Queerer Jugendtreff in Mannheim eröffnet

12.04.2022

jug
Deniz Gedik

Als ein neues Angebot der Kinder- und Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit steht jungen Menschen in Mannheim ab sofort nun auch ein „Queerer Jugendtreff“ zur Verfügung.
Bereits bei den Haushaltsberatungen hatte der Gemeinderat beschlossen, in Mannheim einen Queeren Jugendtreff einzurichten. Im Sommer 2021 gab es mit der Eröffnung des Queeren Zentrum Mannheims e.V. (QZM) auch ganz konkret das räumliche Angebot, einen Jugendtreff umzusetzen. Nun war es soweit: Am gestrigen Montag, 11. April, öffnete der Queere Jugendtreff offiziell seine Pforten.

„Ich freue mich sehr, heute gemeinsam mit Ihnen und Euch den Start des Queeren Jugendtreffs in Mannheim zu feiern. Im Namen des Gemeinderats und der Stadtverwaltung bedanke ich mich für die schnelle, und wie wir heute sehen, tolle Umsetzung des Angebots für lesbische, schwule, bisexuelle, trans*, inter* sowie nicht-binäre und queere Jugendliche und jungen Erwachsenen“, betonte Jugendbürgermeister Dirk Grunert in seinem Grußwort. „In den Leitlinien der Stadt Mannheim haben wir festgehalten, dass die soziale und kulturelle Teilhabe und ein gesellschaftliches Miteinander wichtige strategische Ziele sind. ‚Die Gleichstellung der Geschlechter und die Anerkennung vielfältiger menschlicher Identitäten und Lebensentwürfe sind hergestellt‘, heißt es dort. An der Erreichung dieses Ziels hat nun auch dieser neue Queere Jugendtreff einen maßgeblichen Anteil“, führte Grunert weiter aus.

Aufgrund seiner großen Erfahrung mit der Zielgruppe – so werden bereits aktuell fünf Jugendgruppen angeboten – wurde die Trägerschaft der Psychologischen Lesben- und Schwulenberatung Rhein-Neckar e.V. (PLUS) übertragen. Diese hat ein differenziertes Konzept entwickelt, das als Grundlage für die Arbeit in einem Queeren Jugendtreff genutzt werden kann. Die Angebote der Jugendarbeit und Jugendsozialarbeit sollen sich am Interesse der Zielgruppe orientieren. Das Angebot soll Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis unter 27 Jahren zu einer guten Freizeitgestaltung, der Beteiligung an außerschulischen Bildungsangeboten und dem Aufbau von persönlicher und sozialer Kompetenz anregen. Dabei finden die besonderen Lebensbedingungen von lesbischen, schwulen, bisexuellen, trans*, inter* sowie nicht-binären und queeren Jugendlichen und jungen Erwachsenen Berücksichtigung. Zum Ausgleich sozialer Benachteiligungen wird (sozial-)pädagogische Unterstützung angeboten, die die soziale, berufliche, schulische Teilhabe fördert und zu mehr Chancengerechtigkeit führt.

„Hier finden Jugendliche und junge Erwachsene die richtigen Ansprechpartner*innen, die sie unterstützten und beraten. Sie sorgen dafür, dass die jungen Menschen einen geschützten Raum finden, in dem sie ihre Freizeit verbringen, ihre Identität entdecken und frei entfalten können. Gerade für queere junge Menschen ist es wichtig, auf ihrem Weg sensible Unterstützung, zuverlässige Ansprechpartner*innen und enge Vertraute zu finden“, hob Grunert hervor.

Die Stadt Mannheim fördert das Angebot in den kommenden vier Jahren mit insgesamt rund 700.000 Euro. Nach dem Jugendhilfeausschuss hatte der Gemeinderat der Einrichtung des Jugendtreffs am 15. März dieses Jahres zugestimmt.

„Wir als Stadt Mannheim fördern diesen Jugendtreff, weil es uns wichtig ist, dass Chancengerechtigkeit nicht nur in Grundsatzpapieren steht, sondern in vielfältiger Art und Weise umgesetzt wird. Dazu gehört auch, dass sich junge Menschen ohne Einschränkungen treffen und organisieren können“; so der Bürgermeister abschließend.

Rund 60 Besucher*innen und Gäste hatten sich zum Start des neuen Angebots im Queeren Jugendtreff eingefunden, die neuen Räumlichkeiten in Augenschein genommen und dessen Angebote sofort in Beschlag genommen.