Freiheit kann man nicht kaufen, für Freiheit muss man „stehen“ und kämpfen. Zum 80. Todestag der Geschwister Scholl


Verfasst von Dres. Ilya Zarrouk

Ilja


Als der Sanitätsfeldwebel Hans Scholl und seine Schwester Sophie Scholl vor 80 Jahren
hingerichtet wurden, soll er kurz vor seiner Hinrichtung gerufen haben: „Es lebe die Freiheit“.
Für diese Freiheit opferten sich die beiden Geschwister und ihr Mitstreiter Christoph Probst,
sie bauten ihre Ideale von Freiheit in ihren jungen Jahren auf das Fundament nach einem
geschlossenen menschenwürdigen Weltbild auf. Die Predigten des Münster Bischofs August
Clemens Graf von Galen, der sich für das Leben der Menschen mit einer Behinderung und
deren Lebenserhaltung ganz klar einsetzte in einer Zeit, wo der Nationalsozialismus keine
Freiheit in irgend in Form kannte, inspirierten die junge Generation „der Weißen Rose“,
genauso wie die aus Großbritannien erfolgten Ansprachen von Thomas Mann. Die Erkenntnis
1941, dass man sich entweder in einem geistigen Gefängnis einsperren lassen will, oder
seinem Gewissen im Sinne der Würde des Einzelnen führte auch zu dem Ergebnis, dass man
gegen die Diktatur aufstehen und Widerstand organisieren muss. Auch Oberst von
Stauffenberg und Feldmarschall von Witzleben hatten 3 Jahre später 1944 dieselbe
Auffassung nicht der Kadavergehorsam sei das Fundament eins freien Deutschlands, sondern
die moralische Verpflichtung die Würde des einzelnen wieder in Vordergrund zu stellen. Auch
hierfür ließen die Widerstandskämpfer vor 80 Jahren ihr Leben. Freiheit kann man sich nicht
kaufen soll Kurt Huber (hingerichtet 1943) ein Freund von Hans Scholl gesagt haben. Freiheit
ist in der Faktizität des Seines in der Tat nicht käuflich, sie muss jeder Zeit neu erkämpft und
neu justiert werden. Aber Freiheit ohne Grenzen bedeutet Anarchie und das was heute bspw.
die sogenannte „Letzte Generation“ als Freiheit im Sinne des passiven Widerstands postuliert
ist nicht mit den Spezifika des Freiheitsbegriffes zu verbinden. Im Sinne der Freiheit, muss
auch der Andersdenkende akzeptiert werden, damit der offene Gedankenaustausch möglich
werden kann. Dafür standen vor 80 Jahren eine Generation die wahrhaft im Sinne eines
objektiven Freiheitsideales standen und kämpften und auch dafür letztlich ihr Leben gaben.
Sie sollten heute Maßstab für unser gesellschaftliches und politisches Handeln sein und
bleiben.