„Abläufe sehr gut organisiert – haben uns hier sehr wohl gefühlt!“

vom 5. Mai 2022

Nationenpreis
MMT



(pbb) Das Lob kommt aus berufenem Mund: „Die Atmosphäre hier war fantastisch, das haben wir bei den Paras nicht so oft!“ Nico Hörmann (42) ist der Equipe-Chef der Para-Equestrians, der Dressurreiterinnen und -reiter mit Handcap, und er zeigte sich von den drei Para-Tagen im MVV-Reitstadion – präsentiert von LOTTO Baden-Württemberg – überaus angetan. „Die Abläufe waren sehr gut organisiert, und wir haben uns hier sehr wohl gefühlt.“ Aus sportlicher Sicht, so der Berliner, „haben die Kandidatinnen und Kandidaten für die Weltmeisterschaft im August im dänischen Herning aufsteigende Form und sich leistungsmäßig verbessert gezeigt“. Immerhin sei Mannheim erst das
dritte Para-Turnier in diesem Jahr und ist zugleich die erste Sichtung für die WM, es folgen noch die Deutschen Meisterschaften im München und das Turnier in Kronberg, „dort wird die internationale Konkurrenz dann sicherlich schon stärker sein“.

Am Schlusstag der Mannheimer Para-Tage wurden in allen Klassen die Kür mit Musik geritten, und immer wieder säumten Besucher der angrenzenden größten Regionalmesse Deutschlands, dem Maimarkt, als Zuschauer die Stehtribüne. In der Musikkür Grade III um den Preis der VR Bank Rhein-Neckar eG konnte die Kanadierin Roberta Sheffield ihren zweiten Sieg in Mannheim feiern, am Dienstag war sie Zweite geworden und gestern holte sie ebenfalls eine goldene Schleife. Auf ihrer 13-jährigen Stute Fairuza erhielt sie von den internationalen Richtern aus Neuseeland, den Niederlanden und Deutschland 74.778 Prozentpunkte. Damit hielt sie Melanie Wienand (Osnabrück) und den neun Jahre alten Hannoveraner Wallach Lemony’s Loverboy (73.322) und Dr. Angelika Trabert vom Hofgut Petersau (73.000) auf Distanz.

Ein nicht alltägliches Ergebnis brachte danach die Kür in Grade I um den Preis der Heinrich-Vetter-Stiftung: Am Ende kamen sowohl Laurentia Yen-Yi Tan (Singapur) als auch Martina Benzinger (Cottbus) auf 76.111 Prozentpunkte. So musste – laut Reglement – die B-Note entscheiden, und hier hatte Tan im Sattel des Wallachs Hickstead (234) gegenüber Benzinger auf der Schimmelstute Nautika (230) die Nase vorn. Dritte wurden die Österreicherin Julia Sciancalepore und Heinrich IV, ein zehn Jahre alter Hannoveraner Wallach (73.556).

Pepo Puch, zum Dritten: Der zweimalige Paralympics-Sieger sicherte sich nach seinen Erfolgen am Dienstag und am Mittwoch in Grade II auch am abschließenden Donnerstag den Preis der LOTTO Baden-Württemberg. Auf seinem Hannoveraner Wallach Sailor’s Blue wurde sein Vortrag vom internationalen Richter-Gremium mit 75.589 Prozentpunkten bewertet – souveräner Sieg vor Heidemarie Dresing (Osnabrück) und der neun Jahre alten, in Hannover gezogenen Stute La Boum (73.933). Auf den dritten Rang kamen Gianna Regenbrecht (Münster) und ihr 12-jähriger Oldenburger Hengst Fuerst Sinclair (69.544).

Auch in Grade IV gab es einen „Triple-Sieger“: Der Brasilianer Rodolpho Riskalla holte sich nach seinen Erfolgen am Dienstag und Mittwoch auch heute den Preis der MVV Energie AG. Mit Don Henrico, seinem schon 19 Jahre alten Hannoveraner Fuchshengst, dominierte er durch 78.525 Prozent das restliche Starterfeld. Zweite wurde Hannelore Brenner (Wachenheim) und ihre Rheinländer Fuchsstute Belissima M (74.383) vor der Australierin Matilda Carnegie und Boccelli (68.783).

Regine Mispelkamp (Geldern am Niederrhein) errang am Donnerstag ebenfalls ihren dritten Sieg. In der Grade-V-Kür um den Preis des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg erritt die Bronzemedaillengewinnerin der Paralympics 2021 von Tokio auf ihrem Wallach Highlander Delight’s 75.558 Prozent. Zweite, wie schon am Dienstag, wurde „Aufsteigerin“ Mona- Sophie Bimmel (Ilsfeld), die im Sattel ihres Hannoveraner Wallachs Fabricio von Nymphenburg auf 74.150 Prozent kam. Für die Schweizerin Nicole Geiger und ihren 17-jährigen Hengst Amigo gab das internationale Richtergremium aus Österreich, Großbritannien und Deutschland 72.883
Prozentpunkte.