Energiewende im Odenwald: MVV mit neuer Planung für Windenergieanlagen

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Antrag auf Errichtung von zwölf Windkrafträdern aus dem Jahr 2016 zurückgezogen
– Neue Planungen umfassen sieben Windenergieanlagen der aktuellen Generation
im Markgrafenwald zwischen Eberbach und Waldbrunn – Flächenschonende
Umsetzung sowie Anforderungen des Immissionsschutzes und forst- und
naturschutzrechtlicher Belange werden berücksichtigt – MVV prüft Möglichkeiten
einer finanziellen Beteiligung für Bürgerinnen und Bürger
Deutschland will bis zum Jahr 2045 klimaneutral werden. Eine wichtige Säule der Energiewende
ist neben der Reduzierung von Treibhausgasen der weitere Ausbau der erneuerbaren Energien,
vor allem der Wind- und Solarenergie. Das Mannheimer Energieunternehmen MVV betreibt
deutschlandweit unter anderem Wind- und Photovoltaikanlagen und fördert damit die
Unabhängigkeit von fossilen Energiequellen. Auch im Odenwald plant das Unternehmen die
Errichtung eines Windparks nach neuesten Standards.
MVV hat in diesem Zuge heute beim Landratsamt Neckar-Odenwald-Kreis den ursprünglich im
Jahr 2013 eingereichten und 2016 überarbeiteten Antrag zur Genehmigung von zwölf
Windenergieanlagen zurückgenommen. Gleichzeitig hat MVV die Behörde darüber informiert, dass
es einen neuen Antrag für die Errichtung von sieben Windenergieanlagen der aktuellen Generation
auf dem Höhenzug „Markgrafenwald“, gelegen in den Gemarkungen der Gemeinden Eberbach
und Waldbrunn, vorbereitet. Das neue Vorhaben wird sich wesentlich von dem Projekt
unterscheiden, das bereits 2012/2013 von der Markgrafenwald GbR initiiert und bei der
Verfahrensbehörde beantragt worden war: Es sollen weniger Anlagen errichtet werden, da sich der
Stand der Technik mittlerweile erheblich weiterentwickelt hat.
„Die heutigen Windräder sind nochmal deutlich leistungsfähiger im Vergleich zu der Technik von
2013. Die sieben neuen Windräder vom Typ Vestas V162 produzieren genauso viel Energie wie
die zuvor geplanten zwölf Anlagen. Das bedeutet, dass mit einer deutlichen Reduzierung der
Anlagenanzahl der Nutzen für das Klima unverändert hoch bleibt. Der Windpark wird etwa 33.000
Haushalte mit klimaneutraler und damit umweltschonender Energie versorgen können“, beschreibt
Ernst Kauder, Geschäftsführer MVV Windenergie GmbH, einige wesentliche Vorteile des neu
geplanten Windparks.
Kommunalbeteiligung geplant
Gleichzeitig haben sich zwischenzeitlich durch gesetzliche Regelungen neue Formen der
kommunalen Teilhabe am Ertrag der Windenergieanlagen ergeben. Gemäß dem aktuellen
Erneuerbare-Energien-Gesetz können Gemeinden vom Betrieb eines Windparks über die so
genannte Kommunalbeteiligung (§6 EEG) finanziell profitieren. MVV wird den Standortgemeinden
diese Abgabe in Höhe von 0,2 Cent je produzierter Kilowattstunde selbstverständlich anbieten. Im
Gegensatz zu anderen Gemeindeeinahmen verbleiben die Erlöse aus der Kommunalbeteiligung
unmittelbar im jeweiligen Gemeindehaushalt. Darüber hinaus prüft MVV Varianten von
Bürgerbeteiligungen, die es interessierten Bürgerinnen und Bürgern erlauben sollen, vom Betrieb
des Windparks finanziell zu profitieren.
Flächenschonende Umsetzung, leistungsfähigere Anlagen geplant
Klar ist auch: Das Projekt soll flächenschonend und unter Berücksichtigung der vorhandenen
Infrastruktur umgesetzt werden. Die Planungen für den Windpark berücksichtigen die Vorgaben
des in Aufstellung befindlichen Flächennutzungsplan des Gemeindeverwaltungsverbands
Neckargerach-Waldbrunn sowie des Flächennutzungsplanentwurfes der
Gemeindeverwaltungsverbandes Eberbach-Schönbrunn. Zudem halten die geplanten
Windenergieanlagen den Mindestabstand von eintausend Metern zur Wohnbebauung ein.
Geltende Richtwerte zum Immissionsschutz werden ebenso berücksichtigt wie die Empfehlungen
hinsichtlich forst- und naturschutzrechtlicher Belange – zum Beispiel für hochwertige
Biotopstrukturen.
Mit der Projektierung und dem Bau der Anlage wird das MVV-Tochterunternehmen juwi beauftragt.
Mit der Einreichung des neuen Antrags zum Anfang des dritten Quartals 2022 wird MVV
umfassende Informationen zu dem Projekt zur Verfügung stellen.