Die Hannover Messe als Weltbühne für die vernetzte Industrie Wirtschaftsstandort Mannheim ist stark vertreten

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© Stadt Mannheim

Die Hannover Messe als Weltbühne für die vernetzte Industrie Wirtschaftsstandort Mannheim ist stark vertreten

Jedes Frühjahr wird das weltweit größte Messegelände zum Schaufenster der industriellen Zukunft. Wenn sich vom 25. bis 29. April die Welt der Technologie auf der Hannover Messe trifft, werden Netzwerke gepflegt und ausgebaut, konkrete Kooperationen vereinbart und der Wissenstransfer aktiv vorangetrieben. 2016 steht ganz im Zeichen der vernetzten Industrie. 5.000 Aussteller zeigen fünf Tage lang Technologien für die Fabriken und Energiesysteme der Gegenwart und Zukunft. Das Partnerland USA präsentiert Hightech „Made in America“. US-Präsident Barack Obama eröffnete gemeinsam mit Bundeskanzlerin Angela Merkel die global bedeutendste Industriemesse und stattete auch dem Schweizer Elektrotechnik-Konzern ABB, der einen Sitz in Mannheim hat, einen Besuch ab. Der Wirtschaftsstandort Mannheim ist auch ansonsten stark vertreten. Insgesamt neun Mannheimer Unternehmen sowie die Duale Hochschule Baden-Württemberg stellen auf der Hannover Messe aus.
 
Oberbürgermeister Dr. Peter Kurz, Wirtschaftsbürgermeister Michael Grötsch und Vertreter der Mannheimer Wirtschaftsförderung waren am ersten Messetag ebenfalls vor Ort, um sich über Entwicklungen, Technologien und Ideen der Mannheimer Firmen zu informieren. „Im Zuge der Digitalisierung der Wirtschaft steht uns ein Umbruch bevor, der die Wirtschafts- und Arbeitswelt massiv verändern wird“, betonte der Oberbürgermeister. „Mit der in diesem Jahr gegründeten Netzwerkinitiative ,Smart Productionʼ wollen wir in Mannheim und der Region den Wandel zur Industrie 4.0 begleiten und aktiv mitgestalten. Wir stärken den Standort und leisten damit einen Beitrag zur Sicherung von Arbeitsplätzen“, so Dr. Kurz weiter. „Auch die Eindrücke von der Hannover Messe bestätigen uns in unserem Engagement vor Ort beim Thema Digitalisierung und Industrie 4.0“, sagte er abschließend.
 
Rundgang über die Hannover Messe – Mit Mannheimer Unternehmern im Gespräch
 
Auftakt des Rundgangs war der Empfang durch die Deutschen Messe AG. Das Messegeschehen als Konjunkturbarometer zeige eine positive Grundstimmung bei den ausstellenden Unternehmen, so die Deutsche Messe AG.
 
Ganz im Einklang mit dem Leitthema der Messe „Integrated Industry – Discover Solutions“ steht am Stand von ABB das Thema „Internet of Things, Services and People (IoTSP)” im Mittelpunkt. Das Unternehmen präsentiert ein breites Spektrum an digitalen Lösungen, die das IoTSP als Wegbereiter zukunftsorientierter Innovationen etablieren. Dass das IoTSP Systeme, Menschen und sogar Kontinente verbindet, macht ABB besonders mit den USA als Partnerland der Messe deutlich. An über 30 Exponaten werden Lösungen gezeigt, die mit den USA in Verbindung stehen. Eines der neuesten technischen Entwicklungen ist der smarte Sensor, eine hochentwickelte Lösung für die Fernüberwachung von elektrischen Motoren. Er misst Zustandsdaten wie Temperatur, Vibration oder Magnetfeld und sendet sie an einen Server. Diese Parameter sind Basis für Analysen über den Zustand des Motors. Produktivität und Verfügbarkeit lassen sich so verbessern und Produktionsunterbrechungen durch vorausschauende Wartung vermeiden.
 
Der Mannheimer Spezialist in der Sicherheits- und Automatisierungstechnik Bihl + Wiedemann ist auch in diesem Jahr mit neuen Entwicklungen auf der Messe vertreten. Das Unternehmen erklärt, wie das neueste Produkt AS-i Safety PROFIsafe Gateway eine noch höhere Steuerungssicherheit sowie weitere Effizienzvorteile in Produktionsanlagen bringt.
 
BridgingIT ist wieder auf der HMI am Gemeinschaftsstand des Landes Baden-Württemberg vertreten. Unter dem Motto „A Day in a Digital World“ bildet das IT-Beratungsunternehmen einen Tag in der nahen Zukunft ab und präsentiert sein Leistungsportfolio im Bereich Digitalisierung, das von vernetzter Mobilität über Industrie 4.0 bis hin zu Smart City, Smart Grid und Smart Home reicht. Die Experten berichten dabei von ihrer Version smarter Energie und Mobilität sowie den Trends rund um Digitalisierung, Industrie 4.0 sowie IoT und diskutieren mit den Gästen individuelle, herstellerunabhängige Lösungen.
 
Unter der Federführung der Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) Mannheim präsentiert sich die DHBW mit zukunftsweisenden Projekten am Gemeinschaftsstand des Landes Baden-Württemberg. Gezeigt wird ein Eye-Tracking System, mit dem Blickbewegungen aufgezeichnet werden können. Diese Blickanalysen liefern wichtige Informationen darüber, ob ein Produkt oder eine Webseite erfolgsversprechend sein kann. Außerdem werden aktuelle Arbeiten zur Hybridisierung von Motoren, eine Modellanlage zur Fertigungs- und Prüfautomatisierung sowie das Projekt DANTE vorgestellt, das zum Ziel hat, aus Abwärme Strom zu erzeugen.
 
Friatec zeigt ein großes Spektrum an Bauteilen und damit die Vielfalt der Fertigungsmöglichkeiten des Industriebetriebs. Derzeit bearbeitet das Unternehmen intensiv den Markt der Elektrotechnik, Sensoren, Hochdruckkolben und Energie. Auf dem Mannheimer Firmengelände errichtet Friatec das erste Brennstoffzellenkraftwerk in Europa im Megawatt-Bereich für eine Industrieanwendung. Das Kraftwerk soll noch in diesem Jahr eingeweiht werden.
 
Die Hilger u. Kern Group ist von der Schlüsselstellung der Klebtechnik für die Industrie überzeugt und präsentiert sich mit ihren beiden Tochterunternehmen DOPAG und Meter Mix Systems auf dem Themenpark Klebtechnik. Mit einem hohen Verständnis für die Prozesse in der Produktion werden verschiedene Anlagensysteme für die effiziente und wirtschaftliche Verarbeitung von Klebstoffen geboten.
 
Die Johnson Controls Systems & Service GmbH zählt weltweit zu den Marktführern im Bereich des integrierten Gebäudemanagements. Sie liefern Kälte- und Klimasysteme für den privaten wie industriellen Bereich. Auf der Hannover Messe stellt das Unternehmen Container-Module vor, die Strom, Wärme und Kälte aus einer Hand liefern. Die Komplettlösungen sind als Module platzsparend, räumlich flexibel einsetzbar und sparen gegenüber herkömmlichen Anlagen rund 28 Prozent Kohlenstoffdioxid ein. Der warmwasserbetriebene Absorptionskühler ist ein weiteres Produkt, das auf der Messe vorgestellt wird. Der zweistufige Verdampfer sorgt dafür, dass die Kältemaschinen weniger Warmwasser als konventionelle Systeme benötigen. Der Vorteil: Schon bei Wassertemperaturen ab 80 Grad Celsius lassen sich die Maschinen effektiv betreiben.
 
Die MVV Energie AG beteiligt sich an Praxistests und Modellprojekten, auch im Bereich der Digitalisierung, um den technologischen Fortschritt in der täglichen Praxis der Energieversorgung anzuwenden. Auf der Hannover Messe gibt MVV Energie am Gemeinschaftsstand der Initiative Brennstoffzelle (IBZ) einen aktuellen Überblick. Im Rahmen der IBZ hat MVV Energie in Mannheim und der Metropolregion Rhein-Neckar bereits 28 Brennstoffzellen in Betrieb. Die intelligente Verteilung und Speicherung von Strom aus dezentraler Erzeugung können Kunden von MVV Energie und Haushalte in Walldorf bei der „Strombank“ und beim „Living Lab Walldorf“ erleben. Das EU-Projekt „Real Value“, das MVV Energie in Deutschland leitet, bringt die Steuerung des Stromverbrauchs durch Speicherheizungen nach Mannheim. Und für eine effiziente Nutzung von Energie in Industrie und Gewerbe steht MVV Energie mit „Smart Light Efficiency“, einer Dienstleistung, die die Potenziale einer sparsamen Beleuchtung beim Kunden nutzbar macht.
 
Stellte Pepperl+Fuchs im vergangenen Jahr noch Konzeptstudien zu Industrie 4.0 vor, präsentiert das in der Automatisierungstechnik führende Unternehmen nun konkrete Anwendungen, die das Thema konsequent fortführen. So bietet Pepperl+Fuchs mit Sensorik4.0® Lösungen an, mit denen sich Sensoren direkt an die Unternehmens-IT anschließen lassen. Prozess- und Zustandsdaten von Sensoren und Aktoren werden so auf unternehmenseigenen oder externen IT-Systemen verfügbar gemacht und zum Beispiel zur vorausschauenden Wartung genutzt. Wie das beim Gießen von Motorblöcken erfüllt wird, zeigt ein komplexes Multi-Sensor-System, das während der Qualitätssicherung generierte Messdaten unmittelbar in Bezug zu Konstruktionsdaten setzt und damit einen automatischen Abweichungshinweis gibt.
 
Südkabel bietet Produkte und Lösungen im Bereich Starkstromkabel, Garnituren und Montagen. Die Übertragung von elektrischer Energie über sehr lange Strecken spielt im Zuge des Umbaus auf regenerative Energiequellen in Deutschland eine immer größere Rolle, dabei kommt die etablierte Wechselstromtechnik an Grenzen der Übertragungsfähigkeit. Südkabel ist daher im Bereich der Entwicklung von Gleichstromkabelsystemen sehr aktiv und stellt auf der Hannover Messe ein neu entwickeltes 320 kV Gleichspannungskabel aus.