Tradtionelle „Närrische Bootsfahrt“ der KKM und „Kleiner Umzug“ ganz groß

„Jetzt kummt Mannem“ – so beginnt schon Jahrzehnte lang der große Fasnachtszug Mannheim/Ludwigshafen, wenn er in der närrischen Quadratestadt stattfindet. Genauso war es jetzt beim „Kleinen Umzug“ am Fasnachtssamstag, der in diesem Jahr deutlich größer ausgefallen ist, da der große Zug bekanntermaßen abgesagt wurde, in der nächsten Kampagne in Ludwigshafen aber wieder durchgeführt werden soll.
Den Anfang dieses fröhlichen bunten närrischen Zuges machte die „Kleppergarde“ in ihren farbenfrohen Kostümen, angeführt von Frank Just, Vizepräsident der KKM (Karneval Kommission Mannheim), die für diesen Zug und die davor stattfindende „Närrische Bootsfahrt“ verantwortlich ist, die es schon mehrere Jahrzehnte gibt und immer zu den besonderen Höhepunkten der heißen Phase der Kampagne gehört. Für beste Stimmung sorgten die einmal mehr die musizierenden „Karlsternhexen“ und die neu gegründeten „StroPis“ (Musikzug aus der „Stroßeridder“-Brass Band und dem ehemaligen Fanfarenzug der Neckarauer Narrengilde „Die Pilwe“. An deren Spitze steht der dienstälteste Mannheimer Fasnachtspräsident Rolf Braun, und sie stellen in dieser Kampagne ja auch die Stadtprinzessin.
Diese heißt Daniela II., Jubiläumsprinzessin der „Pilwe“ (seit 60 Jahren feiert man Fasnacht in „Neggaraa“) und ihr Prinzgemahl ist Ben I, vom großen jubilierenden „Feuerio“ (der Verein wird stattliche 125 Jahre alt). Das Stadtprinzenpaar thronte in einem offenen Jeep Wrangler, ließ wie alle anderen auch unzählige lautstarke Ahois erklingen und spielte bei Stefan Hoock auf der kleinen improvisierten „Feuerio“-Bühne gekonnt Luftgitarre. Die Beiden verkündeten ihre bemerkenswerten Mottos, sangen und schunkelten mit der Narrenschar. Die gewaltige Feuerio-Garde startete eine Polonaise. Außerdem dabei bei diesem wirklich gewaltigen „Kleinen Zug“ die Lieblichkeiten Lucia I. von Rebetanien vom CCW, das Prinzenpaar der Sandhöfer SKG „Die Stichler“, Sigrid II, und Wolfgang I., Alina I. von Tanz und Glanz, CdG- und Viernheimer Stadtprinzessin, Denise I, von den „Hellesema Grumbe“ aus Heddesheim, die „Spargelstecher“-Lieblichkeit Loredana I. und die First Lady des Club der Knöchelträger, Viktoria I, die meisten begleitet von ihren stattlichen Garden. Auch die weiteren Prinzessinnen stellenden Vereine waren natürlich mit von der Partie: Die „Fröhlich Pfalz“, die „Löwenjäger“ (ebenfalls mit einer stattliche Garde) der „Lallehaag“ und die „Sandhase“. Ein wirkliches farbenprächtiges Bild. Ganz viele Menschen standen am Straßenrand und jubelten dem Zug zu.
Zuvor stieg einmal mehr die „Närrische Bootsfahrt“ der KKM, dieses Mal auf dem neuesten prachtvollen Flaggschiff der Weißen Flotte Heidelberg, der 1000 PS starken und 59 Meter langen „Königin Silvia“ (die schwedische Monarchin hat ja bekanntlich in der schönen Stadt am Neckar das Licht der Welt erblickt).
Thomas Dörner, Präsident der KKM, konnte außer den Tollitäten und ganz vielen Narren auch ganz besondere Ehrengäste willkommen heißen, die wohl aussichtsreichsten Mannheimer OB-Kandidaten, die sich um die Nachfolge von Oberbürgermeister Dr.Peter Kurz bewerben, der ja nicht mehr antritt. Christian Specht (CDU) seit vielen Jahren „Erster Bürgermeister“ der Stadt und Thorsten Riehle, SPD-Fraktionschef und auch Geschäftsführer des Mannheimer „Capitol“. Der jüngste Teilnehmer, der bei der tollen Bootsfahrt und dem Zug am Arm von Papa Markus (natürlich beide in schmucker Gardeuniform, was bei dem fröhlichen kleinen Mann besonders goldisch aussah) mit von der Partie war und jede Menge Spaß hatte, gegen Ende auf Mamas Arm, war der gerade mal dreieinhalb Jahre junge Matteo Merz, Feuerianer in der sage und schreibe sechsten Generation. Ihre Bootsfahrt-Premiere erlebten Melissa und Mona, zwei hübsche „Piratinnen“ und Aktive der Feudenheimer Frauenfasnacht, die auch KKM-Mitglied werden wollen und deshalb sehr gerne vom KKM-Präsidenten eingeladen wurden. Auch sie hatten ganz viel Spaß und schnupperten am Ende dieses wunderschönen närrischen Vormittags, für den auch die RNV freundlicherweise die Stadtbahn stoppte, Höhenluft im 35 Meter hohen Riesenrad am Wasserturm mit einem herrlichen Ausblick über die Quadratestadt.

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Dieter Augstein
Bilder + Text  Dieter Augstein

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