1.000 Mal in 3D operiert

Klinikum MannheimDie 1 000. Patientin haben die Ärzte der Universitätsfrauenklinik Mannheim jetzt mit ihrem robotergestützten 3D-System minimal-invasiv operiert. Seit Mai 2012 ist die robotergestützte 3D-Video-Laparoskopie dort im alltäglichen Einsatz. Durch die neue Methode können insbesondere komplexe Eingriffe sicherer durchgeführt und Komplikationen vermieden werden. Vor allem bei Operationen von Gebärmutterhalskrebs bietet das Verfahren viele Vorteile. „Für den 3D-Effekt tragen wir eine so genannte Polarisationsbrille, die einer 3D-Brille im Kino ähnelt“, erklärt Privatdozent Dr. med. Amadeus Hornemann, Oberarzt an der Universitätsfrauenklinik Mannheim. „Die Brille ermöglicht im Zusammenspiel mit dem speziellen endoskopischen Kamerasystem eine dreidimensionale Darstellung, durch die Strukturen im Bauchraum noch feiner und präziser visualisiert werden. Die schonende 3D-Methode ist damit sogar der offenen Chirurgie überlegen.“ Die Universitätsfrauenklinik Mannheim hat als erste in Deutschland die robotergestützte 3D-Video-Laparoskopie in der täglichen Arbeit eingesetzt. Bei der Laparaskopie werden über sehr kleine Schnitte eine Optik und chirurgische Instrumente in den Bauchraum eingeführt. Die erste Generation des 3D Systems benötigte allerdings noch eine relativ große und schwere Kamera, die von einem Roboterarm geführt wurde. Inzwischen verwendet die Universitätsfrauenklinik Mannheim bereits die nächste Generation der 3D-Optik, an deren Entwicklung sie maßgeblich mitgewirkt hat. Die neue Kamera entspricht in Größe und Gewicht herkömmlichen Laparoskopen. Das 3D-System wird an der Universitätsmedizin Mannheim vor allem für Eingriffe mit hohem Schwierigkeitsgrad verwendet, zum Beispiel bei ausgedehnten Krebsoperationen. „Weil die Strukturen im Bauchraum deutlich besser erkennbar sind, können beispielsweise Nervenläsionen, also die Verletzung von Nervengewebe, bei der Operation von Gebärmutterhalskrebs häufig vermieden werden. Das ist natürlich ein erheblicher Vorteil für unsere Patientinnen“, betont Dr. Hornemann. Die Universitätsfrauenklink bietet jeden Mittwoch von 9 bis 15 Uhr eine Spezialsprechstunde für minimal-invasive gynäkologische Eingriffe an. Termine können telefonisch unter 0621/383 2288 vereinbart werden.