Vom Tagesgeschäft bis zum strategischen Baustellenmanagement – Stadt investiert in Infrastruktur

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Vom Tagesgeschäft bis zum strategischen Baustellenmanagement – Stadt investiert in Infrastruktur

Die Anforderungen an die Mannheimer Infrastruktur sind enorm. Die Quadratestadt mit all ihrem Industrie-, Pendler- und Nahverkehr ist täglich Ziel von zehntausenden Fahrzeugen. Daher ist eine intakte und gut funktionierende Infrastruktur ein unerlässlicher Standortfaktor. Er sichert die Attraktivität und Leistungsfähigkeit dieser Stadt. Damit dies gehalten und ausgebaut werden kann investiert die Stadtverwaltung seit Jahren kontinuierlich in die Infrastruktur. Auch dieses Jahr stehen weitere Maßnahmen an Brücken, Straßen und Wegen an, für die rund 50 Millionen Euro bereitgestellt wurden. Die Baumaßnahmen sind strategisch geplant und zeitlich sowie örtlich aufeinander abgestimmt.
 
An verschiedenen Stellen in der Stadt werden Baustellen eingerichtet, Straßendecken erneuert, Radwege gebaut und Brücken saniert. Dieses Jahr stehen vor allem drei Schwerpunkte im Fokus. Neben den Erhaltungsmaßnahmen an den Mannheimer Brücken, den Maßnahmen für die Radinfrastruktur, stehen ebenfalls Vorarbeiten für den großen Plankenumbau an. Zudem werden die generellen Erhaltungsmaßnahmen im Mannheimer Straßennetz umgesetzt. „Große Projekte stehen vor der Tür. Daher haben wir vorausschauend geplant und investieren schon heute in die zentralen Themen der kommenden Jahre. Für den Abriss der Ludwigshafener Hochstraße, dem bevorstehenden Radjubiläum und dem Plankenumbau müssen wir schon jetzt unsere Vorarbeiten leisten“, fokussiert Baubürgermeister Lothar Quast die Schwerpunkte.
 
Rheinquerungen werden in Schuss gebracht
 
Die Rheinquerung wird im Zuge der Ludwigshafener Hochstraßen-Maßnahme zu einem Nadelöhr. Damit in der Bauphase auf Mannheimer Seite keine größeren verkehrsbeeinflussenden Bauarbeiten stattfinden, werden schon jetzt die Brückenköpfe saniert. Dabei werden im Wechsel Sanierungsarbeiten an den beiden Rheinbrücken durchgeführt. Im Bereich der Auf- und Abfahrten werden die Fahrbahnbeläge, die Schrammborde und die Bauwerkskappen erneuert. In verschiedenen Bereichen werden Betoninstandsetzungen durchgeführt und im Brückenkopf der Kurt-Schumacher-Brücke werden zwei Übergangskonstruktionen ausgetauscht. Zusätzlich werden im Bereich des Konrad-Adenauer-Brückenkopfes, im Bereich der Einführung der westlichen Riedbahn, die Unterseiten der Brücken saniert. Diese Maßnahmen dienen der Ertüchtigung dieser Knotenpunkte und der Vorbereitung der verkehrlichen Auswirkungen durch die Baumaßnahme Hochstraße Nord in Ludwigshafen.
 
Durch den Rückbau der Hochstraße Nord kommt es zu Einschränkungen und teilweise auch Sperrungen auf der Kurt-Schumacher-Brücke und einer Verlagerung der Verkehrsströme in den Süden auf die Konrad-Adenauer-Brücke. Seit letztem Wochenende ist eine der größten Maßnahmen an den Brücken bereits abgeschlossen worden. Im Laufe von nunmehr 28 Jahren waren die sogenannten Dehnungsbandprofile der Übergangskonstruktion der Konrad-Adenauer-Brücke verschlissen. An den undichten Stellen waren zudem die Lager der Dehnfugensteuerung korrodiert.
 
Lückenschlüsse im Radverkehrsnetz
 
In diesem Jahr werden in den Mannheimer Quadrate weitere rote Radfahrstreifen das Stadtbild zeichnen. Noch vor dem Radjubiläum 2017 werden weitere Lückenschlüsse umgesetzt. Neben der Käfertaler wird vor allem der Umbau der Bismarckstraße abgeschlossen. Alle Straßen, die in der Vergangenheit ein hohes Unfallrisiko für Radler bedeutete, erhalten eigene Rad- und zum Teil Umweltspuren. Zusätzlich werden Straßen, wie beispielsweise die Berliner Straße, in Fahrradstraßen umgewandelt. „Wir sind uns der Aufgabe bewusst, dass wir das Thema Radverkehr noch stärker vorantreiben müssen. Der Modalsplit zeigt, dass das Fahrrad immer stärker genutzt wird. Wir sind eine fahrradfreundliche Stadt und wollen dies vor allem im Jahr des Radjubiläums zeigen“, so Quast. Auch der Gemeinderat hat mit den entsprechenden Mittelerhöhungen für Radwegsanierungen den Weg geebnet. Im Doppelhaushalt stehen als Straßenbau-Gesamtinvestitionen, die eine Verbesserung der Radverkehrssituation nach sich ziehen, rund 10 Millionen Euro bereit. Der größte Anteil entfällt auf den Umbau der Bismarckstraße mit rund 5 Millionen Euro. Diese Maßnahme wird im Herbst 2016 abgeschlossen sein.
 
Planken stehen vor Umbau
 
Neben dem Straßennetz sind aber auch die Fußgänger im Blick. Damit in 2017 die gute Stube der Stadt, die Planken, umgebaut werden können, stehen schon ab Anfang April kleinere aber unabdingbare Arbeiten am Kanal-, Strom- und Fernwärmenetz unter der beliebten Einkaufsmeile statt. In Abstimmung mit der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH (RNV), der MVV Energie AG (MVV), dem Einzelhandelsverband und der City Werbegemeinschaft wurde dieser große Umbau bis ins Detail besprochen und diskutiert. „Die Vorarbeiten im Bereich des Kanals finden überwiegend in der Stollenbauweise statt. Somit können wir die Einschränkungen für die Besucher und den Einzelhandel reduzieren“, fügt Christa Backhaus-Schlegel, Leitung Fachbereich Tiefbau an. Im Sommer steht die Durchführung von Gleissicherungsarbeiten durch die RNV an, danach werden von August bis zum Weihnachtsgeschäft erste Leitungsverlegungs- und –sanierungsarbeiten der MVV durchgeführt, damit die Großbaumaßnahme „Umbau Planken“ ab Frühjahr 2017 im geplanten Zeitraum von 24 Monaten hergestellt werden kann. Daneben findet ab Ende März / Anfang April 2016 die Fortführung der Arbeiten rund um die Investorenmaßnahme „Q 6 / Q 7“ statt, so dass bis zur Eröffnung des neuen Einkaufszentrums Mitte September 2016 die Infrastrukturanlagen zeitgemäß erneuert sind.
 
Tagesgeschäft und Baustellenmanagement
 
„Neben all diesen Aufgaben haben wir das Tagesgeschäft fest im Blick“, so Backhaus-Schlegel. Neben den reinen Unterhaltungsmaßnahmen legt die Stadt dabei großen Wert auf grundlegende Sanierungen. Insgesamt werden in diesem Jahr 22 Großmaßnahmen umgesetzt. Der Fachbereich Tiefbau verfolgt bei der Thematik Straßenerhalt und Straßensanierung eine dreigliedrige Strategie, für die im aktuellen Haushalt Mittel in Höhe von rund 50 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Die ersten zwei Strategien beziehen sich auf die Sanierung nach bewerteten Straßen nach Schulnoten. Als dritte Strategie für die Straßenerhaltung und Straßensanierung werden künftig im Hinblick auf eine sparsame und wirtschaftlichere Haushaltsführung Synergien mit Maßnahmen Dritter, wie beispielsweise des Eigenbetriebes Stadtentwässerung, der RNV sowie der MVV stärker genutzt. Zu diesem Zweck finden mehrfach im Jahr Planungs- und Abstimmungsgespräche statt. Es wurde zudem ein umfangreicheres Baustellenmanagement und Baustelleninformationssystem installiert. Damit wird die Stadt den strategischen Anforderungen der Mannheimer Infrastruktur gerecht.
 
Hintergrund zu den grundlegenden Sanierungen:
 
Neben den reinen Unterhaltungsmaßnahmen legt die Stadt Mannheim großen Wert auf grundlegende Sanierungen. Der Fachbereich Tiefbau verfolgt dabei das System der Notenbereiche. Die Baumaßnahmen werden umgesetzt, wenn die Straßen einen gewissen Zustand erreicht haben. Straßen mit einer Zustandsnote von 1 bis 3 befinden sich in einem relativ guten Zustand. In diesem Fall wird mittels großflächiger Deckenerneuerungen die Straße davor bewahrt in den unteren Notenbereich 4 bis 6 und somit in den grundhaften Erneuerungsbereich abzurutschen. Straßen, die eine Zustandsnote von 4 bis 6 aufweisen, werden verkehrssicher und für alle Verkehrsteilnehmer bis zu einer grundhaften Erneuerung benutzbar gehalten. Mittels dieses Vorgehens kann langfristig der Straßenzustand verbessert werden.