Hervorragende Mannheimer Baukultur ausgezeichnet

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© Stadt Mannheim, Fachbereich Presse und Kommunikation, Fotograf: Christian Richters

Hervorragende Mannheimer Baukultur ausgezeichnet

Zum ersten Mal wurde der Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg vom Ministerium für Verkehr und Infrastruktur in Stuttgart verliehen. Aus den rund 220 eingereichten Projekten wurden von einer unabhängigen Jury gleich drei Mannheimer Projekte in die Runde der letzten 24 ausgewählt. Baubürgermeister Lothar Quast, das Projektteam und und Architekt Hartwig Schneider von hartwig schneider architekten, Stuttgart nahmen am Dienstag, 2. Februar, für das Kreativwirtschaftszentrum C-HUB die Anerkennung in der Sparte Gewerbe/Industriebau von Winfried Hermann, Minister für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg, und der Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, Barbara Ettinger-Brinckmann, im Haus der Wirtschaft in Stuttgart entgegen.
 
Gesucht waren seit Januar 2010 in Baden-Württemberg realisierte Bauprojekte und städtebauliche Maßnahmen, die beispielhaft für eine qualitativ hochwertige bauliche, räumliche Entwicklung und Gestaltung der Städte und Gemeinden des Landes sind. Entsprechend dem breiten Spektrum der Einreichungen aus allen Bereichen des Planens und Bauens verteilen sich die Nominierungen auf sieben Sparten und einen Sonderpreis für Prozessqualität. Mit dem Staatspreis würdigt das Land jeweils den gemeinsamen Einsatz der Projektbeteiligten.
 
Unter den 24 Finalisten aller Sparten standen drei Mannheimer Projekte. Neben dem Sieger in der Sparte Gewerbe/Industriebau, „Kreativwirtschaftszentrum C-HUB“, war ebenso das Projekt „EBS-Eigenbetrieb Stadtentwässerung Mannheim, Neubau Verwaltungs- und Betriebsgebäude“ in der gleichen Sparte und der „Schwarzwaldblock“ in der Sparte Wohnungsbau nominiert.
 
„Der Preis und die gleichzeitige Nominierung des Verwaltungsgebäudes sind eine bemerkenswerte und schöne Bestätigung für den Erfolg unserer Bemühungen, Städtebau und Architekturqualität in Mannheim zu befördern. Das Kreativwirtschaftszentrum C-HUB ist in kurzer Zeit Anziehungspunkt für junge und innovative Firmen geworden und leistet einen wesentlichen Beitrag zur Stadtentwicklung, speziell zur Entwicklung des Stadtteils Jungbusch. Es ist darüber hinaus ein architektonisches Highlight. Beide Aspekte werden durch diesen Preis des Landes gewürdigt“, so Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz.
 
Baubürgermeister Lothar Quast betonte bei der Überreichung des Preises: „Dieses hervorragende Ergebnis ging aus einem Wettbewerbsverfahren hervor. Diese Verfahren sind ein unverzichtbarer Teil der Mannheimer Bau- und Planungskultur. Unser gemeinsames Ziel auf kommunaler und Landesebene sollte sein, dieses Vorgehen weiter zu verstetigen.“
 
Die unabhängige Jury war nachhaltig vom Nutzungskonzept beeindruckt. Das Nutzungskonzept – Existenzgründer und Kreative dort anzusiedeln – unterstützt zudem den gewünschten Imagewandel des Quartiers. „Durch die umfassenden Sanierungen des Bestandsgebäudes und dem ergänzenden Neubau wird die bisherige Aufwertung des Stadtteils Jungbusch konsequent fortgesetzt“, so die Jury.
 
Die Jury hob weiter hervor, „dass die Architekten in bestem Sinne weitergebaut haben: weder den Kontrast zwischen alt und neu zum beherrschenden Thema erhoben, noch die Entstehungszeit ihrer Bauten geleugnet haben. In seiner robusten Materialität und nüchternen Formensprache passt sich das Ensemble dem Umfeld an, jedoch ohne sich mit pseudohistorischer Attitüde dem Bestand anzubiedern.“
 
„Baukultur, das führt das Kreativwirtschaftszentrum Mannheim mustergültig vor, genügt nie sich selbst, sondern macht immer auch Stadt“, so die Jury abschließend.
 
Insgesamt erhielt die Stadt Mannheim 6,4 Millionen Euro Förderung für das Zentrum. Hiervon stammen 4,755 Millionen Euro aus dem europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und weitere 1,664 Millionen Euro aus Mitteln des Landes Baden-Württemberg zur Förderung der wirtschaftsnahen Infrastruktur. Der Fachbereich Wirtschafts- und Strukturförderung war sowohl Bauherr des Objekts C-HUB als auch Koordinator der EU-Strukturförderung in Mannheim.
 
Hintergrund:
 
Der Staatspreis Baukultur Baden-Württemberg vom Ministerium für Verkehr und Infrastruktur in Stuttgart wurde erstmalig in diesem Jahr vergeben. In den sieben Sparten (Städtebau/Stadtentwicklung, Infrastruktur-/Ingenieurbau, Wohnungsbau, Gewerbe/Industriebau, Bauen für die Gemeinschaft, Bauen für Bildung und Forschung und Öffentliche Räume und Freiräume) gingen insgesamt rund 220 Bewerbungen ein. Die unabhängige Jury hat aus der großen Zahl qualifizierter Einreichungen die 24 Projekte für den Staatspreis nominiert, die besonders beispielhafte planerische und bauliche Antworten auf die aktuellen Bauaufgaben in den Städten und Gemeinden des Landes geben.
 
Mitglieder der unabhängigen Jury sind ausgewiesene und bundesweit renommierte Fachleute. Zur Jury gehören außerdem neben Minister für Verkehr und Infrastruktur Baden-Württemberg Winfried Hermann mit Rosa Grünstein (SPD), Jochen Haußmann (FDP), Andrea Lindlohr (Bündnis 90/DIE GRÜNEN) und Dr. Patrick Rapp (CDU) auch Mitglieder aller Fraktionen des Landtags von Baden-Württemberg. Die weiteren Mitglieder sind Prof. Dr. Dr. h.c. Werner Durth (Architekturhistoriker, Soziologe, Architekt), Barbara Ettinger-Brinckmann (Präsidentin der Bundesarchitektenkammer, Architektin), Andrea Gebhard (Landschaftsarchitektin, Stadtplanerin), Reiner Nagel (Vorstandsvorsitzender Bundesstiftung Baukultur, Architekt, Stadtplaner), Prof. Christa Reicher (Architekt, Stadtplanerin), Prof. Matthias Sauerbruch (Architekt, Stadtplaner), Amber Sayah (Architekturkritikerin), Dr. Rena Wandel-Hoefer (Beigeordnete, Architektin) und Prof. Gesine Weinmiller (Architektin).