Kinderhaus Vogelstang feiert 50. Jubiläum Schon seit der Gründung 1971 besonders innovative Kindertageseinrichtung

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Thomas Tröster

Am gestrigen Donnerstag feierte das städtische Kinderhaus Vogelstang sein 50. Jubiläum.
Schon bei ihrer Gründung war die Kita etwas ganz Besonderes: Sie war 1971 die erste Tageseinrichtung in Mannheim, in der Kinder von acht Wochen bis zur Einschulung unter einem Dach betreut wurden und somit sechs Jahre lang in einer Einrichtung bleiben konnten.

Bildungsbürgermeister Dirk Grunert hob in seiner Festrede den innovativen Charakter des Kinderhauses hervor. Die Bereitschaft zur Innovation kennzeichne das Kinderhaus bis heute, wobei das besondere Engagement der Einrichtung im Bereich Interkulturalität besonders herausragend sei: Familien und ihre Kinder aus Nationen mit 16 verschiedenen Mut-tersprachen werden aktuell im Kinderhaus betreut. „Sprachliche Bildung, ein lebendiger Austausch der Kulturen, voneinander lernen und Partizipation sind fest im Kinderhaus verankert“, lobte Grunert die Kita. „Jedes Kind, jede Familie soll sich hier willkommen und an-genommen fühlen.“

Das Gebäude des Kinderhauses musste seit seinem Bestehen zweimal saniert werden: 2013 waren die Krippenräume betroffen. 2019/20 wurde der Kindergartenbereich saniert. Dazu wurde die Kita vorübergehend in Containern in der Nähe zum städtischen Kinderhaus Dresdner Straße untergebracht. Baubürgermeister Ralf Eisenhauer äußerte im Vorfeld der Veranstaltung seine Freude darüber, rechtzeitig zum Jubiläum das Kinderhaus fertig saniert an Eltern, Kinder und Personal zurückgeben zu können. „Es sind sehr ansprechende Räume geworden. Mein Dank gilt besonders dem zuständigen Fachbereich Bau- und Im-mobilienmanagement sowie den Architekten für die gelungene Sanierung“, so Eisenhauer.

Im vergangenen Jahr stand die Kita durch die Pandemie vor erheblichen Herausforderungen, die den Kita-Alltag stark veränderten. Bürgermeister Grunert lobte die Kreativität und den Einsatz der Kita-Leitung und des gesamten Teams, um trotz dieser erschwerten Rahmenbedingungen ein gutes und hochwertiges Bildungsangebot für die Kinder aufrecht zu erhalten.

Für sein Projekt „Kulturelle und religiöse Vielfalt“ erhielt das Kinderhaus 2017 den Heinrich-Vetter Preis. Die Leiterin des Fachbereichs Tageseinrichtungen für Kinder, Sabine Gaidetzka, betonte das hohe fachliche pädagogische Niveau der Einrichtung. Partizipation der Kinder, Förderung ihrer Fähigkeiten und ihrer Interessen, Erziehungspartnerschaften mit den Eltern, Sprachförderung und Lebensweltorientierung, gesunde Ernährung und Bewegung sind heute Schwerpunkte in der Arbeit der Einrichtung. Ein besonderes Augenmerk wird auf die gute Vorbereitung auf die Grundschule gelegt. Vielfalt und Toleranz sind für die pädagogischen Fachkräfte wichtige Teile ihrer täglichen Arbeit. Die Sprache als Schlüssel für Integration wird in der Krippe und dem Kindergarten gestärkt und gefördert. Die Kita nimmt am Bundesprogramm „Sprache als Schlüssel zur Welt“ und am Landesprojekt „Koblibri teil“ und bietet hierdurch viele Möglichkeiten, die Sprachentwicklung der Kinder zu fördern.

Das Kinderhaus Vogelstang bietet insgesamt 102 Betreuungsplätze, davon 40 Krippenplätze für unter dreijährige Kinder und 62 Kindergartenplätze für über Dreijährige.