Hilfe für Drogen- und Trinkergruppen im Jungbusch wird fortgesetzt

Mannheim aktuell

Hilfe für Drogen- und Trinkergruppen im Jungbusch wird fortgesetzt

Um der im Jungbusch vermehrt wahrgenommenen Drogen- und Trinkersituation entgegenzuwirken, starteten vergangenen Sommer auf Initiative der Stadtverwaltung kombinierte Maßnahmen, die nun im Ausschuss für Bildung und Gesundheit mehrheitlich Mittel zur Fortsetzung bewilligt bekamen.

Die Maßnahmen beinhalten einen Streetworker für die Drogenabhängigen- und Substituiertenszene, der regelmäßig vor Ort ist. Im Rahmen der Beschäftigungsmaßnahme „Pick up“ werden außerdem Drogenabhängige unter Betreuung Spritzen und Konsumutensilien an einschlägigen Konsumplätzen einsammeln. Maßnahmenträger für die Zielgruppe der Drogenabhängigen ist der Drogenverein Mannheim. Die im Sommer vorgenommene Aufstockung der Streetworkerstelle für die Trinkerszene bleibt erhalten. Maßnahmenträger für die Zielgruppe der Trinker ist der Caritasverband Mannheim. Beide Träger sind bewährte Partner der Stadt Mannheim im Bereich der Suchthilfe.
 
Vorangetrieben durch Gesundheitsbürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb konnten im Sommer Mittel für die drei neuen Hilfemaßnahmen zeitnah aus dem Etat ihres Dezernates bereitgestellt werden. „Die Stadt Mannheim hat ein umfassendes und differenziertes Suchthilfesystem“, erklärt Dr. Freundlieb, „dennoch gibt es immer wieder Menschen, die auf herkömmlichem Weg nur bedingt an die Hilfeeinrichtungen angebunden werden können. Wenn betroffene Suchtkranke ihren Weg nicht selbst zu uns finden, müssen wir als Verantwortliche auf sie zugehen.“
 
Die Stadtverwaltung reagierte mit den Unterstützungsmaßnahmen auf Hinweise von Anwohnern und Gewerbetreibenden zu den Drogenkonsumenten und Angehörigen der Trinkerszene im Bereich der Jungbusch- und der Beilstraße. Es treffen sich dort Gruppen mit ausgeprägten Suchtproblemen, um Alkohol zu konsumieren und die Zeit miteinander zu verbringen. Der Konsum von Alkohol in der Öffentlichkeit ist nicht verboten, damit einhergehende Begleiterscheinungen belasten die Anwohner jedoch zunehmend. Die Akteure im Jungbusch hatten sich an die Stadtverwaltung und den Runden Tisch Drogen, an dem die Suchthilfe, die Polizei und der Kommunale Ordnungsdienst ihre Maßnahmen koordinieren, gewandt und um Unterstützung gebeten. „Damit die Maßnahmen im Jungbusch und in der Innenstadt weiterhin und langfristig Erfolg zeigen, müssen diese auch in die Stadtteilstrategie eingebunden sein“, fuhr die Dezernentin fort, „hier stehen wir in engem Kontakt mit den Stadtteilakteuren. Doch mit kurativen Maßnahmen allein lässt sich die Problematik nicht lösen, wir brauchen weiterhin die aktive Unterstützung der Ordnungskräfte.“
 
Auch Erster Bürgermeister und Sicherheitsdezernent Christian Specht steht hinter dem Projekt: „Mit der Polizei haben wir uns darauf verständigt, dass diese offen in Uniform, Revierkräfte unterstützt vom Einsatzzug sowie verdeckt in zivil, durch das Rauschgiftdezernat im Jungbusch verstärkt Präsenz zeigen werden. Der Fachbereich Sicherheit und Ordnung steht den Bürgerinnen und Bürgern ebenfalls als Ansprechpartner zur Verfügung. Der KOD ist im Rahmen der verfügbaren Kapazitäten unter der Nummer 0621-293-2933 zu erreichen.“