Q 6 Q 7-Chef blickt nach zwei Jahren Pandemie optimistisch in Zukunft

Q6
Niklas Wolfmeyer


• Vorläufige Corona-Bilanz von Hendrik Hoffmann fällt jedoch ernüchternd aus
• Einzelne Shopping-Sparten in Q 6 Q 7 Mannheim waren in der Lage, Angebote anzupassen
• Freude auf die Bundesgartenschau 2023: Q 6 Q 7 ist Netzwerkpartner

Zwei Jahre Corona-Pandemie: Die vorläufige Bilanz von Q 6 Q 7-Chef Hendrik Hoffmann fällt ernüchternd aus. Dennoch blickt er optimistisch in die Zukunft: „Der Einzelhandel hatte sich von der Politik wesentlich mehr Unterstützung erhofft; bekommen haben wir Auflagen. Für die kommende Zeit hoffen wir, dass vor allem die Verantwortlichen auf städtischer, Landes- und Bundesebene aus der Pandemie gelernt haben. Der Einzelhandel braucht nach wir vor Hilfe! Wir von Q 6 Q 7 freuen uns darüber, unsere Kunden aktuell endlich wieder ohne Einschränkungen im Quartier begrüßen zu dürfen. Besonders freuen wir uns, dass jetzt der 12-Monats-Endspurt zur Bundesgartenschau 2023 begonnen hat und wir als Netzwerkpartner dabei sind.“ Vergangene Woche wurde unter anderem auf dem Münzplatz von Q 6 Q 7 der Dauerkarten-Vorverkauf für das Mega-Event 2023 aus Blumenschau, Experimentierfeld und Sommerfest gestartet.
Die Bundesgartenschau 2023 ist für Hendrik Hoffmann, Geschäftsführer der CRM – Center- und Retail Management GmbH, die Q 6 Q 7 betreibt, wie für viele Mannheimer ein hoffnungsfroher Zielpunkt in der nahen Zukunft: „Nach all der Unsicherheit, den Einschränkungen und auch den Einbußen der letzten Zeit freuen wir uns natürlich, wenn wir unsere Kunden und Freunde aus Mannheim und der Metropolregion Rhein-Neckar bald wieder zu Sonderaktionen, die unbeschwert Spaß machen, begrüßen können. Der Countdown zur Bundesgartenschau spielt dabei natürlich eine ganz besondere Rolle, weil wir fest davon überzeugt sind, dass zur Eröffnung dieses tollen Ereignisses 2023 die Pandemie wirklich voll und ganz hinter uns liegt und auch die Unwägbarkeiten, die dieses Jahr vielleicht noch bringt, überstanden sind.“
Seine vorläufige Bilanz nach zwei Jahren Corona fällt – wenig überraschend – ernüchternd aus: „Die Corona-Pandemie hat dem gesamten Einzelhandel ordentlich zugesetzt, natürlich auch uns im Quartier“, bestätigt Hendrik Hoffmann. „Mit umfangreichen Sicherheitsmaßnahmen waren wir im Vergleich zwar hervorragend aufgestellt. So hatten wir beispielsweise ein COVID19-Schnelltest-Zentrum auf Parkebene 3 in der Tiefgarage eingerichtet. Es war die Fortführung unserer COVID-Strategie, alles dafür zu tun, dass sich unsere Gäste und Kunden sicher bei uns fühlen. Aber die Tatsache, dass viele Menschen einfach keine Lust auf Shopping hatten und auch, dass die gastronomischen Angebote in weiten Teilen wegen der behördlichen Vorgaben praktisch ausfallen mussten, war nur bedingt aufzufangen.“
Die Gastronomie hatte es wegen der massiven Beschränkungen besonders hart getroffen: Mehrere Betriebe wie etwa DIE KÜCHE in Q 6 Q 7 und Emma Wolf waren wegen der Pandemie gezwungen, dauerhaft zu schließen. „Dennis Maier hatte mit ,Emma Wolf since 1920' das Leitmotiv von Q 6 Q 7 Mannheim perfekt umgesetzt: einzigartige Konzepte aus der Region für die Region zu bieten, die es so noch nicht gab. Umso mehr schmerzt es, dass wir unseren Kunden und Gästen dieses Novum der Spitzenküche nun nicht mehr bieten können“, bedauert Hendrik Hoffmann. „Wir setzen alles daran, sobald wir die Pandemie vollständig hinter uns haben, mit neuen, frischen – und ungewöhnlichen – Ideen zu begeistern.“
Einzelne Shopping-Sparten im Quartier waren in der Lage gewesen, ihr Sortiment ein wenig an die neue Situation anzupassen. So hat beispielsweise REWE sein Angebot weg vom schnellen Mittagsgeschäft und Party-Einkäufen hin zum Wocheneinkauf modifiziert, weil sich auch die Kundschaft veränderte: Die Zahl der Kunden, die bei REWE einkaufen, weil sie in der Nachbarschaft leben, hat zugenommen. Diejenigen, die zum Arbeiten in die Stadt kommen, sind weniger geworden. „Je nachdem, wie sich die Home-Office-Situation entwickelt, wird das auch nicht mehr ganz zu Vor-Corona-Zeiten zurückgehen“, erwartet Hendrik Hoffmann.
Insgesamt war auf niedrigem Niveau ein Auf und Ab zu beobachten. Der Sommer 2021 bis etwa Oktober sah beispielsweise nicht allzu schlecht aus. „Im Juni konnten wir unsere Kunden wieder fast wie vor der Pandemie zurück begrüßen. Kein Test war mehr notwendig, keine Terminvereinbarung. Lediglich die Maskenpflicht galt weiterhin. Der Sommer hatte in Q 6 Q 7 Einzug gehalten“, erinnert sich Hoffmann. „Auch wenn die Corona-Pandemie noch nicht vollständig besiegt war, waren wir guten Mutes. Immer mehr Menschen ließen sich impfen und trugen damit zum Schutz für uns alle bei. Diese zunehmende Sicherheit hob auch die Shopping-Laune, das haben wir damals ganz deutlich gespürt.“
Im August wurden die COVID-19-Testmöglichkeiten stark ausgeweitet. Mit einem breiten Impf- und Testangebot luden neben der Apotheke in Q 6 Q 7 jetzt auch Arztpraxen die Mannheimerinnen und Mannheimer ein, sich vor COVID-19 zu wappnen. Q 6 Q 7-Chef Hendrik Hoffmann: „Ziel war, unsere Türen auch nach den Sommerferien offen zu halten – ohne Einschränkungen. Dafür ist ein breiter Impfschutz in der Bevölkerung die beste Voraussetzung.“
Im Dezember wurden die Test- um Impfangebote erweitert. Unter dem Motto ,Gemeinsam gegen Corona – Der große Impf-Tag in Q 6 Q 7‘ startete eine große Impfinitiative von Mannheimer Urologen, der Universitätsmedizin Mannheim, der Stadtverwaltung Mannheim und Q 6 Q 7. An mehreren Aktionstagen bis in den Januar 2022 standen mehrere tausend Dosen des COVID-19-Impfstoffes für Erst- und Boosterimpfungen bereit.
„Der Winter – das gesamte Weihnachtsgeschäft – war dann wie im Vorjahr eine Katastrophe, auch wenn es diesmal keinen Lockdown gegeben hatte“, bewertet Hendrik Hoffmann den Jahreswechsel 2021/22. Dafür, aber auch für die zahlreichen Versäumnisse in den vielen Monaten davor, macht Hendrik Hoffmann auch Politikerinnen und Politiker verantwortlich: „Nach fast zwei Jahren Pandemie hätte man erwarten müssen, dass die Politik Entscheidungen trifft, die die Menschen auch nachvollziehen können. Dem war und ist jedoch immer noch nicht so, vielmehr luden Politiker ihren Job auf andere wie beispielsweise uns Einzelhändler ab.“ Alleine in Q 6 Q 7 hätten so viele unterschiedliche Regeln gegolten, „dass diese kein Mensch mehr nachvollziehen konnte. Für den Lebensmittelhandel und den Drogeriemarkt im Basement etwa galten keine Einschränkungen, für den anderen Einzelhandel aber galt 2G, für die Außengastronomie galt 3G+, drinnen aber war wiederum 2G gültig. Im Hotel galt eigentlich ebenfalls 2G, aber für Geschäftsreisende dann wieder 3G. Das Fitnessstudio operierte wiederum unter 2G-Bedingungen. „Und das alles innerhalb unseres Quartiers!“ Eine „Schnellübersicht“ der Landesregierung hatte es auf 11 Seiten Umfang gebracht! „Solche Vorgaben, die ehrlicherweise keiner mehr aufnehmen kann, sind zum Scheitern verdammt. Die Politik drückt sich um harte Entscheidungen und instrumentalisiert dafür andere wie uns vom Einzelhandel – und das auch noch mit wenigen Stunden Vorlauf: Entscheidungen werden mitten in der Nacht verkündet und sollen am nächsten Morgen bereits umgesetzt sein. All das ist nach fast zwei Jahren Pandemie absolut nicht mehr akzeptabel.“
„Dennoch blicken wir optimistisch in die Zukunft“, versichert Hendrik Hoffmann: „Ich habe die große Hoffnung, dass die Verantwortlichen auf Stadt-, Landes- und Bundesebene die richtigen Schlüsse gezogen haben und künftige Notlagen, die ab einem gewissen Zeitpunkt auch planbar sind, uns nicht mehr so drastisch treffen.“
Kunden sollen Q 6 Q 7 wieder unbeschwert genießen können: „Unser Team plant für dieses Frühjahr und den Sommer bereits tolle Aktionen, zugegeben noch mit leicht angezogener Handbremse, da in Sachen Corona ja noch der ein oder andere Rückschritt möglich ist. Diese Zurückhaltung können wir hoffentlich aufgeben, wenn es dann mit der Bundesgartenschau 2023 in die heiße Phase geht und wir uns, wie ganz Mannheim, auf dieses großartige Ereignis freuen.“