Ein Masterplan für Mobilität, die voranbringt

Mobilität2035
Stadt Mannheim

Wie bringt Mobilität Gesundheit und Lebensqualität in Einklang, ist intelligent, nachhaltig und emissionsarm gestaltet und vernetzt die Menschen aus Stadt und Region? Antworten hierauf soll der Masterplan Mobilität 2035 geben, mit dem die Stadt Mannheim die Weichen für die kommenden 15 bis 20 Jahre stellen wird. In einer ersten Beteiligungsveranstaltung informierte die Stadt gestern darüber, wie die Mobilität der Zukunft aussehen kann und rief die Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich in den Prozess einzubringen. Für die Erarbeitung des Masterplans sind drei Jahre vorgesehen. Start war bereits 2020 mit ersten Analysen und dem Datenaustausch, sodass der Abschluss des Prozesses für 2023 anvisiert ist.

„Wir stehen vor der großen Herausforderung, als wachsende Stadt auf der einen Seite eine zukunftsfähige Mobilität für alle zu gewährleisten und auf der anderen Seite das Gesamtverkehrssystem umweltfreundlich und klimaschonend aufzustellen und mit den weiteren Konzepten der Stadtentwicklung zu vereinbaren. Verkehr, das ist alles – Auto, Rad, Fußgänger, ÖPNV, Carsharing und Elektromobilität. All das muss nicht nur nebeneinander existieren, sondern sich zusammenfügen zu einer Einheit“, erläuterte der für Bauen und Verkehr zuständige Bürgermeister Ralf Eisenhauer.

Vor rund 150 interessierten Zuhörern präsentierte der zuständige Fachbereich Geoinformation und Stadtplanung die Mobilitätsziele, die das bestehende Leitbild 2030 der Stadt Mannheim konkretisieren. Sie wurden gemeinsam mit dem Projektbegleitkreis „Runder Tisch Masterplan Mobilität 2035“ entwickelt. Über all dem steht der Gedanke, den Verkehr zukünftig deutlich sicherer, nachhaltiger und klimafreundlicher zu gestalten. Wenn weniger Autos im öffentlichen Raum unterwegs sind, so die Darstellung, ergeben sich neue Gestaltungsspielräume: Begrünungen werten freie Flächen auf, Fußgänger und Radfahrer bewegen sich in einem angenehmeren Umfeld und Straßenräume werden von allen Bevölkerungsgruppen genutzt, wobei eine kinderfreundliche und barrierefreie Stadtgestaltung als Schwerpunkte gesehen werden. Die Mannheimerinnen und Mannheimer legen ihre Wege zu Fuß, mit dem Fahrrad oder dem ÖPNV zurück oder nutzen nachhaltige Mobilitätsformen mit neuen Antriebstechnologien. Sie profitieren dabei von einer sicheren und gut ausgebauten Fahrrad-Infrastruktur mit Schnellwegen, Straßen und Parkmöglichkeiten sowie attraktiven ÖPNV-Angeboten. Pendlerinnen und Pendler können ihren Arbeitsort schnell und umweltfreundlich erreichen, da die Verkehrsanbindungen über die Stadtgrenzen hinaus effizient gestaltet sind.

Doch wie sieht es aktuell aus? Noch ist die Mobilität in Mannheim nach wie vor stark vom Auto-Verkehr geprägt. Doch ein Radverkehrsanteil von heute 20 Prozent in der Kernstadt (Innenstadt und angrenzende Stadtteile) zeigt, dass die Mannheimerinnen und Mannheimer das Fahrrad gerne nutzen und die einzelnen Stadtteilzentren viele Angebote im Wohnumfeld bereithalten. Als Rückgrat der nachhaltigen Mobilität in Stadt und Region ist der ÖPNV in Mannheim bereits heute gut aufgestellt. Vielfältige Carsharing-Angebote ergänzen insbesondere die Kernstadt. Es bestehen aber auch hier noch Potenziale, diese kostengünstigen und flexiblen Angebote auszubauen – frei nach dem Motto „teilen statt kaufen“.

Die Veranstaltung gestern war der Auftakt einer langfristig angelegten Bürgerbeteiligung. „Eine Mobilität, die voran bringt, schaffen wir nur gemeinsam. Wir freuen uns über die große Resonanz und sind gespannt auf Ihre Ideen“, schloss Eisenhauer. Ab Juni können die Ziele des Masterplan Mobilität 2035 online auf dem Beteiligungsportal der Stadt Mannheim bewertet werden. Zusätzlich bietet die Stadt insgesamt fünf Stadtteilforen – entweder vor Ort oder virtuell – an, in denen konkret die Chancen und Optimierungen in den Stadtteilen diskutiert werden. Nähere Informationen und aktuelle Termine sind im Beteiligungsportal der Stadt Mannheim unter www.mannheim-gemeinsam-gestalten.de/masterplan zu finden.