalb jetzt schon Lösungswege entwickeln“, eröffnete Gesundheitsbürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb die dritte kommunale Gesundheitskonferenz des Fachbereichs Gesundheit im Bürgerhaus der Neckarstadt-West. Unter dem Motto „Kultursensibilität und gesund älter werden“ diskutierten Fachleute, Migrantenvertretungen und Politik, welche kultursensiblen Wege für ein gesundes Älterwerden in Mannheim möglich und sinnvoll sind.
 
Das Thema ist aktuell: In wenigen Jahren werden im Zuge des demografischen Wandels die stark besetzten Jahrgänge das Rentenalter erreichen. „Schon jetzt leben in Mannheim mehr Menschen ab 65 Jahren als Kinder und Jugendliche. Mehr als ein Viertel hat einen Migrationshintergrund“, verdeutlichte Dr. Peter Schäfer, Leiter des Fachbereichs Gesundheit, in seiner Präsentation über die besondere Vielfalt des Alterns in Mannheim. Um den älter werden Menschen in unserer Stadt in ihrer Vielfalt gerecht zu werden, sei deshalb ein differenzierter Blick auf Angebote der Prävention, der Gesundheitsförderung und der medizinischen Versorgung unerlässlich.
 
Interkulturelle Öffnung und Kultursensibilität
 
„Die Frage des Alters und des gesunden Älterwerdens beschäftigt uns bereits seit einiger Zeit“, betonte Dr. Freundlieb. „Ungünstige Erwerbsbiografien, geringe Renten, erlebte Altersarmut, unvorteilhafte Wohnbedingungen oder schlechte Gesundheitszustände: All das sind Gründe, weshalb gesundes Altern und gesellschaftliche Teilhabe für viele ältere Menschen heute schwer erreichbar sind. Verschiedene Barrieren behindern vor allem viele ältere Menschen mit Migrationshintergrund bei der optimalen Nutzung des sozialen und gesundheitlichen Versorgungssystems. Interkulturelle Öffnung und Kultursensibilität sind daher wichtige Parameter im Gesundheitswesen, der Altenhilfe und der Pflege, um die Inanspruchnahme durch Menschen mit Migrationshintergrund zu steigern.“
 
Wie können Gesundheitsressourcen und Teilhabe im Quartier unterstützt werden? Wie lassen sich Zugänge zu Gesundheitsversorgung und Prävention erleichtern? Wie können Sorgende in Pflegesituationen unterstützt werden? Diese Fragen wurden bei der 3. Mannheimer Gesundheitskonferenz gemeinsam mit Experten und Akteuren aus den jeweiligen Bereichen in vier unterschiedlichen Workshops erörtert. „Eine gute Versorgung im Alter, ein langes, gesundes und eigenständiges Leben ist das Ziel aller älteren Menschen. Dies gilt in besonderer Weise für die zugewanderten Seniorinnen und Senioren unserer Stadt“, erklärte die Bürgermeisterin. „Wir haben deshalb in Mannheim frühzeitig auf die Entwicklungen und die daraus entstehenden Herausforderungen reagiert, denn wir verfolgen mit unserem Entwicklungsplan Bildung und Integration die strategische Zielsetzung der interkulturellen Öffnung unserer Verwaltung sowie die Entwicklung von zielgruppenspezifischen Angeboten.“