Medien-Elternabend erklärt zielgruppengerecht Facebook und Co.

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© Stadt Mannheim, Fachbereich Presse und Kommunikation

Medien-Elternabend erklärt zielgruppengerecht Facebook und Co.

Ob in der Straßenbahn, in der Schule oder im Kinderzimmer: Medien sind allgegenwärtig und gerade Kinder und Jugendliche nutzen sie zumeist ohne Unterlass. Unter Schirmherrschaft von Bildungsbürgermeisterin Dr. Ulrike Freundlieb schafft der jährlich stattfindende „Medien-Elternabend“ in der Zentralbibliothek der Stadtbibliothek Mannheim Abhilfe: Die inzwischen vierte Ausgabe der kostenlosen Informationsveranstaltung bereitete das Thema „digitale Lebenswelten“ für Eltern und alle Interessierten auf und gab darüber praktische Hilfestellungen, wie junge Menschen zu einem sicheren und sinnvollen Umgang mit neuen Medien bewegt werden können. „Insbesondere in den letzten zwei bis drei Jahren ist ein sprunghafter Zuwachs der Nutzung von Smartphones unter Kindern und Jugendlichen zu beobachten“, sieht Dr. Freundlieb die dringende Notwendigkeit für Eltern, sich eingehender mit dem Themenkomplex zu befassen. „Studien belegen, dass das Handy und mit ihm das mobile Internet zu ständigen Begleitern geworden sind, die den Alltag unserer Kinder wesentlich prägen.“
 
Da das Mobiltelefon individuell genutzt werde – und nicht wie etwa der Fernseher gemeinschaftlich – sei eine direkte Kontrolle nicht möglich, erklärte die Bürgermeisterin, es sei eine neue Form von Medienerziehung gefragt, die vor allem auf Kommunikation und Austausch abziele. Eine für viele Eltern unbekannte Sphäre, in die Referent Björn Friedrich, Medienpädagoge und Autor von „Das Elternbuch zu WhatsApp, Facebook, YouTube & Co.“, mit seinem praxisnahen und informativen Impulsvortrag zum Kommunikationsverhalten von Kindern und Jugendlichen den Weg ebnete. „Rund zwei Drittel der befragten Eltern informieren sich im Verwandten- und Bekanntenkreis über die Nutzung neuer Medien, dann folgen Zeitschriften und Elternabende, bei denen sich immerhin noch ungefähr die Hälfte der Erwachsenen schon einmal informierte“, ging Dr. Freundlieb auf eine Studie von Dr. Karin Knop von der Universität Mannheim ein. „Die am nächsten liegende Informationsquelle, das Internet selbst, erweist sich jedoch als von eher geringer Relevanz für die Ratsuchenden.“
 
Vermittlung von Medienkompetenz
 
Die erstaunliche Erkenntnis: Aus der Studie gehen deutlich Unsicherheiten auf Seiten der Eltern hervor, Angebote wie Instagram, Snapchat oder Youtube sind ihnen häufig fremd, Informationsbedarf sehen indes dennoch nur wenige. Hier setzt die Stadtbibliothek Mannheim mit dem Medien-Elternabend an: „Wir bieten für Eltern und Interessierte zielgruppengerecht aufbereitetes Hintergrundwissen und zahlreiches Informationsmaterial, aber auch die Möglichkeit, selbst Medien und Geräte auszuprobieren und Fragen zu stellen“, erklärte Bibliotheksleiter Dr. Bernd Schmid-Ruhe. Kostbares Wissen, das im zweiten Teil des Abends auf dem Themenbasar im persönlichen Gespräch vertieft wurde. Zahlreiche Mannheimer Medienexperten standen zu unterschiedlichsten Fragen der Medienerziehung Rede und Antwort. „Ich freue mich sehr, dass sich auch in diesem Jahr wieder Expertinnen und Experten unterschiedlicher Einrichtungen und Initiativen bereiterklärt haben, auch individuellen Fragen nachzukommen und notwendige Medienkompetenz zu vermitteln.“
 
Fachleute des Chaos Computer Clubs Mannheim e.V., des Instituts für Medien- und Kommunikationswissenschaft der Universität Mannheim, der Jugendförderung der Stadt Mannheim, klicksafe e.V., dem Polizeipräsidium Mannheim, Referat Kriminalprävention, pro familia Mannheim e.V., dem Stadtmedienzentrum, der Starkmacher e.V. oder etwa von den Suchtberatungsstellen des Caritasverbandes und des Fachbereichs Gesundheit der Stadt Mannheim standen auf dem Themenbasar zur Verfügung. An „Do-it-yourself“-Ständen der Stadtbibliothek konnten die Besucher darüber Geräte wie Tablet-PCs, Spielekonsolen und elektronische Musikinstrumente selbst ausprobieren, am neuen „Pädagogen-Info-Point“ hatten speziell Fachkräfte aus Schulen, Kindergärten oder Horten Gelegenheit, sich zu informieren und auf Wunsch eine Teilnahmebestätigung ausstellen zu lassen.
 
Zahlreiche weitere Medien der Bibliothek sowie reichlich kostenloses Informationsmaterial zum Thema „Medienkompetenz“ rundeten das Angebot des Abends ab, der erneut von der Initiative „Kindermedienland Baden-Württemberg“ finanziell unterstützt wurde.