Stadt Mannheim - Fachbereich für Wirtschafts- und Strukturförderung

23.05.2022

UnternehmensbMa
Stadt Mannheim

Befragung zeigt Resilienz des Standorts
Trotz einer über zwei Jahre andauernden pandemiebedingten ökonomischen Ausnahmesituation sind die Mannheimer Unternehmen mit ihrem Standort grundsätzlich sehr zufrieden. Dies ist das Fazit der 6. Unternehmensbefragung des Fachbereichs für Wirtschafts- und Strukturförderung. Die Arbeit der Wirtschaftsförderung erhielt weiterhin sehr gute Noten. 534 in Mannheim ansässige Unternehmen nutzten vom 14. Februar bis zum 21. März 2022 die Möglichkeit, ihre Meinung über den Wirtschaftsstandort zu äußern. Die aktuelle Befragung war damit auch von den sich abzeichnenden Auswirkungen des Ukraine-Krieges bereits tangiert.

An der Befragung, die seit 2012 alle zwei Jahre in Zusammenarbeit mit der Mainzer L∙Q∙M Marktforschung GmbH durchgeführt wird, haben insgesamt 37 Prozent der angeschriebenen Unternehmen online sowie in ausführlichen persönlichen Telefoninterviews teilgenommen. Dieser sehr gute Wert zeigt deutlich, dass die Unternehmen ein Interesse am Austausch mit der Stadtverwaltung sowohl zum Standort Mannheim als auch zu den Dienstleistungen haben.

„Die Zufriedenheit der Unternehmen mit der Wirtschaftsförderung Mannheim liegt deutlich über den Zufriedenheitswerten in anderen Kommunen. Die Stadt Mannheim wird von Unternehmen insgesamt als hervorragender Standort beurteilt, um die definierten Unternehmensziele zu erreichen. Trotz der aktuellen Herausforderungen, wie ansteigende Energie- und Rohstoffpreise, erhöhte Arbeitskosten und einem nach wie vor bestehenden Fachkräftemangel blicken die Unternehmen in Mannheim optimistisch in die Zukunft“, fasst Sebastian Bauer, Geschäftsführer der L∙Q∙M Marktforschung GmbH, die Ergebnisse zusammen.

Hohe Standortloyalität der Mannheimer Unternehmen – Quadratestadt punktet auch im Städtevergleich

Insgesamt 90 Prozent der Befragten zeigten sich mit dem Unternehmensstandort Mannheim „sehr zufrieden“ bzw. „eher zufrieden“ und schätzen dabei vor allem die Lebensqualität (89 Prozent) und die Kundennähe (88 Prozent). Ihre im Vergleich zu anderen Städten überdurchschnittliche Loyalität zur Quadratestadt, dokumentiert die mit 93 Prozent sehr hohe Verbundenheit zum Standort und die Bereitschaft von 91 Prozent der Firmen, auch künftig vor Ort zu investieren. 86 Prozent der Betriebe betrachten Mannheim als den perfekten Platz zur Erreichung geschäftspolitischen Ziele. Die Mehrheit der Unternehmen blickt optimistisch in die eigene Zukunft wie auch in die Zukunft des Wirtschaftsstandorts Mannheim. Waren 2020 noch 71 Prozent der Teilnehmer der Umfrage der Meinung, dass es mit dem Unternehmensstandort „aufwärts“ oder „eher aufwärts“ geht, ist diese Ansicht zwar im Jahr 2022 auf 67 Prozent gesunken aber in Anbetracht der nun über zwei Jahre andauernden ökonomischen Ausnahmesituation ist dies ein sehr gutes Ergebnis.

„Die regelmäßige Wiederholung der Befragung ermöglicht es uns, eine Entwicklung sichtbar zu machen. Die 6. Unternehmensbefragung zeigt die Resilienz des Standorts Mannheim. Unser Unternehmensstandort wird trotz Pandemie auch in diesem Jahr stabil sehr gut bewertet und in Punkto Standortloyalität schneidet Mannheim im Städtevergleich erneut überdurchschnittlich ab. Dennoch gilt es Entwicklungen, die aus der Pandemie oder der derzeitigen weltpolitischen Lage resultieren, im Blick zu behalten und Attraktivität und Zukunftsfähigkeit des Wirtschaftsstandorts Mannheim in Zeiten der Transformation aktiv mitzugestalten“, betont Wirtschaftsbürgermeister Michael Grötsch.

Aktuelle weltpolitische Lage beeinflusst Ergebnisse

Angesichts der aktuellen politischen Lage erscheint es wenig überraschend, dass bei der Frage nach den bedeutendsten Herausforderungen für das eigene Unternehmen die Punkte „Entwicklung der Energiepreise“ sowie „Entwicklung der Rohstoffpreise“ deutlich häufiger genannt werden als bei früheren Befragungen. Beide Aspekte spielten eine deutlich wichtigere Rolle als die Verkehrssituation in Mannheim, die in den vergangenen Jahren eher im Mittelpunkt stand. Verbesserungsbedarf sieht die Wirtschaft beim Angebot an Gewerbeflächen – knapp jeder zehnte Betrieb rechnet mit einem steigenden Flächenbedarf – und dem Angebot an qualifizierten Arbeitskräften.

Relevante Themen der Unternehmen im Blick

„Dass 79 Prozent der Unternehmen sich mit unserer Leistung zufrieden zeigen und sogar 91 Prozent die Kompetenz ihrer Ansprechpartner schätzen, freut uns natürlich sehr. Die Ergebnisse der Unternehmensbefragung belegen zudem, dass wir mit unseren Schwerpunkten auf dem richtigen Weg sind. Hier stehen die direkte Firmenbetreuung, der hohe Erfüllungsgrad bei Basisleistungen, aber auch neue Projekte beispielsweise im Bereich der Clusteraktivitäten im Fokus“, so Christiane Ram, Leiterin der Wirtschaftsförderung

Themen wie Fachkräftegewinnung oder Digitalisierung, denen rund 80 Prozent der Unternehmen eine besonders hohe Relevanz zuschreiben, hat der Fachbereich für Wirtschafts- und Strukturförderung fest im Blick. Angebote der Wirtschaftsförderung zur Digitalisierung im Rahmen des Netzwerks Smart Production und die Unterstützung bei der Fachkräftegewinnung im Bereich „Menschen und Kompetenzen“ werden gut angenommen.

So vereint das von der Wirtschafts- und Strukturförderung initiierte Netzwerk Smart Production rund 50 innovative Start-ups, Mittelständler, Global Player und wissenschaftliche Einrichtungen aus IT und Produktion zu einem leistungsfähigen und umsetzungsstarken Industrie 4.0 Innovationscluster und bringt die digitale Transformation in der Region voran. Das Netzwerk unterstützt durch themenrelevante Veranstaltungen die Vernetzung ihrer Mitglieder. Daraus sind in der Metropolregion Rhein-Neckar bereits erfolgreiche B2B Projekte und Innovationen entstanden.

Im Bereich „Menschen und Kompetenzen“ begleitet die Wirtschaftsförderung die Kontakte zu den regionalen Universitäten und Hochschulen und unterstützt beim Thema „Internationale Fachkräfte und internationale Studierende“ durch das Welcome Center Rhein-Neckar oder das Wohnangebot der GBG Mannheim für Auszubildende im „Azubihaus Mannheim“.

Bei der wichtigen Frage der Gewerbeflächenentwicklung wird seit über zehn Jahren prioritär das Prinzip der Innenentwicklung durch Konversion, Aufwertung und Neuentwicklung bereits bestehender Bauflächen konsequent verfolgt. Die aktuellen Arbeitsschwerpunkte der Gewerbeflächenentwicklung liegen beispielsweise in der Entwicklung und Vermarktung des Gewerbegebiets Neuostheim/HTS-Campus. Hier wurden mit der Ansiedlung der Siemens-Niederlassung und einer weiteren Großinvestition in diesem Jahr große Erfolge erzielt. Weitere Entwicklungsschwerpunkte sind die Unterstützung der Fa. Aurelis bei der Neuordnung des Turbinenwerks – also der ehemaligen Alstom-Fabrik, der Wiedernutzung der sogenannten Musikinsel im Luzenberg sowie die Umstrukturierung der Westspitze des Gebiets Pfeifferswörth. Dieses Gebiet soll Teil des MMT – Mannheim Medical Technology-Campus werden und zugleich einen Beitrag leisten, die Zugänglichkeit und die Aufenthaltsqualität der Wasserlagen an Rhein und Neckar zu erhöhen. Nicht zuletzt bei dem Projekt der Transformation der Mannheimer Wirtschaft im Rahmen des Local Green Deal stehen immer wieder die Fragen der künftigen Flächennutzung und der Standortqualitäten im Fokus der Firmeninteressen. Die Konzentration der Gewerbeflächenentwicklung auf den Innenbereich der Gemarkung stellt dabei besonders hohe Anforderungen an die Wirtschaftsförderung, weil im bereits besiedelten Bereich stets eine Vielzahl und Interessen aufeinandertreffen.