Verleihung der Goldenen Bürgermedaille

15.11.2021

Verabschiedung
Nationaltheater Mannheim Maximilian Borchardt

„Sie haben den Verein der Freunde und Förderer des Nationaltheaters in eine neue Dimension geführt“, würdigte Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz das Engagement von Professor Achim Weizel, seit 1993 Vorsitzender des Vereins und von Ulla Hofmann, seit 1994 seine Stellvertreterin. Der Oberbürgermeister zeichnete beide im Rahmen einer vom Nationaltheater gestalteten Abschiedsfeier im Schauspielhaus mit der Goldenen Bürgermedaille der Stadt Mannheim aus.

Nicht nur die Zahl der Mitglieder habe sich unter der Führung von Prof. Weizel und Ulla Hofmann vervielfacht. Beide hätten es auch geschafft, die besondere Beziehung zwischen der Mannheimer Bürgerschaft und dem Theater als Ort der Verständigung zu stärken. Der Oberbürgermeister erwähnte eine Reihe von Projekten, die von beiden initiiert worden waren, wie zum Beispiel das Format der „Begegnungen“, das Blicke hinter die Kulissen des Theaters ermöglicht, die „Mannheim-Tour“ für neue Mitarbeitende oder die Förderung von Hausautoren.

Dr. Kurz unterstrich auch die Bedeutung des sozialen Engagements der beiden Ausgezeichneten. Mit dem „Treffpunkt Theater“ sei es auch Menschen, die sich sonst keinen Theaterbesuch leisten könnten, möglich, Theater kennenzulernen. „Die Liebe zum Theater und die Liebe zu unserer Stadt ist nicht nur ihre gemeinsame Linie. Sie hat Ihre Arbeit geprägt und dazu geführt, dass Sie immer wieder neue Impulse gesetzt haben und eine große Unterstützung und zentrale Basis für die Weiterentwicklung des Theaters geschaffen haben. Für Ihr besonderes Engagement für das Haus und für die Stadt Mannheim übereiche ich Ihnen deshalb die Bürgermedaille in Gold“, würdigte der Oberbürgermeister die Arbeit der beiden Geehrten.

Ulla Hofmann dankte für „die große und unverhoffte Ehre“: „Theater ist wichtig für die Stadt und manchmal auch für jeden einzelnen. Und Theater kennt keine Grenzen.“ Auch Professor Weizel zeigte sich bewegt „von den vielen Zeichen der Wertschätzung“. Theater müsse sich immer wieder erneuern und so sei auch die anstehende Sanierung ein logischer Zeitpunkt, um das Amt jetzt in jüngere Hände zu legen: „Es war mir eine Freude und Ehre!“

Zum Abschied von Prof. Weizel und Ulla Hofmann hatte das Nationaltheater ein Programm mit Elementen aus allen Sparten zusammengestellt, wie das Lied „Zueignung“ von Richard Strauß, das Duett „Lippen schweigen“ aus der Lehár-Operette „Die lustige Witwe“, eine Lesung aus „Der Bockerer“, eine Tanz-Szene und ein Beitrag vom Jungen Nationaltheater oder Szenen aus „Dada Total – ein Abend für Katzen“. Für einen besonderen Moment sorgte Hedi Kriegeskotte, die bis 1986 am Nationaltheater Mannheim engagiert war, mit ihrem Vortrag der Schiller-Ballade „Die Bürgschaft“. Beendet wurde das Programm schließlich mit einem von Fritjof von Gagern, dem Vorsitzenden der Musikalischen Akademie, vorgetragenen Cello-Stück.

Zuvor hatte bereits der Opern-Intendant Albrecht Puhlmann – in Vertretung des erkrankten geschäftsführenden Intendanten Marc Stefan Sickel - die Verdienste von Weizel und Hofmann gewürdigt und Ulrich Schwab, der von 1996 bis 2005 Mannheimer Generalintendant war, schilderte per Video-Zuschaltung, die außerordentlichen Leistungen der beiden: „So viel Euphorie und Leidenschaft habe ich in der deutschen Theaterlandschaft nirgendwo erlebt“, betonte er.