Ausbaukonzeptionen für 3 Stadtteile beschlossen Kita-Ausbau und der neue Grundschulbezirk Spinelli waren Themen in Bildungs-, Jugendhilfe- und Gesundheitsausschuss vom 28.10.21

29.10.2021
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Gleich drei Standortkonzeptionen zum Ausbau in der Kinderbetreuung hat der Jugendhilfeausschuss in der gestrigen Sitzung des gemeinsamen Ausschusses für Bildung, Gesundheit und Jugendhilfe beschlossen. Zudem beriet der Bildungsausschuss über die Gründung eines Schulbezirkes für die neue Spinelli-Grundschule und über Maßnahmen am Übergang von Schule und Beruf.

Ausbaukonzeptionen für die Stadtteile Neckarstadt-Ost, Sandhofen und Lindenhof vorgelegt
Um den weiteren Ausbau von Kinderbetreuungsplätzen in Mannheim zu forcieren und in den Stadtteilen ein bedarfsgerechtes Angebot zu schaffen, erstellt die Stadt sukzessive Standortkonzeptionen hierfür. Nun wurden dem Jugendhilfeausschuss Ausbaukonzeptionen für die Neckarstadt-Ost, Sandhofen und Lindenhof vorgelegt, die dieser jeweils einstimmig beschloss. Der Lenkungsausschuss Kita-Ausbau mit den jugendpolitischen Sprecher*innen hatte diesen bereits zugestimmt.

Im Stadtbezirk Lindenhof wurden zum 1. April 172 Kinderbetreuungsplätze für unter Dreijährige (u3) und 229 Kinderbetreuungsplätze für über Dreijährige (ü3) in sieben Kindestageseinrichtungen und Kindertagespflegestellen angeboten. Mit der Ausbaukonzeption wird nun - orientiert am Bedarf - eine Erweiterung der städtischen Krippe Belchenstraße um drei Kindergartengruppen sowie die Reservierung des Wirtschaftshofgeländes als Reservefläche für eine Kita empfohlen. Am Ende soll ein bedarfsgerechtes Angebot mit 232 u3- bzw. 439 ü3-Plätzen stehen.

Im Bezirk Neckarstadt-Ost gibt es 374 (u3) sowie 1.007 (ü3) Kinderbetreuungsplätze in achtzehn Kindestageseinrichtungen und Kindertagespflegestellen. Verschiedene Projekte zur Schaffung weiterer 83 Plätze sind in der Umsetzung. Letztlich soll ein Angebot von 574 (u3) bzw. 1.220 (ü3) Plätzen bereitstehen. Der weitere Ausbau wird folgendermaßen empfohlen: Eine zweigruppige Einrichtung soll in Kooperation mit der GBG entstehen. Ein viergruppiger Sport-und Naturkindergarten ist auf dem Areal des MFC Phönix geplant. Eine achtgruppige Kita soll auf dem städtischen Grundstück „Am Steingarten“ in Herzogenried erbaut werden, ebenso wie eine vier- oder fünfgruppige Einrichtung als Ersatz für das städtische Kinderhaus Herzogenried auf dem Gelände der IGMH. Eine viergruppige Einrichtung in städtischer Trägerschaft soll als Ersatz für den städtischen KiGa Weylstraße auf dem Eisenlohrplatz in Wohlgelegen errichtet werden. Eine Erweiterung des städtischen Kinderhauses „August-Kuhn-Straße“ um zwei Kindergartengruppen wurde als Reserveoptionen beschlossen. Schließlich ist zu prüfen, ob eine weitere Kita auf einem Grundstück in Herzogenried realisiert werden kann und die Kindertagespflege soll ausgeweitet werden.

In Sandhofen werden derzeit 74 (u3) und 242 (ü3) Plätze in neun Kindestageseinrichtungen und -pflegestellen angeboten. Durch bereits beschlossene Maßnahmen entstehen weitere 110 Plätze. Die Konzeption empfiehlt nun zudem eine sechsgruppige Kita beim SKV Areal in der Gaswerkstraße zu errichten, ebenso eine bis zu achtgruppigen Einrichtung und einen eingruppigen Naturkindergarten in der Kalthorststraße. Am Leimpfad soll eine viergruppigen Krippe entstehen. Ein Grundstück am Werner-Nagel-Ring soll als Reserveoption dienen und die Kindertagespflege soll ausgeweitet werden. Am Ende würden dann 194 (u3) bzw. 482 (ü3) Plätze angeboten werden können.

„Die jetzt vorgelegten Ausbaukonzeptionen sind ein weiterer wichtiger Schritt zur Schaffung eines bedarfsgerechten Kinderbetreuungsangebotes in Mannheim – dennoch müssen wir das Tempo weiterhin hochhalten, damit die beschlossenen Maßnahmen auch schnellstmöglich umgesetzt werden können“, führte Bürgermeister Dirk Grunert zu den Vorlagen aus.

Neues Kita-Projekt für 160 Kinder in der Neckarstadt-Ost geplant
Der Jugendhilfeausschuss hat nach ausführlicher Grundsatzdebatte mit zahlreichen Enthaltungen mehrheitlich empfohlen, das Kita-Projekt des Investors AUDERE EQUITY auf dem städtischen Grundstück „Am Steingarten 16“ in der Neckarstadt-Ost mit maximal 2,8 Millionen Euro zu fördern. Die letzte Entscheidung liegt beim Gemeinderat. Der Investor möchte dazu das Erbbaurecht von der Stadt übernehmen und ein achtgruppiges Kinderhaus mit bis zu 160 Ganztagesplätzen errichten. Zunächst werden 110 Plätze in fünf Krippen- und drei Kindergartengruppen angeboten.

Neuer Grundschulbezirk für die neue Spinellischule
Der Bildungsausschuss hat einstimmig zugestimmt, für den Neubau der Ganztagsgrundschule Spinelli einen Schulbezirk zu gründen und hierfür eine Neuzuschneidung der davon betroffenen Schulbezirke der Grundschulen Albrecht-Dürer, Bertha-Hirsch und Brüder-Grimm vorzunehmen. Für das neu entstehende Wohngebiet auf Spinelli hatte der Gemeinderat die Einrichtung einer zweizügigen, verbindlichen Ganztagsgrundschule beschlossen. Die Schulbezirksänderung wird nach Fertigstellung des Neubaus wirksam und betrifft Kinder, die ab dem Schuljahr 2023/2024 eingeschult werden. Kinder, die zu diesem Zeitpunkt bereits die Grundschule besuchen, betrifft die Änderung nicht. Das letzte Wort hat der Gemeinderat.

Der Schulbezirk der Albrecht-Dürer-Schule wird durch eine Begradigung an der Wachenheimer und an der Deidesheimer Straße reduziert. Dem Schulbezirk der Bertha-Hirsch-Schule werden die geplanten Neubauten der dritten Bauphase von Spinelli sowie die am Wingertbuckel zugeordnet. Der Schulbezirk der Brüder-Grimm-Schule wird durch wegfallende Flächen, die künftig zur Spinelli- und Bertha-Hirsch-Schule zugeordnet werden, geringfügig reduziert. Die Schulbezirksgrenze der Spinellischule verläuft dann ab den Bahngleisen durch die Wachenheimer Straße nach Osten bis zur Deidesheimer Straße und von dort über die Innere Bogenstraße nach Norden bis zur Rollbühlstraße/B38. Von dort geht sie östlich bis zur Völklinger Straße und zieht sich nach Süden bis zur Anna-Sammet-Straße. Schließlich verläuft sie nach Süden bis zum Aubuckel, von dort bis zu den Bahngleisen und zurück zur Wachenheimer Straße.

Maßnahmen am Übergang von Schule zum Beruf für bessere Bildungschancen
Der Bildungsausschuss befürwortete einstimmig, dass im Bereich Übergangsmanagement Schule-Beruf im Jahr 2022 Aktivitäten und Maßnahmen in Höhe von 1,1 Millionen Euro finanziell unterstützt werden sollen. Dabei stehen für weitere Projekte, beispielsweise Kofinanzierungen neuer Landes- oder Bundesprojekte, 59.275 Euro zur Verfügung. Durch die bezuschussten Maßnahmen werden insbesondere sozial benachteiligte Schüler*innen hinsichtlich gleicher Bildungschancen unterstützt mit dem Ziel, die Übergangsquoten von Werkrealschulen in eine betriebliche Ausbildung zu verbessern. Durch die Mittel wird insbesondere der Einsatz von Ausbildungslots*innen und -helfer*innen an den weiterführenden Sekundar 1- Schulen finanziert. Final entscheidet der Gemeinderat.